Hallo dyke,
das "Nein" würde ich nicht so hart einwerfen. Gerade das von dir gewählte Beispiel im dritten Reich ist ein deutliches Anzeichen dafür, daß Menschen durchaus eine Machtsituation auskosten und beliebig mißbrauchen. Ich gebe dir aber recht, daß Propaganda eine Menge Unheil anrichten kann, vor allem dann, wenn noch der Herdentrieb im Menschen damit angesprochen wird.
Ich denke da gerade an den ersten Irakkrieg. Damals bin ich echt erschrocken, als ich die Kriegsberichte las. In Aufmachung und Wortwahl glichen sie aufs Tüpfelchen dem "Völkischen Beobachter" des Jahre 1941. Nicht nur das, durch die ständige Propaganda wurden sonst eigentlich harmlose Menschen zu "Irakerfressern". Ein freundlicher und unbedarfter Kollege, der noch in seiner Kindheit den letzten Krieg erlebte und somit eigentlich wissen mußte, um was es ging, war morgens schon bereit, einen Iraker mit Senf zu verspachteln. Daß er sich nicht freiwillig meldete, war gerade alles.
Das war auch der Zeitpunkt, zu dem ich bemerkte, daß hier eine Haßkampagne inszeniert wurde, die einem bestimmten Zweck dienen sollte. Zum Glück kam es nicht mehr dazu. Die BW blieb zu Hause.
Leute, die aber so aufgeputscht werden, kennen auch keine Gnade und die Menschenrechte sind für sie nicht mehr existent. Sie glauben, einen Freibrief für alles zu haben.
So gesehen steckt der "Machtmensch" wohl doch in jedem. Es hängt von der Intelligenz des Betreffenden ab, ob er diesem Druck von aussen nachgibt oder nicht.
Beiträge von Demosthenes
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Auf eine Bewertung allein zu vertrauen ist ohnehin nie gut. Jeder hat nun mal seinen eigenen Geschmack und das ist auch gut so. Von schlechten Kritiken lasse ich mich selten abhalten, ein Buch zu lesen. Ich kann hinterher höchsten die schlechte Meinung bestätigen oder eben nicht. Aber meine Meinung bilde ich mir in aller Regel selbst.
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Schreibstil und Wortwahl müssen nicht unbedingt Dan Brown anzulasten sen. Dafür ist oft der Übersetzer verantwortlich. Das sehe ich deshalb auch nicht so eng. Mir gefiel einfach sein Schluß nicht. Dieses im Telegrammstil abgehakte Durcheinander wirkte stellenweise so an den Haaren herbeigezogen, daß ich daraus schließen mußte, er habe abrupt den Roman beenden müssen. Im Grunde zerstört der Schluß die Handlung mehr als daß er sie abschließt.
Meteor hingegen ist auch in der Handlung so herbeigezogen und unrealistisch, daß man auch gut darauf verzichten kann. -
Zitat
Original von Iris
Hallo Demosthenes!
Da hat man dich schlichtweg fehlinformiert. Es gibt etliche Standbilder, auf denen man sehen kann, dass Pfeile in den Schilden stecken - wie sollte das bei Metall möglich sein?
In den Ausschnitten, die ich gesehen habe, trugen die "Helden" dünne Metallschilde, die schon fast an die späten Schilde der römischen Legionäre erinnerten. Langschilde waren damals aber absolut nicht in Mode. Wie ich schon sagte, sie waren rund und reichlich schwer.Zitat[
BTW: Ausgerechnet bei Achill wäre ein bronzener Schild richtig gewesen, denn die berühmte "Schildbeschreibung" der Waffe, die Hephaistos für ihn schmiedet (!), weist eindeutig auf einen großen Schild hin, der wohl komplett mit großen Bronzebeschlägen verziert gedacht war - also eher eine Parade- denn eine Gebrauchswaffe.
Richtig, doch der Grundaufbau dürfte auch bei seinem Schild identisch sein mit den normalen, nur daß er mehr Beschläge hatte. Wenn du dir die zeitgenössischen Abbildungen anschaust, wirst du immer den selben Schildtyp vorfinden.Zitat
Was sollen sie denn in der ägaischen bzw. archaischen Bronzezeit getragen haben? Smoking? Tarnanzüge?
Die Rüstungen sind nach meinem Kenntnisstand und dem einiger Archälogen, mit denen ich schon darüber diskutiert habe, für Hollywood-Verhältnisse bemerkenswert nahe an den ausgegrabenen Stücken und den Darstellungen auf frühen Keramiken - insbesondere auf Keramiken der archaischen Zeit.
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Es ist eine Frage der Logik, um die Kampfkleidung der Griechen herauszufinden. Unter dem Brustpanzer trugen sie ein Leinen- oder Wollgewand, das die Haut gegen ein Aufschürfen durch das Metall schützte. Etwas besser betuchte Krieger trugen sogar einen Lederkoller darunter. Der Panzer schützte aber nur den Oberkörper. Um den freien und ungeschützten Raum zwischen Oberkörper und Beinschienen zu decken, trugen sie eine Art Gürtel, an dem lange Metallstreifen bis zum Knie hingen. Die Metallstreifen konnten auch am Harnisch befestigt sein. Da nun die Verletzungsgefahr und das Aufschürfen der Haut auch hier im Raume stand, ging das erwähnte Gewand bis zum Knie. Was nutzt eine Beinschiene, wenn das Bein am Oberschenkel einfach amputiert wird? Die bekannte sexy- Darstellung der ollen Griechen kommt einfach aus den alten Abbildungen, in denen sie nur mit einem zusammengerafften "Bettuch" gezeigt werden, oder einfach ganz nackt. Das hat aber nichts mit kämpfenden Kriegern zu tun. -
Was mich stört, ist neben den Ungereimtheiten zu Homer auch das falsche Ambiente. Ich habe zwar nur Ausschnitte gesehen, aber die hatte es in sich. Ein Schild aus der Zeit Agamemnons war nicht einfach aus Metall, wie im Film dargestellt, sondern bestand aus eine großen Holzscheibe, mehrfach mit Leder bespannt (ich glaube 7 Lagen) und dann mit einem Metallbuckel in der Mitte, um das ganze zusammen zu halten. Ein Schild nur aus Bronze wäre nicht nur sündhaft teuer, sein Schutzfaktor wäre auch durch das spröde Metall zu gering gewesen.
Die kurzen Röckchen sehen ja sexy aus, sind aber ebenfalls völlig an der Realität vorbei gestylt. Die Reihe ließe sich nocht fortsetzen. Mich jedenfalls zieht es nicht in diesen Monumentalschinken. -
Danke Morgana, war ja nur ne Notlösung.
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Hallo Ronja,
das ist der erste Band der Geschichte. Insgesamt sind es 11 Bände. Allerdings gibt es auch Ausgaben, in denen einige zusammengefaßt sind. Laß dich da am besten beraten. -
Dieser Film war wohl als Satire gedacht? Caesar soll dann anscheinend die Clownsnummer gewesen sein?
Einen solchen Unsinn hab ich noch nie gesehen. Am besten abhaken und zu dem nächsten übergehen. -
Es ist der Lebensweg des Ägypters Sinuhe, der sich zum Arzt ausbilden läßt, dabei die Höhen und Tiefen menschlichen Lebens kennenlernt und schließlich als alter Mann in der Verbannung am Rande der Wüste sein Leben niederschreibt. Waltari beschreibt spannend und anschaulich die Kultur und die Sitten der Ägypter zur Zeit des Pharaos Echnaton. Ein Werk, das man lesen sollte. Ich jedenfalls konnte das Buch erst zur legen, als ich damit fertig war.
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Forester schildert hier in einem groß angelegten Romanwerk den Lebensweg eines jungen englischen Seeoffiziersanwärters, der im Laufe der Handlung seinen Weg bis zum Admiral macht. Die Handlung und auch die Figur des Horatio Hornblower lehnt sich stark an den englischen Seehelden Nelson an. Dessen ungeachtet erlebt der Leser die alltäglichen Szenen des Lebens jener Zeit sowohl an Land als auch an Bord mit, er leidet unter der qualvollen Enge der Schiffe, die auf allen Weltmeeren kreuzen. Ein imposantes Werk, das wirklich lesenswert ist.
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Astrein geworden. Gefällt mit bestens. Allerdings hab ich schon die erste Frage: Wo ist eigentlich das Feld mit der ISBN geblieben? Hab mir eben bei meinem jüngsten Beitrag über die Bild-einfügen-Funktion geholfen. Allerdings fehlen dann die restlichen Angaben von Amazon.
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Anderson schildert hier in Form von Chroniken die Abenteuer der Polesotechnischen Liga. Der alte Händlerboss "van Rijn" und seine bunt zusammengewürfelten Crews erleben haarsträubende Abenteuer in der Galaxis und so manche Geschichte ist schon fast zwerchfellerschütternd erzählt.
Ich kann das Buch nur empfehlen. -
Ohne Zweifel gehört Gustav Schwab heute zur Allgemeinbildung. Allerdings hätte ich den Beitrag vielleicht eher bei Fantasy angsiedelt, denn es handelt sich vom Inhalt her ja doch um einen Stoff, der dem Genre sehr verwandt ist.
Auf jeden Fall sollte jeder Historienfan und Fantasyfan das Buch lesen. Es lohnt sich. -
Das Buch ist wirklich lesenswert. Allerdings ist der Begriff "Hure" in diesem Zusammenhang nicht exakt. Es handelte sich um eine Hetäre und die Funktion ist eher mit einer Konkubine zu beschreiben. Ihr waren Dinge erlaubt, die einer Ehefrau im alten Griechenland nicht gestattet waren, aber sie verfügte über eine gute Ausbildung, die den meisten Ehefrauen auch in aller Regel abging. Hetären waren deshalb eigentlich schon geachtet, wenngleich von Ehefrauen natürlich auch gehaßt.
Aber Caldwell schreibt sehr lebendig und ich finde auch, daß sie die Person der Aspasia recht gut mit Leben gefüllt hat. Ich fand den Roman hochinteressant und hab ihn genossen. -
Ein Meisterwerk der SF-Literatur. Anderson schildert in einzelnen Episoden die Abenteuer eines Agenten der Zeitpatrouille und nimmt sich dabei die Knotenpunkte der Geschichte vor, an denen ein anderer Verlauf kleiner Ereignisse die gesamte Geschichte verändert hätte. Spannend und dabei auch lehrreich geschrieben. Das Buch ist nur zu empfehlen.
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In diesem Doppelband, der auch eine Coproduktion mit Margret Ball den Roman "Nancy Das Raumschiff, das ein Mensch war" beinhaltet, schildert McCaffrey, wie Problemkinder der Zukunft mit der Technik verknüpft und so in ein sinnvolles? Leben geführt werden.
Die großartige Erzähltechnik der Autorin bindet den Leser in die Abläufe der Handlung ein und fesselt ihn bis zum letzten Wort. Auch die Beteiligung der Co-Autorin wirkt sich nicht negativ aus. Alles in allem ein lesenswertes Buch. Besonders zu empfehlen ist die Pern-Serie von McCaffrey, in der alle interessanten Aspekte der Fantasy enthalten sind. -
Heute mal wieder ein Oldtimer:
Pournelle mischt in diesem Roman einige Genres durcheinander und es entsteht eine gelungene Symbiose: SF, Fantasy und Historie, alles in einem Roman. Hintergrund ist - wie kann es anders sein - das Einmischen der CIA mit ihren Söldnertruppen in irgend einem Land und der Kampf gegen Kubaner - auch das kann nicht anders sein. Bis zu einem fernen Planeten ist die Reise der Söldner recht kurzweilig und dort erst wird es dann so richtig spannend.
Ein Buch, spannend bis zum Schluß und man bedauert, daß es vorbei ist. Mir hat es super gefallen. -
Oh, Historikus, du kannst aber auch manchmal daneben liegen. Deine ständigen Erinnerungen, daß niemand gegen Putin und werweißwelche anderen Diktaturen demonstiert sind zwar unter dem Strich vielleicht richtig, gehören aber nicht hierher. Das Thema ist nunmal Folter im Irak. Und da tummeln sich nun mal nur die Amerikaner in er erster Linie.
Gestern abend brachte "Frontal21" einen Beitrag dazu und veröffentlichte dabei, daß vom Pentagon ausdrücklich Folterungen angeordnet wurden. Diese wurden genau aufgezählt und verstoßen gegen jedes Völkerrecht.
Wenn die Soldaten vor Ort dann auch noch ein wenig mehr dazutun, dann ist das die logische Konsequenz der offiziellen Denkweise. Damit ist klar, daß die zur Schau gestellte "beste Demokratie der Welt" in Wirklichkeit heute nur noch eine hohle Maske ist, die das Papier ihrer Verfassung nicht wert ist. Alle weiteren Probleme, die sich aus dieser Haltung in anderen Kulturkreisen ergeben werden, sind ausschließlich der Bush-Regierung anzulasten. Auch der jetzt wohl ausufernde Terrorismus fundamentalistischer Islamis.lÜbrigens, wenn du gerne über die Scheinheiligkeit der Politik diskutieren möchtest, dann mach doch noch einen anderen Strang auf, in dem du das Thema vorgibst. Da kannst du dann auf die anderen Diktaturen dieser Welt eingehen. Hier aber passen sie einfach nicht zum Thema. Sorry, mein Freund.
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Historikus
Na, dann sind wir ja doch einer Meinung. Deinen EinwandZitat
Bedenken sollte man, dass da vornehmlich keine Unschuldigen hocken, sondern Terroristen und Taliban. Natürlich gibt es auch Fälle von eingekerkerten Unschuldigen. Trotzdem habe ich mit diesen Kerlen kein Mitleid.habe ich da wohl falsch verstanden.
Ich verabscheue alle Diktaturen auf diesem Planeten. Und ich verabscheue jede Art von Folterung. Das ist einfach menschenunwürdig. Punktum!
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Seltsam, ich dachte, ich hätte mich da schon lang und breit drüber ausgelassen?
Oder war das doch in einem andern Forum?
Egal. Ich kann deine Meinung nur teilen. Wer nach diesem Buch die japanische Denkweise nicht versteht, hat es nicht richtig gelesen. Auch die Lebensweisheit, die hier vermittelt wird, ist unvergleichlich.
Allein, wie der Konflikt zwischen zwei so unterschiedlichen Kulturen auf einen Nenner gebracht wird, ist eine Meisterleistung Clavells. Ein Buch, das einfach gelesen werden muß. Übrigens, die Verfilmung mit Richard Chamberlain steht dem Buch in nichts nach. Die 6teilige Fernsehfassung fand ich absolut gelungen.