Beiträge von Rattentod

    Ich sortiere eigentlich nur nach einer Kategorie, bzw. einem Genre, das da heißt 'Wo noch Platz im Regal ist'.


    Btw: Von einer Unterkategorie 'Monster' habe ich bis heute noch nie gehört...

    Inhalt:


    Halle im ausgehenden 19. Jahrhundert: Nachdem er zum wiederholten Mal in der Schule sitzengeblieben ist, nutzt der junge Felix Graf von Luckner einen geplanten Urlaub bei Verwandten, um auszureißen und sich den Traum seines Lebens zu erfüllen - Als Matrose auf einem Segelschiff rund um die Welt zu segeln und erst nach Hause zurückzukehren, wenn er des Kaisers Rock als Marineoffizier trägt. Unter dem Namen Phylax Lüdicke heuert er auf einem russischen Segler an und verbringt anschließend einige abentuerliche Jahre auf verschiedenen Schiffen, unterbrochen von Ausflügen in kuriose Berufe wie Fakirlehrlichg, Leutnant bei der Heilsarmee oder Leuchtturmwärter.
    Nach Erwerb des Steuermannspatents tritt Luckner der Kaiserlichen Marine bei und verbringt einige Zeit auf der Afrikastation, bis der erste Weltkrieg ausbricht. Hier schlägt im Jahre 1916 schließlich seine große Stunde: Mit dem Segelschiff 'Seeadler' geht er als letzter klassischer Freibeuter der Welt in die Geschichte ein und kapert erfolgreich zahlreiche britische und französische Schiffe, bis ein Tsunami seiner Kaperfahrt im Pazifik ein Ende setzt. Der Versuch, mit einem kleinen Boot ein Schiff zu kapern und die auf der Insel Mopelia festsitzende Mannschaft zu retten, endet in einem Gefangenenlager auf Neuseeland. Doch auch dort macht Luckner mit einem spektakulären Ausbruch von sich reden.



    Der Autor:


    Felix Graf von Luckner (* 9. Juni 1881 Altfranken bei Dresden; † 13. April 1966 in Malmö) war ein deutscher Seeoffizier, Kaperfahrer und Schriftsteller.
    Auf Wikipedia gibt es einen ausführlichen Artikel, der sich auch damit beschäftigt, dass der Graf unter anderem während des Dritten Reiches nicht immer eine unumstrittene Persönlichkeit gewesen ist.



    Meine Meinung:


    In einem Buch über die Geschichte der Piraterie fand ich einen kleinen Abschnitt über von Luckners Kaperfahrt und das Thema begann mich zu interessieren. Als ich im Antiquariat meines Vertrauens auf die Autobiographie stieß, kam sie gleich mit mir nach Hause.
    Zuerst einmal: Das Buch wurde im Jahr 1921 geschrieben und dementsprechend ist der Schreibstil zuerst ein wenig gewöhnungsbedürftig und es werden Wörter verwendet, die heute als politisch unkorrekt gelten. Zudem empfiehlt sich vor allem für das Verständnis der ersten Kapitel, ein wenig Plattdeutsch zu beherrschen. Gewöhnungsbedürftig für den modernen Leser ist sicherlich auch die offen deutschnationale Einstellung des Autors, was jedoch für einen ehemaligen Marineoffizier und in einer Zeit, in der noch niemand von Adolf Hitler gehört hatte, nicht außergewöhnlich oder verpönt war.


    Abgesehen davon ist 'Seeteufel' ein wahres Feuerwerk an spannenden Episoden aus dem Seefahrerleben in den unterschiedlichsten Situationen von der Handelsschiffahrt bis zum Krieg. Luckner schreibt mit einem augenzwinkernden Humor und man liest aus jeder Zeile heraus, dass er das Meer über alles liebt. Zwar weiß ich nicht, wie viel wirklich wahr ist, und wie viel übertrieben, aber ein mitreißender Bericht aus einer Zeit, in der die Seefahrt noch ein Abenteuer war, ist das Buch auf jeden Fall, und für einen Liebhaber historischer Seefahrergeschichten wie mich genau die richtige Lektüre.

    Mir geht es bei Patrick O'Brian und Christoph Hardebusch immer so, dass ich mich hinterher frage, wo eigentlich der Tag abgeblieben ist :wow


    Ein echter Pageturner ist für mich ein Buch, bei dem es mir egal ist, dass ich am nächsten Morgen mit Streichhölzern zwischen den Augenlidern in der Vorlesung sitze. Es ist ja erst halb zwei Nachts und das Buch hat ja nur noch 200 Seiten *unschuldig pfeif*

    Inhalt:


    Nicholas Valiarde führt ein Doppelleben. Tagsüber handelt er mit Kunst und Antiquitäten und führt ein unauffälliges Leben in der Metropole Vienne, des Nachts jedoch verwandelt er sich in den Meisterdieb Donatien, der mit seiner eingeschworenen Bande korrupte Stützen der Gesellschaft ausraubt. Mit Hilfe der Beute plant er, es dem verräterischen Count Montesq heimzuzahlen, der einst Nicholas' Stiefvater fälschlicherweise der Nekromantie beschuldigte, was zu dessen Hinrichtung führte.
    Doch als Nicholas und seine Bande eines Tages bei einem Einbruch von einem Ghul angegriffen werden und kurz darauf ein seltsamer Spiritist auftaucht, der versucht, Nicholas zu erpressen, beschließen sie, der Sache auf den Grund zu gehen, und stoßen auf die Spuren einer dunklen Verschwörung, die die gesamte Stadt bedroht.



    Über die Autorin (Zitat des Umschlagtextes):


    Martha Wells wurde im texanischen Fort Worth geboren. Nach dem Studium der Anthropologie widmete sie sich dem Schreiben. Mit ihren Romanen im Ile-Rien hat sie sich in kürzester Zeit eine große Fan-Gemeinde geschaffen. Wells lebt mit ihrer Familie in College Station, Texas.



    Meine Meinung:


    Nachdem ich vor einigen Jahren eine Rezension der englischen Ausgabe auf bibliotheka-phantastika.de gelesen hatte, musste ich das Buch unbedingt haben, nur um leider festzustellen, dass es vergriffen war. Dann lief es mir plötzlich in deutscher Übersetzung im Buchladen meines Vertrauens über den Weg und ich habe es gleich mitgenommen.
    Wer Fantasy abseits der ausgetretenen Pfade sucht und das Steampunk-Genre mag, ist mit 'Necromancer' bestens bedient. Die Welt Ile-Rien ist dem Pseudo-Mittelalter längst entwachsen und Gaslampen beleuchten die von Kutschen befahrenen Straßen eines alternativen viktorianischen Paris, in dem sich sicherlich auch Edgar Allan Poe und Jules Verne wohlgefühlt hätten. Die Charaktere sind liebenswert und sehr schön ausgearbeitet, vor allem die Rivalität zwischen Nicholas alias Donatien und seinem Widersacher, dem Polizeiinspektor Ronsarde, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, den Meisterverbrecher zu schnappen, sorgt für so manchen spannenden Moment. Allzu zartbesaiteten Naturen kann ich die Geschichte allerdings nicht unbedingt empfehlen, da es manchmal schon recht blutig zugeht, was sich jedoch nahtlos in das eher düstere Thema der Handlung einfügt.
    Lediglich die Aufmachung des Buches ist etwas verwirrend: Allein vom Eindruck des Covers und vom Titel hätte ich einen Science-Fiction-Roman erwartet. Wahrscheinlich sollten hier Assoziationen zu William Gibsons Sci-Fi-Klassiker 'Neuromancer' geweckt werden.


    'Necromancer' ist ein in sich abgeschlossener Roman, es zwar gibt eine Art Fortsetzung, die jedoch einige Jahre später spielt und die Nachfahren der 'Necromancer'-Protagonisten in den Mittelpunkt rückt.


    Mein Fazit: Ein spannender, origineller Steamfantasyroman, dessen einzige Schwäche in seinem ein wenig übertriebenen Finale liegt. Deshalb gibt es von mir 9 von 10 Punkten.

    - Eigentlich mag ich alle Schurken, die charismatisch sind, ein ausgearbeitetes Motiv für ihre Handlungen haben und nicht jeden dummen klassischen Schurkenfehler machen.


    - Den typischen Evil Dark Overlord, der hauptsächlich böse ist, weil er böse ist, und dabei jeden Fehler der Evil Dark Overlord-Liste macht ( Siehe auch hier ), kann ich nicht sonderlich leiden.


    Deshalb konnte ich Voldemort spätestens nach der Friedhofsszene aus den vierten Band leider nicht mehr allzu ernst nehmen ;-)


    Gute Schurken waren für mich:


    -Raistlin Majere aus den Drachenlanze-Romanen
    -Kardinal Richelieu aus Die drei Musketiere
    -Herr Kaffeetrinken aus Terry Pratchetts 'Schweinsgalopp'
    -Littlefinger aus George R. R, Martins 'A Song of Ice and Fire'
    -Oliver Haddo aus W. Somerset Maughams 'Der Magier'
    und wahrscheinlich noch einige mehr, die ich hier vergessen habe.

    Ich lese meistens abends eine oder zwei Stunden vor dem Einschlafen (Manchmal auch unfreiwillig mehr, wenn ich das Buch so spannend ist, dass ich es nicht aus der Hand legen kann :chen ), ansonsten variiert es von komplett durchgelesenen Tagen bis zu gar nicht.

    Es hat niemand gesagt, dass die Wunschliste auch zum SuB zählt. Nur als SuB in potentia, quasi die Vorstufe des SuBs, von welcher aus der eigentliche SuB aufgefüllt wird. :wave

    Obwohl es schon praktisch wäre, die Wunschliste nur um 90 Grad drehen zu müssen und die Bücher dann im realen SuB zu haben :-]

    Falls du Fantasy magst, habe ich noch ein paar Buchtipps, die ich auch recht einfach zu lesen fand:


    David Eddings: The Belgariad (Der erste Band heißt Pawn of Prophecy)


    Angie Sage: Septimus Heap - Magyk (auch ein Kinder- und Jugendbuch)

    Wenn man hin und wieder ein Wörterbuch zur Hand nimmt, und Wörter, die sich einem nicht aus dem Kontext erschließen, auch mal nachschlägt, bringt englisch lesen eine Menge.
    Mein erstes Buch auf Englisch war vor vielen Jahren 'Harry Potter and the philosopher's stone', weil ich in einer Zeitschrift gelesen hatte, dass die Bücher in Großbritannien recht beliebt seien und ich mir dachte, so ein Jugendbuch für den Anfang, das schaffst du auch.
    Danach kamen dann diverse andere Bücher und ich habe einige Vokabelhefte gefüllt, und seitdem habe ich sehr viel mehr Englisch gelernt als je in der Schule.


    Für das Hörgefühl lohnt es sich auch, Filme und Serien auf Englisch zu schauen, als Hilfestellung zuerst mit Untertiteln.