Bachmann-Preis 2019 in Klagenfurt

  • Der Ingeborg Bachmann-Wettbewerb hat heute wieder begonnen.

    Ich musste arbeiten und komme erst jetzt dazu.

    Auf 3Sat kann man die Texte nachlesen und die Lesungen sowie Diskussionen der Jury sehen.

    https://bachmannpreis.orf.at/stories/ondemand/


    Eröffnet wurde der Bewerb durch eine Rede von Clemens Setz.


    Als erstes las Katharine Schultes einen etwas unverständlichen Romanauszug, Arbeitstitel Urmünder.

    Dann folgte Sarah Wipauer mitRaumstation Hirschstetten“, ein ebenfalls gediegener Text, den ich aber dann schon interessanter fand.

  • Eine weitere Steigerung für mich ist der Romanauszug der Schweizerin Silvia Tschui. The Wod wird 2020 erscheinen.



    Sie las auf Einladung von Nora Gomringer.

    Die Jury war allerdings überwiegend überhaupt nicht von dem Text angetan.

    Was ist mit denen los? Sie wirken dieses Jahr extrem lustlos.




    Über die Autorin:

    Silvia Tschui wurde 1974 in Zürich geboren. Sie studierte Germanistik, absolvierte die Fachklasse Visuelle Gestaltung an der ZHdK und erwarb 2000 das Lehrdiplom Oberstufe. 2003 machte sie ihren Bachelor in Grafikdesign und Animation an Central St. Martins College in London und arbeitete vier Jahre als Animationsfilm-Regisseurin bei RSA Films in London. 2004 wurde ihre Arbeit mit dem British Animation Award ausgezeichnet. Zurück in der Schweiz, arbeitete sie als Grafikerin, Journalistin und Redaktorin und schloss 2011 ihr Studium am Institut für literarisches Schreiben mit dem Bachelor ab. Zurzeit arbeitet sie als Redaktorin in Zürich bei Ringier. Ihr erster Roman war Jakobs Ross.

  • Die Österreicherin Julia Jost las als nächste. Ihr Text heißt Unweit vom Schakaltal


    Hier ist die Jury positiver. Der Text wird als virtuos bezeichnet, aber auch als vorhersehbar. Dem kann ich mich anschließen. Der Text hat gute Ansätze, ohne mich gleich besonders zu begeistern.

  • Andrea Gerster las als letzte am ersten Tag. Ihr Text heißt „Das kann ich“.

    Ich finde, man merkt dem Text sofort wohltuend an, dass er von einer erfahrenen Autorin stammt. Für mich der Text des Tages, der mir am Besten gefallen hat. Bei der Jury kam er aber nicht gut weg.



    Über die Autorin:

    Geboren 1959. Andrea Gerster hat fünf Romane, drei Erzählbände sowie zahlreiche Erzählungen in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Ausserdem schrieb sie Theaterstücke und Textinstallationen für Kunstausstellungen. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Andrea Gerster lebt in der Ostschweiz.

    www.andreagerster.ch

  • Ich habe mir den Wettbewerb auf Festplatte aufgenommen, weil ich auch erst nach 15:00 Uhr nach Hause kam. :wave Danke für den Link zu den Texten. :anbet


    Den ersten Beitrag müsste ich mir wirklich selber noch einmal lesen, um ihn zu verstehen. Erst die Diskussion der Jury hat mir entschlüsselt worum es darin in etwa ging. Den Arbeitstitel hatte ich als "Ohrmünder" verstanden.


    Die "Raumstation Hirschstetten" mit ihren Gespenstern war schon ein wenig anschaulicher, aber immer noch zu verworren für mein simples Verständnis.


    Dem dritte Beitrag konnte ich endlich gut folgen. Allerdings fand ich die Schilderung der Kriegserlebnisse aus Kindersicht zu oberflächlich und altbekannt. Die Deutungen der Jury fand ich auch hier hilfreich.


    Die Nachmittagslesungen habe ich mir noch nicht angeschaut.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Die Österreicherin Julia Jost las als nächste. Ihr Text heißt Unweit vom Schakaltal


    Hier ist die Jury positiver. Der Text wird als virtuos bezeichnet, aber auch als vorhersehbar. Dem kann ich mich anschließen. Der Text aht gute Ansätze, ohne mich gleich besonders zu begeistern.

    Ja, das war ein angenehmes Zuhören. Viel witzige Erklärungen und der Plot nicht schwierig zu erkennen. Den Einwand mit dem Schakal habe ich besser verstanden als die Mitjuroren. In Kärnten gibt es wohl kaum Schakale und so fremdenfeindlich wie die Bewohner geschildert werden, glaube ich kaum, dass sie ihr Tal nach einem so ausländischen Tier benennen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Ich habe mir das Ganze heute wieder auf Festplatte aufgenommen. Mir fehlt noch der letzte Beitrag von gestern - den werde ich mir gleich anschauen, wenn ich heimkomme.


    Und dann schaue ich vielleicht erst einmal nach Deiner Empfehlung und schaue mir nur noch diese Beiträge an.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Daniel Heitzler liest seinen in Mexko handelnden Text mit getragener Langsamkeit, die den Zuhörer quält, die Jury aber (fast) durchgängig in Begeisterung ausbrechen lässt. Aber ist der Text nicht doch überbewertet?


    Dann folgt der berüchtigte Tom Kummer und liest eine ganz ordentliche Story. Ich fand sie nicht schlecht.

  • Über die bisherigen Autorenportraits kann ich mich nur wundern, wie schwach sie sind. Ohne jeglichen künstlerischen Anspruch sind sie nur banal.

    Ich frage mich, wer die wohl gemacht hat?

    Ja, stimmt, in den letzten Jahren waren da einige recht einfallsreiche Videos dabei. Macht die nicht jeder Autor selber? So hatte ich das zumindest bisher verstanden. :gruebel

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Dann folgt der berüchtigte Tom Kummer und liest eine ganz ordentliche Story. Ich fand sie nicht schlecht.

    Das war der einzige Beitrag, den ich mir von den heutigen Autoren anschauen konnte, weil ich gerade rechtzeitig dazu heimgekommen bin. Die Art des Textes hat mir gefallen. Leider hat er nicht aufgeklärt, was eigentlich mit der Frau dieses Chauffeurs passiert ist.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Diesen Beitrag habe ich mir gerade erst angeschaut (als ich vom Kino nach Hause kam).

    So ganz hat mich dieser Text nicht überzeugt. Die selbstgerechte Schwiegermutter, die um ihren Enkel kämpfen will und sich nur ins eigene Fleisch schneidet - irgendwie zu klischeehaft.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Im Kino war ich schon lange nicht mehr. Was lief denn?

    Ich habe mir die Biopic "Tolkien" angeschaut. Vor Jahren habe ich mal eine Biografie über J.R.R. Tolkien gelesen. Der Film war ganz gut gemacht, hat aber nur einige Aspekte über den Schriftsteller beleuchtet (wie das bei solchen Filmen zwangsläufig immer ist).

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Bei der Diskussion vom Text von Ines Birkhan wurde die Autorin von der Jury aufgefordert, mitzudiskutieren.

    Das halte ich für fatal, denn dann müsste man das jedem Teilnehmer erlauben, was die Kritikarbeit der Jury schnell lähmen würde.



    Die gute Nachricht heute ist, das Jurymitglied Nora Gomringer, die gestern einen Hitzekollaps hatte und ausfiel, jetzt wieder dabei ist.



    Leander Fischer las dann einen Text mit dem ungewöhnlichen Titel "Nymphenverzeichnis Muster Nummer eins Goldkopf"

    Die Geschichte hat ein paar gut gestaltete Momente über Fliegenfischen und Musikunterricht.

  • Ich habe mir die Biopic "Tolkien" angeschaut. Vor Jahren habe ich mal eine Biografie über J.R.R. Tolkien gelesen. Der Film war ganz gut gemacht, hat aber nur einige Aspekte über den Schriftsteller beleuchtet (wie das bei solchen Filmen zwangsläufig immer ist).

    Witzig wie das passt, denn Tolkien wurde in einer der Bachmannpreistexte auch erwähnt, in der Geschichte von Tom Kummer.