Beiträge von heikmon

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    Original von n8eulchen


    Allerdings muss ich sagen, dass die Jahre doch sehr schnell vergehen und ich fühlte mich dadurch irgendwie immer wieder rausgeworfen aus der Handlung und ich verliere etwas den Bezug zu den Figuren.


    Dieses Problem besteht generell bei Romanen, in denen beinahe das ganze Leben einer Person beschrieben wird und die nicht unbedingt 1300 Seiten haben sollen. Ich denke da an Diana Gabaldon oder Jean M. Auel, die es schaffen, das Leben einer einzigen Frau in mehreren (!) tausendseitigen Bänden zu beschreiben. Hierzu fehlt mir (noch) das Durchhaltevermögen. Die relativ ruhigen Jahre zwischen den spannenden Abschnitten müsste ich füllen mit Alltag, Alltag, Alltag. Gabaldon und Auel lösen das Problem mit sehr viel Sex zwischendurch, wohl auch, um die Leser bei der Stange zu halten (kein Wortwitz ;-)).
    Aber wie gesagt - man muss es mögen, außerdem ist es auch ein Frage des Buchpreises. Ein Wälzer mit 1300 Seiten kostet dann nicht mehr 9,99€.

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    Original von Tanzmaus


    Die Beziehung zwischen Silas und Judith fand ich dagegen etwas schwieriger nachzuvollziehen. Bei ihrem ersten Treffen knisterte es zwischen den beiden, u.a. wegen der Heilkunst. Aber das Wiedersehen lief doch sehr unterkühlt ab.


    Beide treffen sich in dem Bewusstsein, das es nicht sein darf. Deshalb nimmt sich vor allem Silas stark zurück. Er weiß genau, dass er mit seinem Leben bezahlt, wenn er mit Judith erwischt wird. Judith ist verwirrt über sein Verhalten und deshalb auch recht kühl.

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    Original von Tanzmaus
    Ich denke mal, dass Judith deswegen Heilerin werden durfte, da ihr Vater durch seine Schwester vorbelastet und beeinflusst ist. Ein Glück für Judith.


    Es ist auch so, dass ein Burgherr sicher sehr interessiert daran war, mindestens eine Heilkundige auf seiner Burg zu haben. Und wenn es die eigene Tochter ist - umso besser.

    Schön, dass du es ansprichst: Die Ostung der Kirchen ist ein hochinteressantes Thema. Und bei der Doppelkapelle von Lohra (die übrigens als ein der wenigen Doppelkapellen in Deutschland noch existiert und besichtigt werden kann) gibt es noch zwei große Rätsel. Zum einen weiß man nicht, welchen Schutzpatron sie hat und zum anderen steht der Altar in der Kirche wirklich schief. Das muss etwas zu bedeuten haben, aber niemand weiß, was. Ich habe es als Messfehler der Bauherren interpretiert, aber wer weiß...

    Es sei dir verziehen, n8eulchen :knuddel
    Nein - im Ernst: Einem Leser, der historische Romane in großen Mengen "verschlingt", kann man natürlich bei solchen Dingen nur schwer etwas Neues bieten. DIe Alpenüberquerung gehört sicher zu den Dingen, die man öfter mal liest, ich verstehe das schon.

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    Original von maikaefer
    Verunsichert bin ich etwas hinsichtlich des im Anhang angegebenen Todesjahrs von Berthold von Burgund (1186). Wir sind doch jetzt erst im Jahr 1166?


    Völlig zu Recht, deine Verunsicherung! Ab und zu (und so selten wie möglich), musste ich bei den Daten ein wenig schummeln. Der Herzog ist tatsächlich später gestorben. Ich habe ihn der Dramatik geopfert...
    :-(
    Wirklich verlässlich ist nur, was im Anhang steht.

    [quote]Original von n8eulchen


    Während mir die Reise zu lang und ausführlich beschrieben wurde, ...quote]


    Sicher meinst du die Reise über die Alpen? Ich habe mir Zeit dafür gelassen, weil ich sehr beeindruckt war von den Strapazen, die man damals auf sich nahm, um zu Pferd, zu Wagen und zu Fuß über diese Berge zu reisen und das sogar öfter. Der Kaiser musste ständig präsent sein, sowohl im Norden als auch im Süden. Er lebte praktisch im Sattel. Und die Alpen waren ein echtes Hindernis auf seinen Wegen. Es gab nur sehr schmale, schlecht gepflasterte Wege (noch aus Römerzeiten) mit tief ausgefahren Gleisen.

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    Original von maikaefer
    Darfst du Licht ins Radegundendunkel bringen bzw. uns inzwischen etwas über deine bisher veröffentlichten historischen Romane verraten? :wave


    "Radegunde von Thüringen" war mein zweiter historischer Roman, beowulf hatte damals eine Rezension darüber geschrieben (Ist auch bei den Büchereulen zu lesen). Ich habe sie im "Geheimnis der Äbtissin" einmal während des Unterrichts bei Pater Martinus erwähnt. Nicht, um Werbung für das Buch zu machen, sondern weil ich einen französischen Text brauchte. Das war eigentlich alles.
    Mein erster Roman hieß "Adelheid von Lare", du findest ihn ebenfalls unter dem Autorennamen Simone Knodel.
    "Das Geheimnis..." ist also mein dritter Roman. Für ihn musste ich das Pseudonym annehmen, der Knaur-Verlag wollte das so.
    Im Moment arbeite ich erneut an einem Manuskript mit historischem Hintergrund. :write

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    Original von beowulf
    Gut- den Kaiser hatte die Autorin statt mit blondem Bart mit rotblondem Bart beschreiben sollen, damit man Barbarossa sofort erkennt.


    Gerade dieses Klischee wollte ich vermeiden (roter Bart = Barbarossa). Vor allem auch, weil ich gelesen hatte, dass dieser Name erst sehr spät, nämlich nach seinen Italienfeldzügen, von den Italienern geprägt wurde. Im nördlichen Teil des Reiches soll der Spitzname nicht verbreitet gewesen sein.

    Danke n8chteulchen! Den Sprung habe ich über einen Schreibkurs geschafft (Textmanufaktur in Leipzig). Dort war die Cheflektorin für historische Romane von Knaur als Referentin zu Gast. Jeder Teilnehmer las Auszüge aus seinen Manuskripten, ich las aus diesem Roman. Am Ende des Kurses gab mir die Lektorin ihre Karte und sagte: "Rufen Sie mich an!"
    Und das war dann mein Debüt bei Knaur. Bedingung für einen Vertrag war allerdings das Pseudonym.

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    Original von Suzann
    Ich finde die amazon-Rezi von Karin "Es scheint, dass alle von mehreren Ticks geplagt sind" sehr aufschlussreich: KLICK :lache


    Danke für diesen Link, die Rezension ist "köstlich" und entschädigt jeden, der sich das Buch angetan hat. Ich habe während des Lesens auch immerzu gedacht, ich müsste mal mitzählen. Nun hat Karin es tatsächlich getan, super! Nur das Augenverdrehen hat sie vergessen, das müsste nochmal nachgezählt werden.