Beiträge von Klusi

    Hat jemand von euch eigentlich schon mal Seife selber gesiedet? Ich traue mich da irgendwie nicht so dran.

    Ja, ich habe eine Zeitlang jede Menge Seife gesiedet, hatte sogar einen eigenen Seifen- und Rühr-Blog. Momentan pausiere ich, weil ich noch ganz viele Reste habe, die ich erst so nach und nach aufbrauchen muss. Man sollte halt einige Sicherheitsmaßnahmen beherzigen und entweder ein vertrauenswürdiges Rezept nutzen oder die Menge über den Seifenrechner bestimmen, damit das Ergebnis nicht zu scharf wird.

    Zum Online-Handel mein Erlebnis von vorletzter Woche: Ich schrieb hier schon, dass ich Kernseife sieden möchte. Dazu brauche ich Natriumhydroxid. Das ist frei verkäuflich, aber Feuer legen kann man damit auch. Vermutlich auch andere schlimme Dinge, aber das interessiert mich nicht weiter. Jedenfalls stand im Rezept, dass man das auch in Apotheken bekommt. In einer der größeren Apotheken vor Ort hat man mich aber völlig fassungslos gefragt, was ich DAMIT vorhabe - ich habe mich direkt als potentielle Bombenlegerin gefühlt. :yikes

    Am Ende bekam ich die Antwort, es sei nicht über (diese) Apotheke zu beziehen - und wurde freundlich an den Online-Handel verwiesen.:bonk

    in Apotheken habe ich das auch nie gekriegt, weil es halt doch sehr ätzend ist und man sich ganz schön verletzen kann, wenn man die Sicherheitsmaßnahmen nicht einhält. Ich habe mein NaOH immer bei einem Onlinehandel für Seifensieder-Bedarf oder über Ebay bestellt. In USA habe ich schon bei Seifensiedern gesehen, dass sie WC-Reiniger benutzen, das scheint dort reines NaOH zu sein.

    Genauso sieht es mit Weingeist aus, wenn man mehr als 250 ml benötigt. Da schauen sie in der Apotheke immer als wäre man ein Verdächtiger. :lache

    Mir ging es ebenso, dass John umgekommen ist, hat mir richtig leid getan. Auch ich habe ein paar Tränchen vergossen, aber letztendlich waren Johns letzte Worte so wahr und irgendwie auch tröstlich, denn für ihn hätte es sicher nichts Schlimmeres gegeben, als irgendwann hilflos und krank dahin zu siechen.

    Was ich beim vorherigen Abschnitt noch gehofft hatte, nämlich dass Chester irgendwann auch sein Fett wegkriegt, ist nun sehr schnell eingetreten. Letztendlich ist er an seiner eigenen Macht- und Raffgier krepiert, denn er konnte ja anscheinend nicht genug bekommen.

    Blanche ist nicht umsonst mit dem Sohn des Löwen verheiratet, denn auch sie hat das Herz einer Löwin, gerade wenn es um ihre Familie geht.

    Henry ist ja ein recht wankelmütiger Kerl, der sich nur allzu leicht beeinflussen lässt. Auch mich wundert es, dass er letztendlich so lange König war. Sich mit Robin anzulegen, war ja nicht auf seinem Mist gewachsen, sondern auch weil er auf die falschen Ratgeber gehört hat. Aber Robin findet auch hier wieder einmal die richtigen (zurückhaltenden :grin) Worte, so dass Fulke direkt Angst und Bange wird. Das konnte ich mal wieder bildlich vor mir sehen, war sehr amüsant zu lesen. :fingerhoch

    Danke für den Link, schaue ich mir gerade an, ist eine interessante Doku.

    Wie Robin quasi im allerletzten Moment auf der Bildfläche erscheint, das war mal wieder ein grandioser Auftritt. Klar, Robin ist und bleibt halt der sagenhafte Held, den es im wahren Leben nicht gibt, aber bei solchen Szenen geht mir immer das Herz auf, da kann ich machen was ich will. ;):grin

    Das Abenteuer vor Huntington hat ja nochmal ein glückliches Ende genommen, auch wenn sich Chester wieder mal geschickt aus der Affäre ziehen konnte.


    Bei Henry merkt man halt, wie jung er noch ist. Bis jetzt ist er wohl immer etwas von oben herab behandelt worden. Scheinbar haben seine Berater es nicht geschafft, in ihm den zukünftigen Mann zu sehen und behandeln ihn wie ein Kind dem man nichts erklären muss. Das ihn das fuchsig macht und er dann auf Leute hört, die sich vermeintlich um ihn sorgen, kann man verstehen..... Dass die auch nur ihr eigenes wohl im Sinn haben, verbergen sie ja auch geschickt.


    Ich finde es aber ziemlich unfair Fulke gegenüber, ihn so in der Luft hängen zu lassen. Und vor allem, dass der Angriff auf die Burg für die Angreifer keinerlei Konsequenzen hat, ist auch ziemlich daneben....

    Die Rechtslage war demnach damals ziemlich zweifelhaft, und wenn man das so betrachtet, hingen ganze Existenzen von der Willkür eines Einzelnen ab.

    Das mit Henry sehe ich auch so. Er fühlt sich von seinen Beratern nicht ernst genommen und hängt sich an die Speichellecker, die ihm schön tun. In seiner jugendlichen Unerfahrenheit kann er vermutlich noch nicht abschätzen, ob es jemand wirklich gut und ernst mit ihm meint oder nur auf eigene Interessen schaut.


    Chester ist viel zu leicht aus der Sache heraus gekommen. Was er Fulkes Frau und Kindern angedroht hat, ist ja alles andere als ehrenhaft. Ich hoffe, er kriegt auch irgendwann sein Fett weg.

    Ich kann die Bewohner von Loxley total verstehen! Es hat mich gewundert, das sie sich doch haben überreden lassen, mit Robin mitzuziehen und evtl. ihr Leben lassen, zumal viele ihn nur noch aus Erzählungen kennen und er ja nun auch in der Gascogne lebt.

    Mich hat es auch gewundert, das noch niemand vorher versucht hat, sich in Huntington einzunisten..

    Geht mir ebenso, ich kann mich gut in die Leute hinein versetzen, und Robin hat es ja dann auch gemerkt, dass er da wohl zu viel von den Menschen erwartet hat, die ihn nur vom Hörensagen kennen.

    Letztendlich haben sich die Leute von Loxley ja doch überzeugen lassen, und ich hoffe, dass es Robin mit ihrer Hilfe gelingt, Huntington vor Chesters Übergriffen zu bewahren.

    Meine Meinung:

    Zwischen dem Ende des vorherigen Bandes und dem Beginn dieses Romans liegen nur wenige Monate. Robin und sein alter Freund Charles D‘Artagnan waren unterwegs, guten Wein für das bevorstehende Weihnachtsfest zu besorgen. Auf dem Heimweg treffen sie auf die erschütternden Überreste eines brutalen Massakers, das sich in dem kleinen Ort Tonneins an der Garonne abgespielt hat. Simon de Montfort zieht mit seinem Heer mordend und raubend durch die Lande, um die Katharer und ihre Sympathisanten auszurotten. Er ist überzeugt, im Interesse des Papstes und somit auch im Namen Gottes zu handeln. Robin ist erschüttert und zögert nicht, sich für die Verfolgten einzusetzen, denn sollte es Montfort gelingen, den Süden Frankreichs zu erobern, ist nicht nur das Erbe von Eleonore von Aquitanien in Gefahr, sondern auch Robins und Marians neue Heimat, ihr geliebtes Chateau de Lisse. Das schlimmste an der ganzen Sache sind jedoch die vielen unschuldigen Opfer, denn Montfort und seine Schergen gehen mit roher Gewalt gegen die Menschen vor, nur weil diese in Glaubensdingen nicht hundertprozentig mit der katholischen Kirche übereinstimmen. Selbst vor Frauen und Kindern machen sie nicht Halt.

    Auch in diesem vierten Band hält sich Mac P. Lorne nicht mit langen Vorreden auf, sondern katapultiert die Leser wieder postwendend mitten ins Geschehen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren begleiten wir Robin und seine Freunde bei ihrem Kampf um die Freiheit. Ruhe ist den Protagonisten auch in diesem Roman nicht vergönnt. Ein umfangreicher Abschnitt des Buches ist der Belagerung von Toulouse gewidmet. Interessant und sehr gelungen ist, wie der Autor seine fiktiven Helden wieder ins historische Geschehen einbringt und agieren lässt, denn bei allen Belagerungen und Kämpfen ist Robin immer mitten drin, und natürlich sind auch seine Frau Marian, sein Ziehsohn Fulke und seine guten Freunde wieder mit von der Partie.

    Die katholische Kirche zur damaligen Zeit kommt nicht gut weg in diesem Roman, zu viele Intrigen und Machtkämpfe gab es da. Gerade die Szenen, die im Buch besonders unglaubwürdig erscheinen, beruhen auf realen historischen Begebenheiten, und ich bin immer wieder fassungslos, was im Namen Gottes so alles verbrochen wurde, meist auch noch in dem Glauben, das Richtige zu tun.

    Robin ist mittlerweile nicht mehr der Jüngste und auch um einiges ruhiger und besonnener geworden, aber wenn das Unrecht zu groß wird, kann er sich einfach nicht zurückhalten und gerät auch diesmal wieder mehrfach in brenzlige Situationen.


    „Das Banner des Löwen“ steht seinen Vorgängern in nichts nach, wenn es um mitreißende Unterhaltung geht. Dabei hält sich der Autor stets sehr nah an der Realität, und seine Erläuterungen zeichnen sich durch hohe historische Genauigkeit aus. Zwei Karten und ein Personenregister am Beginn des Buches helfen dabei, die Übersicht zu behalten, und anhand der Zeittafel im Anhang findet man die historischen Daten in einer übersichtlichen Tabelle.

    Einen weiteren Band haben wir noch vor uns, und ich bin schon sehr gespannt darauf. Ob Robin dann endlich seinen Lebensabend genießen kann? Ich bezweifle es ja, denn das sähe ihm so gar nicht ähnlich.


    9 von 10 Punkten

    Ich konnte heute das Buch zufrieden zuklappen, in der Gewissheit, dass Robin und Marian gerade mal ein wenig Ruhe genießen können. Ob das so bleibt? Ich vermute mal, nicht, denn es wartet ja noch ein weiterer Band auf uns.

    Wieder bekommt es Robin mit einem zahlenmäßig deutlich überlegenen Heer zu tun und wieder gelingt es ihm, sie in eine Falle zu locken. Schnell lernt der junge König, das vor allem ein toter Feind ein guter Feind ist, weil er nicht mehr zurück schlagen kann. Interessant zu lesen, dass der päpstliche Legat sehr auf seine Figur achtete und auch seine Reize nutzbringend einsetzen konnte. Sehr bemerkenswert fand ich den Gedanken, dass die größte kriegerische Leistung von Richard Löwenherz die Nichteroberung Jerusalems war.

    Der junge Richard hat hier wirklich eine harte Schule durchgemacht, und ich könnte mir vorstellen, dass Robin mit seiner Vorausschau Recht hat, dass sich die Erfahrungen und Erkenntnisse später auf seine Entscheidungen auswirken werden. Vielleicht erfahren wir ja im Folgeband mehr darüber?

    Den Gedankengang zu Richard Löwenherz fand ich auch sehr interessant. Manchmal ist es eben weise, etwas nicht zu tun.

    Sehr berührend fand ich die Versöhnungsaktion der drei Enkel an Eleonores Grab, und das Wiedersehen mit Berengaria hat mich überrascht, mir aber auch gefallen. Ich hatte zuerst mit Bertha als Vermittlerin gerechnet, was Robin ja auch vor hatte, aber diese Lösung war dann perfekt.

    Alles in allem hat mir auch dieser Roman sehr gefallen. Danke an alle Verantwortlichen und Beteiligten für diese Leserunde, die ich selbstverständlich noch weiter verfolgen werde. Meine Rezension folgt in den nächsten Tagen.

    Ich denke schon, dass sie es wussten, immerhin wurde wegen des schlechten Wassers ja auch bei ärmeren Leuten meistens Dünnbier getrunken.

    Während so einer langen Belagerung ist den Soldaten wohl einfach nichts anderes übrig geblieben. Entweder Flusswasser trinken oder gar nix ...

    Man könnte sagen, die Soldaten hatten die Wahl, wenn sie nicht gerade im Kampf gefallen sind, ob sie lieber verdursten oder an der Ruhr draufgehen wollen. Ich weiß wirklich nicht, was besser ist. :/

    Seltsam, ich komme ja aus Süddeutschland und für mich sieht das total falsch aus... Aber gut, wenn der Duden es anders meint....

    Ich bin ja in Süddeutschland (Bayern) geboren und lebe immer noch hier, aber diese Schreibweise ist mir bisher auch noch nicht untergekommen. Bei Duden steht aber auch extra dabei "seltenes Verb"

    Nun gab es also wirklich ein Wiedersehen mit den alten Freunden, und ich habe mich sehr darüber gefreut, auch wenn der Hintergrund ernst ist. Obwohl die Unterstützung, die Fulke aus England mitgebracht hat, kleiner ausfällt als von Robin erhofft, lässt sich dieser wieder etwas einfallen und überzeugt mit seinem Plan auch den jungen Richard Plantagenet. Wenn ich so darüber nachdenke und mir die 16-jährigen Jungs heutzutage anschaue, das war schon hart, quasi als halbes Kind schon in den Krieg zu ziehen. Glücklicherweise hat er gute, erfahrene Männer an seiner Seite.

    Als Robin sich den hinterhältigen Bischof von Bordeaux vorknöpft, gibt das wieder einige "vergnügliche" Szenen. Ich hatte bei der Schilderung des Gottesdienstes, als dem Bischof zwei Messdiener zur Seite standen, die mit der Liturgie nur rudimentär vertraut waren, wohl fast ebenso meinen Spaß wie Little John und Will Scarlet in ihren engen Messgewändern. :D

    Nun wurde Louis also ordentlich provoziert, und der hat, als sich Robin ihm vorstellte, spontan reißaus genommen. Da kann man ja gespannt sein, was die Schlacht nun bringt.

    Dass Robin seinen guten Freund verloren hat, ist mir auch richtig nahe gegangen.

    Toulouse befreit, aber um den Preis eines sehr guten Freundes. Viele Menschen bezahlen die Fehler des Feldherrn mit ihrem Leben.

    Wieder muss eine ganze Stadt daran glauben und nun reicht es schon, mit den Ketzern zusammengelebt zu haben, um umgebracht zu werden.

    Das ist das Schlimme an kriegerischen Auseinandersetzungen, dass es eigentlich immer die Falschen trifft bzw. immer Unschuldige darunter am meisten zu leiden haben. Raimund hat eine falsche Entscheidung getroffen, aber er steht dazu, und das muss ich ihm hoch anrechnen.

    Marmande ist dann nochmal eine ganz andere Nummer, denn da geht es nicht mehr gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, sondern da wird eine ganze Stadt niedergemetzelt, nur wegen einer Demütigung, die Louis Jahre zuvor in England einstecken musste und für die er jetzt seine Aggressionen an den armen Menschen auslässt.

    Bei Robins Schwur ist mir richtig die Gänsehaut aufgelaufen, und Louis war völlig geschockt, als er davon erfahren hat. Ich denke mal, der muss sich jetzt warm anziehen, denn mit Robin hat er einen starken Feind.

    Robin ist des Kämpfens müde, das kann man nur allzu gut verstehen. Wenn ich mir die Jahreszahlen so ansehe, hat er vermutlich ein paar ruhige, friedliche Jahre und kann die Zeit mit Marian auf seinem Château genießen.

    Aber wir haben noch fast 200 Seiten im Buch vor uns, da wird sicher noch einiges geschehen.

    Der Ansatz mag richtig gewesen sein, was die Dominikaner später daraus gemacht haben, war aber einfach nur schrecklich.

    Kein anderer Orden hat sich so durch Verfolgung andersdenkender ausgezeichnet, wie die domini canis - die Hunde des Herrn.

    Wer den Piraten kennt weiß, wie Drake mit ihnen deshalb umgesprungen ist.

    Gut zu wissen, der Pirat liegt schon auf dem SuB. :)

    Robin macht sich mit seinen Kämpfern und mit Nahrungsvorräten auf nach Toulouse. Was sie da erwartet hat mich umgehauen. Die Belagerten leben in Saus und Braus, während die Belagerer darben. Montforts gnadenlose Kriegsführung schlägt auf ihn zurück, denn die Bauern ziehen sich mit allem Vieh und allen Vorräten in die Stadt zurück, auch wenn dafür Kirchen umgewidmet werden müssen.

    Pater Dominikus ist eine beeindruckende Figur mit moralischen Grundsätzen, die er gegen jeden vertritt. Montfort wird seiner Rolle als Bösewicht gerecht, muss aber bei seiner Begegnung mit Robin kräftig einstecken. Es ist immer wieder beeindruckend, welche Fähigkeiten Robin von seinen Gegnern zugeschrieben werden. Da ist er noch mal ein Stufe stärker und gefährlicher als im "richtigen" Leben. Meine Lieblingsstelle bisher ist das unterdrückte "Inschallah" bei seinem Abstecher zu den Belagerern.

    Und wenn Marian von diesem Trip erfährt, wird es übel für Robin werden. Manchmal übertreibt er es mit dem Risiko.

    :brief Das kann ich so unterschreiben, denn im Wesentlichen sind mir beim Lesen die gleichen Punkte durch den Kopf gegangen. Ich musste ja schmunzeln, als Robin Marian Einweisungen gibt, wie sie sich unterwegs nach Toulouse verhalten soll. "Züchtig senkte Marian den Blick" - da kann man sich nur allzu gut vorstellen, was sie gerade denkt. :lache Dass es den Belagerten so gut geht, im Gegensatz zu den Kreuzrittern um Montfort, ist von Graf Raimund klug gelöst, denn es sichert ihm die Loyalität der Menschen, da ihm die Vorsorge in Sachen Vorräte ja nicht nur selbst zum Vorteil gereicht, sondern alle betrifft, die in der Stadt leben. Dass sich Raimund um seinen Sohn sorgt, ist in mehrerer Hinsicht verständlich. Daher nimmt er Robins Angebot auch begeistert an. Die Beschreibung von Robins Gedanken dazu, in Beziehung auf Marian, trifft mal wieder ganz meinen Humor: "Robin traute dem Grafen nur so weit, wie er ein Pferd werfen konnte" :lache

    Pater Dominikus hat mich auch beeindruckt, und er nimmt ja Montfort gegenüber auch kein Blatt vor den Mund. Auch ihm widerstrebt Gewalt, wenn es darum geht, Menschen zum "einzig wahren" katholischen Glauben zu bekehren. Aber Montfort hält stur an seiner Meinung fest. Diese selbstgerechte Haltung ist mir unverständlich. Irgendwie wurde damals schon mit zweierlei Maß gemessen, denn bei dieser abgrundtiefem Frömmigkeit sollte man meinen, dass diese auch die zehn Gebote einschließt. Diese Bigotterie werde ich wohl nie begreifen, wie das zusammenpassen soll, einerseits sich für tief gläubig und fromm halten und auf der anderen Seite mit roher Gewalt gegen alles vorzugehen, was nicht der eigenen Vorstellung vom Glauben entspricht. Robin bringt das Argument ja immer wieder, von wegen "Du sollst nicht töten", er redet quasi mit Engelszungen, stößt aber auf taube Ohren.

    Zuletzt zeigt Robin mal wieder, dass er auch mit Ende 50 noch sehr schnell und wendig ist und nichts verlernt hat. So schnell können die anderen gar nicht schauen, wie er Montfort quasi mit einem Handgriff außer Gefecht setzt. Glücklicherweise ist er wieder heil von seinem Ausflug zurück gekommen, das hätte auch gewaltig schief gehen können. Marian wird ihm ganz schön den Kopf waschen, wenn sie davon erfährt.

    Robin als Richter, hier musste er ein Amt ausüben, das ihm eigentlich widerstrebt, und er hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und auch bei der Vollstreckung des Urteils vorbildlich mitgewirkt.

    Die Aktion an Ostern war wirklich stark, da hat sich Robin wieder was Tolles einfallen lassen. Er weiß, wie man wirkungsvoll auftritt, und Fulke hat mich sehr beeindruckt, da war ich ganz bei Robin, und ich fand die Schilderung so genial, weil man mitkriegt, wie beeindruckt Robin von Fulkes Rede und wie stolz er auf seinen Ziehsohn ist. Fulke hat von seinen beiden Vätern nur das Beste mitbekommen, so scheint es.

    Montfort ist ja die Arroganz in Person, so viel Selbstgerechtigkeit ist kaum auszuhalten. Es ist schon schlimm wie Gottes Wort zu allen Zeiten immer wieder völlig missverstanden und zu Gunsten der Raffgierigen und Machthungrigen ausgelegt wurde.

    Nun muss Robin also wieder in den Kampf ziehen, aber diesmal bleibt Marian an seiner Seite. Dass sie heimlich Ares' Sohn für Robin ausgebildet hat, ist wirklich toll von ihr.

    Ich bin mit der Geschichte wieder an einem Punkt, wo es mir schwer fällt, das Buch mal aus der Hand zu legen. Es könnte also durchaus eine lange Nacht werden. ;)