Es fällt mir ziemlich schwer, was zu dem Roman zu schreiben beziehungsweise ich hoffe meine Gedanken werden bei dem Tippen klarer und ich kann meine Empfindungen in Worte fassen.
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass mir das Buch gut gefallen hat, aber es bleibt der Eindruck, dass ich es oder seine Aussage nicht im Ganzen erfassen konnte. Vielleicht liegt es daran, dass ich noch nicht viel von Hesse gelesen habe , vielleicht fehlt mir auch einfach noch Erfahrung, ich weiß es nicht.
Aber um das Buch zu beurteilen, muss man es wohl eh am besten in drei Abschnitten einteilen. Zum einen ist da die Einleitung, dann die eigentliche Lebensgeschichte Knechts und dann als letztes Gedichte und ausgedachte Lebensläufe von Knecht.
Die Einleitung fand ich ziemlich theoretisch und trocken und dadurch recht schwierig zu lesen, aber nicht uninteressant. Ich musste mich aber sehr konzentrieren und einige Passagen auch mehrmals lesen. Aber trotzdem erinnerten mich Hesses Schilderungen des „feuilletonistischen Zeitalters“ stark an unsere heutige Zeit und der daran geübten Kritik konnte ich in weiten Teilen auch zustimmen.
Leichter zu lesen war dagegen die Lebensbeschreibung von Knecht selbst im Hauptteil. Sie ist sehr flüssig geschrieben in einem schönen Stil, bei dem ich das Gefühl hatte, dass jedes Wort an dem für ihn perfekten Platz sitzt. Allerdings bin ich mit der Person Knecht an sich nicht wirklich warm geworden, sie blieb immer distanziert. Er wird mir einfach –bis auf den Schluss- zu perfekt dargestellt, alle mögen ihn, er ist schon früh was Besonderes, hat keine Fehler oder auch nur Macken.
Aber am schwierigsten war für mich der letzte Teil. Mit Gedichten kann ich sowieso nicht oft was anfangen, und so fiel es mir auch hier schwer ihnen etwas zu entnehmen. Bei einigen Gedichten kann ich mir zwar vorstellen, welche Situation in Knechts leben sie widerspiegeln, aber mehr auch nicht. Die Lebensläufe dagegen waren für sich interessant zu lesen. Aber es fällt mir schwer diese in Bezug zu Knecht zu setzen.
Insgesamt hat mir das Buch aber wirklich gefallen, auch wenn das bisher vielleicht anders klang. Es ist sehr philosophisch angelegt und regt einem zum Nachdenken an.