Elisa M. Baker lebt gemeinsam mit ihrem Mann und mehreren Katzen in der Nähe von Bamberg. Sie arbeitet an romantischen Liebesromanen mit Herz und Humor.
"Kirschsommerküsse" ist ihr Debütroman. Sie freut sich auf Leserpost! Besuchen Sie sie auf Facebook: http://www.facebook.com/ElisaM.Baker.de
- Taschenbuch: 240 Seiten
- Verlag: Independently published (30. April 2019)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 1095866516
- ISBN-13: 978-1095866511
Kaputte Seelen, kann der Tod da Erlösung bringen?
"Eine Seele, die in der Jugend besudelt wird, kann man nicht wieder reinwaschen." (Mark Twain)
Luisa und Finn könnten verschiedener nicht sein, doch eines haben sie gemeinsam beide sind des Lebens müde und wollen am liebsten Selbstmord begehen. Luisa hat schon das erste Mal mit 8 Jahren an Selbstmord gedacht. Von der Mutter verlassen lebt sie beim alkoholsüchtigen Vater und wächst mit wenig bis keiner Liebe auf. Auch zu ihrem Bruder Eik hat sie kein gutes Verhältnis, den für Vater und Bruder scheint sie nur ein Klotz am Bein zu sein. Doch Luisas Dilemma geht weiter, auch in der Schule ist sie ständigen Mobbing Attacken ausgeliefert. Finn ist ein Heimkind, schon da hatte er Probleme mit dem Leben zurechtzukommen. Geplagt von ständigen Depressionen, Panikattacken will er versuchen eine Lehre, als Tischler zu machen, doch dort wird er missbraucht und von den Kollegen verhöhnt. Lediglich Jonas ein anderer Auszubildender hält zu ihm. So begegnen sich Luisa und Finn eines Tages auf einer Brücke die zukünftig ihre Stelle wird bei der sie sich wiedersehen, doch genauso gut könnte hier auch alles zu Ende gehen.
Meine Meinung:
Beim Cover dieses Buches hätte ich niemals gedacht, das mich hier eine so bewegende Geschichte erwartet. Natürlich hatte ich bei dem Klappentext vermutet, dass es kein einfaches Buch wird. Die Autorin nahm mich hier wirklich auf eine beeindruckende Gedankenwelt mit, die emotional, tiefgreifend, bewegend und traurig zugleich war. Von daher ist dieses Buch wahrlich kein Buch für Zartbesaitete, den es geht hier und die Themen wie Mobbing, Missbrauch, Misshandlung, Depression und Selbstmord. Mit 5 Jahren verlässt Luisa Mutter ihre Familie, von da an hört sie nie wieder was. Fortan muss das Mädchen die Mutter ersetzen, sie macht den Haushalt, kauft ein, kocht und dies alles, obwohl sie noch ein Kind ist. Der Vater ist seit dem Weggang der Mutter zum Alkoholiker geworden und kümmert sich mehr schlecht als recht um seine beiden Kinder. Bruder Eik verlässt irgendwann die Wohnung, als er es nicht mehr aushält. Wer denkt, dies ist schon schlimm genug, der muss hier erleben, das Luisa noch einiges mehr aushalten muss. Den auch in der Schule geht man nicht gerade zimperlich mit ihr um, obwohl sie eine gute Schülerin ist. Als sie 16 Jahre alt ist, kann sie nicht mehr, Luisa steht am Scheideweg zwischen Leben und Tod. Hier begegnet sie dem 19-jährigen Finn, auch er scheint mit dem Leben abgeschlossen zu haben. Doch es scheint so wie, wenn ihre Begegnung ihren gegenseitigen Plänen Aufschub gewährt. Es ist nur eine Frage der Zeit, ob sie sich gegenseitig ins Leben zurückhelfen können oder ob ihre Seele und ihr Lebenswille schon so am Ende ist. In mehreren Kapiteln erlebte ich den Alltag und die Gedankenwelt dieser beiden Protagonisten. Dabei konnte mich nicht nur der Schreibstil der Autorin überzeugen, sondern auch ihr ganzer Erzählstil war sehr gut und realistisch dargestellt. Ich hatte dabei manchmal das Gefühl wie, wenn die Autorin diese Situationen selbst miterlebt hatte. Den sie griff hier mit Mobbing und Depression zwei sehr realitätsnahe Themen auf. Besonders ersteres erlebt man genau in dieser Härte, wie sie im Buch angesprochen wird, sicher auch heute. Ich vermute, dass man diese zwei jungen Menschen durchaus in unserer heutigen Zeit so antreffen könnte. Dabei nahm die Autorin kein Blatt vor den Mund, sie beschönigte nichts, sondern schrieb hier alles realistisch und schonungslos auf. So das ich als Leser ab und an sogar eine Pause machen musste, weil mich die Geschichte der beiden so mitnahm. Trotzdem fand ich es gut, das sie dies alles so schonungslos aufgreift. Den zweifelsohne könnte, dieses Buch durchaus eine gute Schullektüre für den Unterricht werden, gerade weil Mobbing immer mehr im Alltag zunimmt. Ich jedenfalls war zu tiefst ergriffen, wie schrecklich Luisa und Finns Leben und Alltag war und das zwei junge Menschen mit 16 und 19 Jahren lieber den Tod statt dem Leben den Vorrang geben. Wer sich diesem Thema gerne stellen möchte, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen und gebe 10 Eulen dafür.