Beiträge von koob

    Zum Inhalt:
    Du hast mich zuerst gesehen. Auf dem Flughafen, an jenem Tag im August. Dein intensiver Blick, noch nie hat mich jemand so angeschaut. Ich hab dir vertraut. Dann hast du mich entführt. Raus aus meinem Leben, weg von allem, was ich kannte. Hinein ins Nirgendwo, in Sand und Hitze und Dreck und Gefahr. Du hast geglaubt, dass ich mich in dich verliebe. Und dort im Nirgendwo, in Sand und Hitze und Dreck und Gefahr, hab ich mich in dich verliebt. Doch ich wünschte, ich könnte dich hassen.



    Meine Meinung:
    Die Geschichte hat einen sehr guten Aufbau, dem sich leicht zu folgen lässt.
    Ich fand nicht, dass die Handlung langweilig war. Das Buch ließ sich durch den Schreibstil sehr gut lesen. Der Leser wurde direkt angesprochen, da das Buch an Ty gerichtet ist und so in "Du-Form" geschrieben ist.
    Es war interessant zu verfolgen, wie sich das Verhältnis zwischen Ty und Gemma verändert hat. Eine sehr genaue Beschreibung der Entwicklung. Man hat richtig gemerkt, wie sich Gemma verändert hat. Jeden Tag war die Veränderung mehr zu spüren. Eine wie ich finde sehr gut beschriebene Entwicklung des Stockholm-Syndroms.
    Besonders Ty hat mir gut gefallen. Ich habe immer mehr angefangen mit ihm zu sympathisieren, je näher ich ihn kennen gelernt habe. Es hat eine sehr interessante Persönlichkeit, die sich nicht leicht zu ergründen lässt. Ich finde, dass man ihm fast nicht böse sein kann, für das, was er getan hat.
    Gemma ist dagegen ein wenig verblasst in der Gegenwart von Ty. Man lernt sie während der ganzen Handlung nicht richtig kennen. Man erfährt zwar etwas über ihre Vergangenheit, über ihre Familie, aber ich hatte nie das Gefühl sie richtig zu kennen. Dies fand ich ein wenig schade.
    Bei einer Entführungsgeschichte stelle ich mir immer einen großen Gewaltanteil vor. Dies war hier nicht der Fall. Ich glaube das liegt daran, dass das Buch eigentlich für jüngere Leser gedacht ist. Allgemein war die Handlung anders, als ich es von anderen Entführungsgeschichten kenne.
    Trotzdem hat mich dies nicht sonderlich gestört und dies ist auch mehr in den Hintergrund geraten, je weiter ich gelesen habe.
    Das Ende hat mich allerdings enttäuscht. Eigentlich entwickeln sich über eine so lange Zeit ein sehr starkes Stockholm-Syndrom, wodurch ich auf ein anderes Ende getippt habe.
    Allerdings war ich auf einer Lesung von Lucy Christopher, in der ich erfahren habe, dass eigentlich ein anderes Ende vorgesehen war, welches der Verlag aber nicht abnehmen wollte.
    Trotz des Endes hat mir das Buch ganz gut gefallen. Ich würde 8/10 Punkten vergeben.

    6.Kapitel
    Er stand auf und zog sich die Strohhalme heraus. Apfels sprach zu ihm. Er erzählte ihm vom Leben mit Siggi und von seiner Hausfliege Summi, die er schon seit mehr als zwei Tagen vermisste. Limoc verstand ihn aber gar nicht, da Apfles in einem ihm unbekannten Dialekt sprach. Er grübelte drüber nach, woher er ihn kannte. Lang verblichene Erinnerungen kamen wieder.
    Er sah sich mit Apfels auf dem Spielplatz spielen und Kronkorken in einen Fluss schnipsen. Apfels wog damals zwar noch tausend Kilo, aber er erkannte ihn genau und, das wusste er auch, er liebte Apfels über alles. Jetzt wusste er was er vergessen hatte, er war schwul. Limoc fiel Apfels um den Hals. Dann stiegen beide auf einen Tisch und tanzten, während sie laut sangen. Siggi war sprachlos, sie war aus ihrem Kurzurlaub aus Timbuktu zurück und hatte in Las Vegas eine Schnellhochzeit vollzogen. Ein paar Minuten starrte sie noch fassungslos auf die beiden und stampfte dann wutendbrannt davon. Sie hatte sich die Zeit nach dem Kurzurlaub und ihrer Schnellhochzeit anders vorgestellt. Sie entschloss sich wieder zu heiraten und schubste aus beim Weg nach draußen ihren Ehemann aus dem Fenster. Unten angekommen verwandelte sie sich in einen Fuchs und flog eilends davon, um sich nach einem neuen Menn umzusehen. Limoc rappelte sich hoch und blickte zurück zu dem Fenster. Apfels war niergends zu sehen und so beschloss er sich etwas neues zu suchen. Er ging langsame in richtung der Berge. Ihm begegneten fliegende Schweine und Operette singende Hasen. Sein Herz flötete im Takt mit dem singenden Hasen. Limoc schoß Fotos mit seiner Digicam, rauchte einen Joint und schrieb ein Gedicht. Wölkchen, welche wie Schafe aussahen, flogen vorbei. Limoc sah eine saftige Wiese und legte sich hin. Er fing an zu träumen.
    Er war beim Casting zu "Germany`sNextTopmodel" und lief in fünfzig zentimeter HighHeels über einen Catwalk genau auf Heide Klum zu. Er mochte sie nicht, da sie seinen Flaschenhals kritisiert hatte, den sie als zu dick empfand. Limoc stolzierte weiter, wackelte mit seiner Glashüfte und spitzte den roten Mund. Er machte eine Pose vorne und ging den Weg nochmal zurückt. Dabei knackte es laut und plötzlich gab einer der Absätze nach und der Fuß knickte ein.