Beiträge von newmoon

    „Wie uns die Liebe fand“ ist ein Debutroman von Claire Stihlé, in welchem im Wesentlichen eine Familiengeschichte erzählt wird. Ein flüssiger Stil und fein gezeichnete Figuren machen das Buch aus.

    Mit einem Augenzwinkern führt eine Ich – Erzählerin durch das Geschehen:

    Hier wird eine Geschichte vor dem Hintergrund der wechselhaften deutsch-französischen Historie erzählt, was besonders anhand dieser Sätze deutlich wird:

    „Wie oft mussten meine Kinder den Satz Je ne parle plus l’alsacien [Ich spreche kein elsässisch mehr] niederschreiben[…]“

    Die Elsässer mussten sich also immer dem jeweiligen Machthaber unterwerfen. Mal war ihr Idiom „zu deutsch“, mal „zu französisch“:

    „Oft wissen die jungen Leute von heute gar nicht mehr, dass es uns auch während der Besatzung verboten war, elsässisch zu sprechen.“

    Madame Nanon („Nan“) ist zweiundneunzig Jahre alt und lebt in einem kleinen Ort im Elsass, Bois-de-Val, sie lässt das Leben Revue passieren.

    Madame Nan ist wohl das, was man heutzutage eine „Powerfrau“ nennen würde, denn sie zog allein vier Töchter groß, da ihr Ehemann Bertrand früh verstarb. Wie nehmen als Leser am Dorfleben teil, werden Zeugen von Trennungen und Liebesaffären, Neuerungen und Moden. Maries (Madame Nans Tochter) „Liebesbomben“ sind bei ihrer Erfindung der „Hit“ bei der Dorfbevölkerung.

    Auch die Liebe tritt noch einmal in das Leben der Elsässerin, als sich die Hauptprotagonistin in ihren Nachbarn Monsieur Boberschram verliebt. Wieso ist dieser jedoch so zurückhaltend? Der Schlüssel zu seinem Verhalten liegt (wie so oft) in der Vergangenheit…

    „Wie uns die Liebe fand“ ist meines Erachtens eine Wohlfühllektüre, trotz ernster Untertöne! Eine Familiengeschichte, die mit mystischen Elementen angereichert ist – mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

    Sehr gut gefielen mir auch die beigefügten Rezepte und die mundartlichen Einsprengsel.


    Fazit:

    „Wie uns die Liebe fand“ ist ein richtig schöner Schmöker, den ich gerne gelesen habe.


    ASIN/ISBN: 3426307405

    Was habe ich Berlin Berlin früher geliebt. Ist jetzt bei Netflix. Bin gespannt ob es mir noch immer gefällt. Bild ist ein bißchen schlecht. Ist halt eine alte Serie. Mein Gott was bin ich alt =O:grin

    Ich fühle mit dir, habe "the wire" auf DVD und kann mich wg der schlechten Bildqualität nicht zum Gucken aufraffen.

    Aber ich habe "The Affair" gestreamt. Die Schauspielerin Ruth Wilson ist großartig! weiß vielleicht jemand, ob die Serie auf einem Roman basiert?

    Die Handlung der „Lotosblüte“ ist im 19. Jahrhundert in Asien angesiedelt. Die Geschichte beginnt in Korea. Eine arme Familie verkauft die Tochter als Zweitfrau an einen Chinesen. Das Mädchen ist 15 Jahre alt, der Chinese ein achtzig Jahre alter Mann! Das Mädchen, das in „Lehnwa“ umgetauft wird, rutscht nach dem Tod ihres Mannes noch tiefer in die Prostitution und landet schließlich in einem Bordell. Nach außen hin ist das Mädchen gehorsam und devot, innerlich aber schmiedet sie Pläne, um sich unabhängig zu machen von einem Leben, das sie nie selbst gewählt hatte.

    Als schließlich die Engländer in Asien siegreich sind, sieht Chong – Lenhwa ihre Stunde gekommen…


    Der Stil des Autors Hwang – Sok Yong ließ mich in eine fremde Kultur und eine ferne Zeit eintauchen. Das Sujet des Romans legt nahe, dass das Schicksal der Protagonistin kein leichtes ist; dennoch war es mir zum Teil unangenehm, die Beschreibungen der erotischen Szenen zu lesen und ich bezweifle, dass die Frauen die Gewalt und den Zwang genossen haben, wie so oft frage ich mich, ob ein Mann über Frauen schreiben sollte, und ob nicht insgeheim die Prostitution in Asien durch solche Romane (auch wenn der Autor sie vordergründig ablehnt) in gewisser Weise glorifiziert und mystifiziert wird? Zwar ist mir auch nicht wohl dabei, mir als Europäerin ein Urteil anzumaßen, aber ich finde es doch sehr erschreckend, dass das Thema Zwangsprostitution auch in der heutigen Zeit nicht passé ist. Im Zweiten Weltkrieg wurden Koreanerinnen von Japanern als „Trostfrauen“ (ein grauenhafter Euphemismus) versklavt, eine Anerkennung der Tatsache durch die Japaner erfolgte erst kürzlich.

    Man sieht in der „Lotosblüte“, wie die Protagonistin sich mit ihrem Schicksal arrangiert, gewisse „Privilegien“ genießt. Es gelingt ihr trotz aller Widrigkeiten, sozial aufzusteigen.

    Der Text ist zuweilen sehr poetisch, anrührend und auch abstoßend. Man muss sich aber trotz aller Schönheit der Sprache und trotz der exotischen Szenen vor dem Hintergrund einer wechselvollen Historie vor Augen halten, dass der Weg der Lotosblüte Shim Chong eine Geschichte der Sklaverei ist.


    Fazit:


    Für „Die Lotosblüte“ von Hwang – Sok Yong vergebe ich vier von insgesamt fünf möglichen Sternen.

    Der Armeepriester und Gangsterboss Tomas Piety geht mit seinen „Pious Men“ nach Hause zurück. Aus den Kämpfern der Königin sind sozusagen mittellose Männer geworden, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Aber nicht nur Männer gehören zu Tomas‘ Bande. Seargeant „Bloody Anne“ ist seit dem Krieg in Abington seine rechte Hand und genauso kampferprobt wie seine männlichen Mitstreiter, In Ellinburg haben aber längst Andere das Sagen - doch Tomas hat ein Ass im Ärmel: „Billy the Boy“ (nicht zu verwechseln mit „Billy the Kid“) hat magische Fähigkeiten …


    „Priest of Bones“ ist ein gelungener Reihenauftakt. Es ist eine düstere Fantasyerzählung, in der es derb zugeht. Thomas und seine Bande haben im Krieg Schreckliches gesehen; sie sind traumatisiert und auch verroht. Dennoch hat der Armeepriester seinen Sinn für Gerechtigkeit nicht verloren: Als einer seiner Haudegen ein junges Mädchen vergewaltigen will, macht Tomas kurzen Prozess – er tötet die „Kackbratze Kant“.

    Ein Ich – Erzähler führt durch’s Geschehen. Tomas ist schlau, aber nicht besonders gebildet, dies spiegelt sich auch in seiner Wortwahl wider. Zart besaitet darf man für die Lektüre von „Priest of Bones“ jedoch nicht sein. Ich denke, dass sich der Roman auf Englisch besser liest (man denke nur an das Wortspiel Piety/Pious Men, das seinen Witz in der deutschen Übersetzung verliert). Das „Grundgerüst“ von ‚Priest of Bones‘ ist in der Popkultur so neu auch nicht, man erinnere sich etwa an die „Peaky Blinders“ und ihren Anführer Thomas Shelby. Ähnlichkeiten sind sicher gewollt, „Priest of Bones“ ist insofern in Teilen eine Art liebevolles Zitieren. Man könnte auch an die Legende von Robin Hood denken.

    „Priest of Bones“ hat mich gut unterhalten, auch wenn es ein typischer Reihenauftakt (nebst Karte und Dramatis Personae) ist, in welchem manche Elemente ausbaufähig sind. Magie nimmt nicht viel Raum in der Geschichte ein, dies kann sich jedoch in den Folgebänden noch ändern. Es handelt sich hier nicht um High Fantasy und man darf nicht allzu viel Raffinesse erwarten. Manches fand ich fast ein wenig platt: „Wir Einberufenen wollen aber weder Ruhm noch Ehre. Wir wollen weiter nichts, als den heutigen Tag überleben.“


    Fazit:


    „Der Kampf um den Rosenthron“ bietet trotz kleiner Schwächen beste Unterhaltung. Es gibt glaubwürdige Figuren, die Handlung ist spannend, was will man mehr?

    Ich vergebe viereinhalb von insgesamt fünf möglichen Sternen

    für diesen Reihenauftakt. Die Folgebände stehen schon auf meiner Wunschliste!

    „Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist“ ist der Auftaktband einer tollen neuen Reihe. Als die Bibliothekarin Nina Redmond ihren Job in Birmingham verliert, bläst sie nicht lange Trübsal. Selbst ist die Frau, denkt sie sich und so macht sie sich auf, um in Schottland Bücher an den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen. Mit dem Bücherbus „gondelt“ sie durch die Highlands. Die schüchterne junge Frau stößt dabei auf manches Hindernis. Nach einigen Startschwierigkeiten findet Nina nicht nur beruflich ihr Glück...



    Ich habe den Roman aus Jenny Colgans Feder sehr gerne gelesen! Colgans Stil liest sich einfach und flüssig, klare, kurze Sätze dominieren, mir war der Stil fast ein wenig zu schlicht! Die Protagonistin Nina wandelt sich von der schüchternen jungen Frau zu einer resoluten jungen Dame, die Wandlung wird plausibel beschrieben, sie kommt nicht aus dem Nichts heraus! Auch die Liebe spielt eine Rolle im ersten Band einer neuen Serie. Die Figuren haben Ecken und Kanten, sie sind gut charakterisiert und nicht zu flach; Ninas Mitbewohnerin Surinder mochte ich sehr gerne. Wenn man viele Romane des Genres gelesen hat, wird man manche Elemente vielleicht etwas vorhersehbar finden, und man sollte keinen Mann’schen Tiefgang erwarten. Das Ganze wirkt in Zeiten der Digitalisierung und Onleihe liebenswert altmodisch. In diesen unruhigen Zeiten war Jenny Colgans Sommer- Schmöker aber genau die richtige Lektüre für mich.



    Fazit:

    „Happy Ever – Wo das Glück zu Hause ist“ von Jenny Colgan ist der erste Band einer neuen Reihe, die sich wohl primär an Frauen richtet. Die Protagonistin muss sich beruflich neu orientieren & findet ganz nebenbei die große Liebe.



    Kurzum: Tolle Chick -lit!



    Ich vergebe vier von insgesamt fünf möglichen Sternen für den Roman.

    „Milchmann“ ist in seinem Kern ein feministischer Roman. Es gibt namenlose Figuren wie die achtzehnjährige Protagonistin, nur der nicht minder ominöse „Milchmann“ ist näher charakterisiert, nicht auf gute Weise. Er stalkt(nicht als Einziger) die Protagonistin, wird jedoch nicht an den Pranger gestellt. Vielmehr wird die Schuld der unschuldigen Hauptfigur zugeschoben - slut shaming lässt grüßen (Ich musste während der Lektüre an die Serie „Fleabag“ denken. In der Streaming – Serie wird die Protagonistin vom Mann ihrer Schwester bedrängt, niemand glaubt ihr)!

    Überhaupt bleibt in dieser Erzählung von Anna Burns Vieles ungesagt, es lässt sich jedoch zwischen den Zeilen herauslesen. Die Gewalt und der Terror implizieren, dass der Ort der Handlung Belfast (in Nordirland) ist. In den späten 1970er Jahren waren die sogenannten „Troubles“ das beherrschende Thema der britischen Innenpolitik. Anna Burns beschreibt die bürgerkriegsähnlichen Zustände sehr anschaulich, daher ist das Buch bestimmt kein „Wohlfühlbuch“; dennoch ist es eine gewitzte Erzählung, ein schwarzhumoriger Kommentar, der auf sarkastische Art die bitterernste Bedrohung der damaligen Zeit aufzeigt, die an Skurrilität grenzende Bigotterie. Wie Eugène Ionesco entwirft Burns eine absurde Szenerie, aber wie sagt der Engländer so schön: „Only life can be stranger than fiction.“ Die kafkaeske Grundstimmung des Romans trifft auf wahre Begebenheiten, denn der Nordirlandkonflikt fand in seiner heißen Phase wirklich so statt, wie es die Autorin schildert – auch wenn sie mit Verfremdungseffekten arbeitet. Als Leser muss man jedoch über „Sitzfleisch“ verfügen, denn es gibt keinen wirklichen plot, fast könnte man meinen, der Roman sei sehr handlungsarm, aber es passiert dennoch Vieles, das auch in der heutigen Zeit noch für Probleme sorgt. Daher ist „Milchmann“ mehr als ein (zeit)historischer Roman; er spiegelt durchaus auch das heutige Machtgefälle der Geschlechter wider. „Milchmann“ ist völlig zurecht mit dem Man Booker Prize 2018 ausgezeichnet worden, denn es ist eine formal innovative Geschichte, die aber leider auch Längen aufweist. Daher vergebe ich für Milchmann von Anna Burns vier von insgesamt fünf möglichen Sternen, und ich spreche eine Leseempfehlung aus.

    „Es kam plötzlich. Von einem Tag auf den anderen. Ich will nicht behaupten, dass es keine Vorzeichen gab.“


    In Delphine de Vigans „Dankbarkeiten“ wird die Geschichte von Michelle („Michka“) erzählt. Eines Tages beginnt Michka, die Orientierung zu verlieren. Die kinderlose alte Dame kann ihren Alltag nicht mehr selbständig organisieren. Ängste plagen sie. Sie, die stets aktive Frau in jungen Jahren, wird von einer engen Vertrauten -Marie- ins Seniorenheim gebracht. Michka möchte jedoch unbedingt noch die Menschen finden, denen sie in tiefer Dankbarkeit verbunden ist …

    Der liebevolle Ton der Autorin Delphine de Vigan hat mich besonders berührt, auch wenn ich die Lektüre bedrückend fand. Wenn Menschen alt und krank werden, müssen sie ins Heim, diese traurige Realität von westlichen Gesellschaften wird in „Dankbarkeiten“ perfekt abgebildet. Das macht betroffen und auch wütend, und mit „Dankbarkeiten“ regt de Vigan zum Nachdenken an, sie liefert eine längst fällige Geselllschaftskritik, die jedoch durch manche Figuren etwas abgemildert wird. So gibt es etwa einen Logopäden im Pflegeheim, der sich rührend um Michelle kümmert (die Sprache kommt ihr abhanden). Sollten wir nicht alle geduldig mit alten Menschen sein?

    Alternierende Perspektiven führen den Leser durch’s Geschehen, der Stil der Autorin ist klar und präzise, was im Gegensatz zu Michelles unpräziser Wortwahl steht. Die Geschichte ist zuweilen tragikomisch, etwa wenn Michka, die unter Aphasie leidet, Phantasiewörter erfindet, das Ganze driftet aber nie in Kitsch ab, vielmehr werden philosophisch – ethische Fragen aufgeworfen, und die Autorin zeigt, dass im Leben nicht nur das Materielle zählt.


    Fazit:


    „Dankbarkeiten“ ist ein absolut lesenswerter Roman.

    Ich warte sehnsüchtig auf das Erscheinen der 6. Staffel von "Call the Midwife" auf Deutsch. Es ist leider immer noch nichts bekannt, wann diese erscheint. ;(

    Ich bin sauer, dass die Serie bei Netflix raus ist, ich mochte sie! Nun freue ich mich auf die finale Staffel von The Man in the High Castle (Literaturverfilmung) auf Prime.

    „Hotel Cartagena“ ist der neunte Band aus der Krimireihe rund um die Staatsanwältin Chas Riley. Kolumbien vs. Norddeutschland, es gibt zwei Handlungsstränge, und doch findet der Showdown wieder im guten alten Hamburg statt. Buchholz‘ Romane sind sowieso eine Liebeserklärung an die Hansestadt.

    Henning Garbarek ist ein Junge aus ärmlichen Verhältnissen, der in den achtziger Jahren sein Glück in Kolumbien sucht. Narcos, Breaking Bad, Miami Vice, Stirb langsam, La Casa de Papel (ich frage mich, ob die jüngeren Leser die Anspielungen auf popkulturelle Phänomene der Eighties im Roman überhaupt verstehen?). Es kommt, wie es kommen muss, der Hamburger mischt im aufkommenden Drogengeschäft mit und stellt für die Kolumbianer die „Brücke“ nach Europa her. Doch dies geht nicht lange gut.

    Jahre später sinnt Garbarek auf Rache, und es trifft ausgerechnet Riley und Co, als ihr Ersatzvater und Mentor „Faller“ seinen 65. Geburtstag in einem Nobelhotel feiert.

    Buchholz‘ Krimireihe ist „richtige“ Literatur für mich, denn ich „reibe“ mich am Inhalt, ich ärgere und ich freue mich über das Geschriebene. Die kurzen, knappen Kapitel finde ich spitze, ebenso die Sprache, die lakonisch und fast schnodderig ist. Manchmal muss ich auch an angloamerikanische Literaten (Frauen eingeschlossen) denken, denn wie Buchholz schreibt in Deutschland niemand. Stream of Consciousness, innere Monologe – das kann die Autorin gut, das Gedankenkarussell von Chastity Riley hat mich wieder mit dem Krimi versöhnt (ich glaube aber nicht, dass Reihenneulinge verstehen werden, dass Carla vergewaltigt wurde).

    Den Anfang von „Hotel Cartagena“ fand ich recht zäh, und Buchholz muss aufpassen, dass ihre Figuren nicht zu Karikaturen und Comicfiguren werden, weil sie alle so saucool sind, wie es im wahren Leben wenige Leute sind. Viele männliche Figuren sind der Staatsanwältin mit Bindungsphobie regelrecht verfallen, weniger wäre da mehr, es hat fast schon etwas von Bella Swan in „Twilight“. Auch habe ich mich zunächst über etwas geärgert, das zunächst wie Salonkommunismus wirkt: Da werden Frauen geliebt, die „die Faust recken“, die gut situierte Riley ärgert sich über den „Kapitalismus“.

    Im Verlauf des Romans wird aber eine profunde Sozialkritik mit Hand und Fuß entwickelt. Damit kann ich leben, und ich finde es wichtig, dass Literatur nicht nur schöngeistig ist. Nach einer etwas zähen Exposition nimmt die Erzählung dann richtig Fahrt auf, es kommt zum großen Showdown, die Bilder und Metaphern sind großartig, „zwei (…)Erzengel“ bewachen während einer Geiselnahme die halluzinierende (Blutvergiftung!) Chastity, die sich auch in dieser Ausnahmesituation nicht unbedingt keusch verhält. Damit komme ich zu einem weiteren Kritikpunkt. Natürlich sind Polizisten geschult in Sachen Extremfälle, aber dass quasi niemand während der Geiselnahme in Panik geriet, auch Rocco & Carla & Klatsche nicht, fand ich unglaubwürdig. Das Ende des Romans war aber wieder großes Kino: Riley auf den Spuren ihrer Vorfahren in Schottland.


    Fazit:

    Diversität ist in der Krimireihe rund um die Halbamerikanerin Riley kein bloßes Schlagwort. Multikulturalismus ist etwas Selbstverständliches, so selbstverständlich, dass es nicht an die große Glocke gehängt wird und daher nie forciert wirkt. Stil und Sprache – große Kunst. Es ist nicht einfach, in wenigen Worten Dinge auf den Punkt zu bringen. Obwohl ich mich zu Beginn der Lektüre zum Weiterlesen zwingen musste, konnte ich den Krimi bald nicht mehr beiseitelegen. Trotz aller Kritikpunkte vergebe ich für „Hotel Cartagena“ daher die volle Punktzahl, und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall!

    ASIN/ISBN: 3518470035

    Das finde ich schon arg unverschämt - kannst du das wenigstens begründen? Man mag nicht seiner Meinung sein, aber einen Schriftsteller mit einem Kriegstreiber der Millionen in den Tod geschickt hat zu vergleichen empfinde ich als unpassend!

    https://www.morgenweb.de/mannh…dienen-_arid,1533505.html


    Handke hat sich durchaus wie ein Propagandaminister eines menschenverachtenden Regimes verhalten, behauptet, das Massaker von Srebrenica hätten sich die Opfer bzw Hinterbliebene ausgedacht, es habe nie so stattgefunden. Nota bene, noch heute suchen Hinterbliebene nach den Überresten ihrer Liebsten, nach Vermissten etc.

    Was Handke tat war nicht edgy. Meines Wissens hat er sich auch nie entschuldigt.

    Der aus Bosnien stammende Schriftsteller Sasa Stanisic ist wohl auch nicht glücklich über die Wahl, siehe Twitter.

    https://m.faz.net/aktuell/feui…__twitter_impression=true

    Mit dem Nobelpreis "spuckt" man in Schweden auf die Opfer.


    https://www.zeit.de/kultur/lit…-nobelpreis-debatte-moral


    "Slavoj Žižek, Slovenian philosopher and longtime critic of Handke, told the Guardian: “In 2014, Handke called for the Nobel to be abolished, saying it was a ‘false canonisation’ of literature. The fact that he got it now proves that he was right. This is Sweden today: an apologist of war crimes gets a Nobel prize while the country fully participated in the character assassination of the true hero of our times, Julian Assange. Our reaction should be: not the literature Nobel prize for Handke but the Nobel peace prize for Assange.”


    https://www.theguardian.com/bo…e-controversial-nobel-win

    Hallo ihr Lieben,

    Ich suche den Titel eines aktuellen Romans. Das Original ist, glaube ich, Englisch.

    Es handelt sich um einen Liebesroman/young adult Roman mit Erotiktouch.

    Es geht um eine junge Frau, die einen Callboy anheuert. Sie ist Autistin, sie hat einen tollen Job, meint aber, in Liebesdingen üben zu müssen...

    Welches Buch könnte das wohl sein?