Horatio und Ruth begeben sich erneut in das Archiv von Lüderitz. Als Ruth von der Toilette kommt, sieht sie durch ein Regal, wie Horatio aus einer Akte 2 Seiten herausreißt und diese schnell wegsteckt. Sie denkt bereits, dass dieser ihr nicht die ganze Wahrheit sagt, aber dennoch spricht sie ihn nicht auf diese Aktion an, was ich nicht ganz nachvollziehen kann, da Ruth doch sonst nicht auf den Mund gefallen ist...
In einem Restaurant lernt Ruth Henry Kramer kennen, zu dem sie sich von Anfang an hingezogen fühlt. Dieser lädt sie zum Essen ein und aus diesem Grunde betritt Ruth einen edlen Klamottenladen. Diese Szene mit der Verkäuferin fand ich echt gelungen, vor allem wie hilflos Ruth ist, wenn sie sich Gedanken über Nachtwäsche und Schminkzeug macht. Man merkt, dass Ruth nie etwas anderes als ihre Farm gesehen hat.
Auf dem Weg zur Pension trifft sie Horatio, der sie zum Markt schickt, damit sie dort einen Jungen trifft. Doch dies vergisst sie sofort wieder, als sie bemerkt, dass ihr Date mit Henry näher rückt. Hier gab es einen Satz der mir gut gefallen hat: „ Eine Stunde, um zu duschen, das neue Kleid anzuziehen, ihr Haar zu bürsten, die Nase zu kürzen, zehn Kilo abzunehmen und ihre Füße um zwei Nummern zu verkleinern.“
Als Ruth dann mit Henry aufeinander trifft, möchte dieser ihr eine Kleinigkeit schenken und es kommt wieder die … ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll … Naivität… hervor: „Warum schenken Sie mir etwas? Ich habe nicht Geburtstag, habe Ihnen keinen Gefallen getan, mein Bock hat noch nicht einmal Ihre Schafe besamt.“
Was mich daran wieder genervt hat: Bei Horatio ist sie super vorsichtig, weil sie immer Angst hat er wolle nur den Diamanten stehlen und Henry, den sie an diesem Tag erst kennen gelernt hat, breitet sie ihre gesamte Lebens- und Leidensgeschichte aus.
Am folgenden Tag treffen Horatio und Ruth mit dem Jungen auf dem Markt zusammen, der ein Bildnis von Ruth Großmutter an einer Kette trägt. Dieser teilt den beiden mit, dass bei ihm im Dorf eine weiße Frau lebt… Am frühen Morgen macht sich Ruth ohne Horatio und Henry auf den Weg zum besagten Dorf und trifft dort auch endlich auf ihre Großmutter.
Ich weiß immer noch nicht so richtig was mit Ruth anzufangen, hin und wieder ist sie wirklich nett und im nächsten Augenblick nervt mich ihre Art. Aber ich denke mittlerweile, dass genau das von der Autorin geplant war. Schade, dass man sie dazu nicht fragen kann.
Horatio finde ich immer noch sehr charmant.
Henry ist mir total unsympathisch und ich könnte mir vorstellen, dass er ein falsches Spiel mit der naiven Ruth spielt.
Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch… Wir werden sehen.