Beiträge von Pusteblume 34

    1985 wird in einem Kinderheim in Sassnitz mitten in der Nacht ein Kind unter mysteriösen Umständen aufgenommen. Ihre Gruppenerzieherin, Martha Jonas, hütet ein gefähliches Geheimnis.
    Quirin Kaiserly sollte damals eine Familie beschützen (wovor?). Seither sucht er den Verräter der für das Scheitern von damals, wodurch die Familie ausgelöscht wurde, verantwortlich ist. Daran ist sein berufliches und privates Leben zerbrochen.
    25 Jahre später: Als ihm jetzt brisantes Material von einer Frau mit Insiderwissen angeboten wird, unter der Bedingung es öffentlich zu machen, sieht er sich seinem Ziel etwas näher und geht darauf ein. Leider taucht die Informantin nicht zum verabredeten Termin auf.
    Judith Kepler (alias Christel Sonnenberg) arbeitet als Cleanerin und wird zu einem Tatort gerufen.


    Was wurde aus Martha, hat sie die Rosenholz-Datei in den Briefkasten gelegt? Das würde bedeuten, dass sie für eine der westlichen Einrichtungen gearbeitet/spioniert hat und würde ihre Nervosität erklären.
    Ich denke auch, dass es sich bei der Toten um "Aquavit" handelt, aber wer ist sie? Vom Alter her hatte ich auch erst die wahre Judith ins Auge gefasst, den Gedanken aber wieder verworfen da ich mir nicht vorstellen kann, dass ein BND Agent von dem Kind der Familie nichts wusste und diese wurde ja angeblich ausgelöscht. Allerdings ausschließen kann ich sie auch noch nicht wirklich.
    Ich halte es auch nicht für einen Zufall, dass die Tote auf Judith`s Wohnung schauen konnte.


    Bis jetzt durchgehend spannend und mit glaubwürdig gezeichneten Charakteren. Ich bin gespannt....

    Ich bin etwas erstaunt, über die Meinung die beiden wären füreinander bestimmt.? Meiner Meinung nach sind es eher die Gegensätze in ihrem Leben die diese Anziehungskraft zu Beginn ihrer Bekanntschaft ausmachen. Das es im Laufe einer so langanhaltenden Freundschaft, zu einer Vertrautheit kommt, welche in der eigenen Partnerschaft oft nicht erreicht werden kann, führt somit unweigerlich irgendwann zu der Entscheidung Freundschaft oder Liebe?
    Wir wissen ja jetzt, welchen Weg der Autor gewählt hat.
    Und genau das, sowie die daraus resultierende "Echtheit" geben der Story einen gewissen Charme, wobei Mankell`s Einschätzung bezüglich verwendeter Klischeeerfüllung der Charaktere nicht gänzlich von der Hand zu weisen sind.


    Mitzuerleben wie die zwei Protagonisten sich im Laufe der Jahre "entwickeln" war, abgesehen von einigen Längen, flüssig und unterhaltsam zu lesen.


    Von mir gibt es 7 Punkte.

    Die Mutterfindung nimmt in diesem autobiographischen "Monolog" des Autors den größeren Raum ein, wie wahrscheinlich auch in seinem Leben.


    Mit 2 Jahren von der Mutter, die in den Westen floh, verlassen.
    Erste Erinnerungen im Alter von 4 Jahren, woran er sich genau erinnern kann - es hat geschneit an jenem Tag als er vom Kleinkindheim ins Vorschulheim gebracht wurde. Adoptionsversuche scheitern.
    Mit 7 Jahren wechselt er ins Schulkindheim.
    Er ist 10 Jahre alt, als es erneut zu einem Adoptionsversuch durch eine Lehrerfamilie kommt. Leider kann er nie eine Beziehung zu den Adoptiveltern aufbauen. Einzig zu der Großmutter der Familie kann er eine kleine Beziehung knüpfen.
    Als es viele Jahre später zu einem einmaligen Treffen mit der Mutter kommt, bleiben alle Fragen und Sehnsüchte unbeantwortet. Aber er schreibt sich den Nebel (alles Unklare in seinem Leben) und den Schnee ( die Einsamkeit und Kälte sowie die daraus resultierende eigene Bindungsunfähigkeit) mit diesem Roman ein wenig von der Seele.


    An Stellen wo ich sprachlos war, besticht Peter Wawerzinek durch eine stille, nachhaltige Sprache und spricht stellvertretend für alle Kinder ohne Worte was dieses Buch für mich besonders macht.

    Interessante Frage.... ins Bücherzimmer rennend nachschauen....


    und erstaunt feststellen, dass sich männliche und weibliche Autoren/-innen so ziemlich die Waage halten.
    Das war mir bisher gar nicht bewusst, wird aber auch mein zukünftiges Kaufverhalten nicht weiter beeinflussen, denn letztendlich kommt es ja auf den Inhalt des Buches an.

    Der Club: Schuld - Ferdinand von Schirach


    Kurzbeschreibung:


    Ferdinand von Schirach ist seit 16 Jahren als Anwalt und Strafverteidiger tätig. Laut Klappentext seines Erzählbands Schuld gehören „Industrielle, Prominente, Angehörige der Unterwelt und ganz normale Menschen“ zu seiner Klientel. Solche Sätze sollen den Autor interessanter machen. Ferdinand von Schirach hat das aber gar nicht nötig. Alle Geschichten aus Schuld sind gut bis blendend geschrieben. Und spannend sind sie allesamt sowieso.


    Das liegt nicht daran, dass Ferdinand von Schirach den Mainstream mit literarischen Kniffen in Büchern bedient, die schon zur Genüge in den Regalen der Buchhandlungen auf Kundschaft warten. Das liegt im Gegenteil vor allem daran, dass es dem Autor gelingt, vor dem Hintergrund seines Wissens über die Niederungen der menschlichen Seele ganz anders zu schreiben als die andern. Ferdinand von Schirach schreibt schnörkellos und unaufgeregt, ganz auf die Wucht des Faktischen vertrauend: über geschundene Frauen, die eher durch Unfall zu Mörderinnen werden (oder es, wie sich erst am Ende der Geschichte herausstellt, gar nicht gewesen sind). Über einsame Menschen, die aus Einsamkeit Verbrecher werden. Oder über die teils kuriosen Wege, die kriminelle Handlungen beizeiten nehmen.

    "Zeugin der Toten" für die Leserunde nächste Woche.


    Kurzbeschreibung:


    Spuren eines quälend langsamen Todes, Blutlachen wie Seen, Hände, die verzweifelt Halt suchen. Judith Kepler hat viel gesehen. Sie wird gerufen, wenn die Spurensicherung geht. Sie macht aus Tatorten wieder bewohnbare Räume. Sie ist ein Cleaner. In der Wohnung einer grausam ermordeten Frau begegnet sie ihrer eigenen Vergangenheit. Die Tote kannte Judiths Geheimnis. Unter mysteriösen Umständen war Judith als Kind in ein Heim gebracht worden. Herkunft unbekannt. Immer im Schatten dabei, die Staatssicherheit. Als Judith Fragen zu stellen beginnt, gerät sie in das Visier mächtiger Gegner.

    Büchertrends mache ich nicht zwingend mit. Natürlich beäuge auch ich manchmal die Bestsellerlisten (mehr oder weniger kopfschüttelnd), aber im großen und ganzen mache iche meinen Buchkauf nicht davon abhängig.
    Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich bestimmte Bücher wahrscheinlich sonst nicht gelesen hätte und man solche Hypes nicht unbedingt von vornherein meiden sollte.

    Schuldig - J. Picoult


    Kurzbeschreibung:


    Die 14-jährige Trixi ist Daniels Augenstern. Er liebt seine Tochter mehr als sich selbst. Der freiberufliche Comiczeichner schafft für Trixi eine Welt voller Heldengeschichten, während seine Frau Laura an der Universität Karriere macht. Wie brüchig aber das Glück der Familie ist, wird ihm nur allzu bald klar: Trixi kommt eines Abends vollkommen aufgelöst nach Hause. Die unschuldige Liebe ihres Freundes Jason hat sich in rohe Gewalt verwandelt. Wenig später stirbt der Junge unter mysteriösen Umständen, Trixi flieht vor den Konsequenzen der Ereignisse nach Alaska. An einen Ort, der ihrem Vater sehr vertraut ist. Endlich muss er sich seiner Vergangenheit stellen und macht seiner Frau ein erschütterndes Geständnis …

    Ich habe mich vor ca. einem Jahr auch entschieden die Papierlisten an den Nagel zu hängen und mit der Technik der Zeit zu gehen. Damals habe ich mich für Bucharchiv entschieden und bin wirklich zufrieden damit. Es erleichtert doch den Überblick enorm.

    Vielleicht könnte dir das hier gefallen. Ich hab es vor Urzeiten gelesen und damals hat es mir sehr gut gefallen. Wer weiß, vielleicht ist es auch etwas für Dich? :wave


    Kurzbeschreibung:


    Schon seit einiger Zeit wartet die reiche und vornehme Emma Tremayne darauf, daß der junge Geoffrey Alcott, Besitzer einer großen Wollspinnerei in Bristol, um ihre Hand anhält. Jeder erwartet es, und jeder erwartet auch, daß Emma sich in ihrem Leben um nicht viel mehr kümmern wird als um die neueste Mode. Schließlich ist es soweit, Geoffrey bittet sie, seine Frau zu werden. Aber als Emma an diesem Tag mitansehen muß, wie er eine Frau schroff zurückweist, die ihr totes Kind in den Armen hält, daß in seiner Spinnerei durch einen Unfall gestorben ist, ändert sich ihr Leben von Grund auf. Sie bricht aus diesem unterkühlten goldenen Käfig aus. Endlich will sie leben und sie lernt Shay McKenna, einen irischen Revolutionär und Landarbeiter kennen, in den sie sich leidenschaftlich verliebt. Noch ahnt sie nicht, daß er zu Bria, der Frau gehört, die es gewagt hat, Geoffrey Alcott die Stirn zu bieten und ihr damit die Augen zu öffnen.

    Ich kann dir dieses hier uneingeschränkt empfehlen.


    Kurzbeschreibung:


    Die New Yorker Investmentbankerin Alex Sontheim hat sich durch Intelligenz und Zielstrebigkeit eine Position erarbeitet, von der andere nur träumen. Sie ahnt aber nicht, dass sie ihren Sachverstand und ihr Insiderwissen in ein Kartell von ausgeklügelter Wirtschaftskriminalität investiert. Selbst als Bürgermeister Nick Kostidis, unbeirrbarer Kämpfer gegen die Kriminalität in New York City, die junge Frau warnt, will sie nichts davon hören. Erst ein Attentat auf die Familie des Bürgermeisters und Unstimmigkeiten in ihrer Firma wecken ihr Misstrauen. Alex beginnt auf eigene Faust zu recherchieren und macht eine ungeheuerliche Entdeckung, die sie in tödliche Gefahr bringt ...

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    (47) Vereinigte Arabische Emirate
    (48) Vietnam
    (49) Timor-Leste
    (50) Tibet

    Und zum Ausgleich etwas leichtere Kost, dafür aber hoffentlich doppelt gut


    Kurzbeschreibung:


    Jeden Winter wartet Grace darauf, dass die Wölfe in die Wälder von Mercy Falls zurückkehren – und mit ihnen der Wolf mit den goldenen Augen. Ihr Wolf. Ganz in der Nähe und doch unerreichbar für sie, lebt Sam ein zerrissenes Leben: In der Geborgenheit seines Wolfsrudels trotzt er Eis, Kälte und Schnee, bis die Wärme des Sommers ihn von seiner Wolfsgestalt befreit. In den wenigen kostbaren Monaten als Mensch beobachtet er Grace von fern, ohne sie jemals anzusprechen – bevor die Kälte ihn wieder in seine andere Gestalt zwingt. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Sam weiß, dass es sein letzter Sommer als Mensch sein wird. Es ist September, als Grace den Jungen mit dem bernsteinfarbenen Blick erkennt und sich verliebt. Doch jeder Tag, der vergeht, bringt den Winter näher – und mit ihm den endgültigen Abschied.

    Zum einen Rabenliebe, um das ich schon geraume Zeit herumschleiche


    Kurzbeschreibung:


    Ein Buch wie ein Erdbeben. Über fünfzig Jahre quälte sich Peter Wawerzinek mit der Frage, warum seine Mutter ihn als Waise in der DDR zurückgelassen hatte. Dann fand und besuchte er sie. Das Ergebnis ist ein literarischer Sprengsatz, wie ihn die deutsche Literatur noch nicht zu bieten hatte. Ihre Abwesenheit war das schwarze Loch, der alles verschlingende Negativpol in Peter Wawerzineks Leben. Wie hatte seine Mutter es ihm antun können, ihn als Kleinkind in der DDR zurückzulassen, als sie in den Westen floh? Der Junge, herumgereicht in verschiedenen Kinderheimen, blieb stumm bis weit ins vierte Jahr, mied Menschen, lauschte lieber den Vögeln, ahmte ihren Gesang nach, auf dem Rücken liegend, tschilpend und tschirpend. Die Köchin des Heims wollte ihn adoptieren, ihr Mann wollte das nicht. Eine Handwerkerfamilie nahm ihn auf, gab ihn aber wieder ans Heim zurück.
    Wo war Heimat? Wo seine Wurzeln? Wo gehörte er hin? Dass er auch eine Schwester hat, erfuhr er mit vierzehn. Im Heim hatte ihm niemand davon erzählt, auch später die ungeliebte Adoptionsmutter nicht. Als Grenzsoldat unternahm er einen Fluchtversuch Richtung Mutter in den Westen, kehrte aber, schon jenseits des Grenzzauns, auf halbem Weg wieder um. Wollte er sie, die ihn ausgestoßen und sich nie gemeldet hatte, wirklich wiedersehen? Zeitlebens kämpfte Peter Wawerzinek mit seiner Mutterlosigkeit.
    Als er sie Jahre nach dem Mauerfall aufsuchte und mit ihr die acht Halbgeschwister, die alle in derselben Kleinstadt lebten, war das über die Jahrzehnte überlebensgroß gewordene Mutterbild der Wirklichkeit nicht gewachsen. Es blieb bei der einzigen Begegnung.
    Aber sie löste - nach jahrelanger Veröffentlichungspause - einen Schreibschub bei Peter Wawerzinek aus, in dem er sich das Trauma aus dem Leib schrieb: Über Jahre hinweg arbeitete er wie besessen an Rabenliebe, übersetzte das lebenslange Gefühl von Verlassenheit, Verlorenheit und Muttersehnsucht in ein großes Stück Literatur, das in der deutschsprachigen Literatur seinesgleichen noch nicht hatte.

    Ein gerade gelesenes Buch habe ich noch nicht weggeworfen. Wenn sie so im Augenblick des lesens meinen Geschmack nicht treffen, dann habe ich sie ja noch nicht zu Ende gelesen, weil pausiert/abgebrochen und dann bekommen sie meistens eine zweite Chance zu einem späteren Zeitpunkt. Zum Glück verfüge ich über ausreichend Platz :lache.
    Aber ich weiß was du meinst und in dem Fall habe ich auch kein Problem damit mich von den Büchern zu trennen, notfalls auch mittels Abfallentsorgung.

    Sienna, die beste Freundin von Joe`s älterer Tochter Charlie, taucht eines Abends blutüberströmt an ihrem Haus auf. Kurz darauf findet man ihren Vater mit durchgeschnittener Kehle in Sienna`s Zimmer. Wurde sie von ihrem Vater sexuell missbraucht? Für DCI Cray scheint die Schuldige gefunden.
    Doch Joe glaubt nicht an ihre Schuld und beginnt zusammen mit seinem alten Freund Ruiz eigenständig zu ermitteln.
    Was anfangs nach einem familiären Missbrauchsfall mit bekannter Täterin aussieht, wächst sich zu einem viel kompexeren Verbrechen aus, von dem auch Joe`s Familie bedroht wird.


    Trotz einiger Längen konnte mich Todeswunsch (mal abgesehen vom Titel) insgesamt überzeugen, auch wenn er nicht ganz so stark wie sein Vorgänger auftritt. Meiner Meinung nach aber passend zu Joe`s Charakter und Entwicklung. So fand ich die fortführende Familien- und Krankheitsgeschichte um Joe interessant. Auch blieb mir die wahre Motivation und Täterin ziemlich lange verschlossen, hatte ich doch zuviel Augenmerk auf die anderen Verdächtigen gelegt.