Mauerpost von Maike Dugaro, Anne-Ev Ustorf (ca. 13 Jahre)

  • Mauerpost - Maike Dugaro und Anne-Ev Ustorf (ca. 13 J.)


    • Taschenbuch: 336 Seiten
    • Verlag: cbt; Auflage: Originalausgabe (11. Februar 2019)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3570312534
    • ISBN-13: 978-3570312537


    Klappentext

    30 Jahre Mauerfall

    Berlin, 1988: Julia ist fünfzehn Jahre alt und lebt im Osten der Stadt, direkt an der Mauer. Ihre Nachbarin „Oma Ursel“ vermittelt ihr eine Brieffreundschaft mit der dreizehnjährigen Ines aus Westberlin, Ursels Enkelin. Doch die Brieffreundschaft muss streng geheim bleiben: Julias Vater duldet keine Westkontakte und Ines‘ Mutter will nichts mehr zu tun haben mit dem Staat, aus dem sie einst floh. Brief für Brief kommen Ines und Julia einem großen Familiengeheimnis auf die Spur …


    Maike Dugaro (geboren 1977) ist Journalistin, Dozentin und Biographin. Sie war lange als Redakteurin bei GEO.de beschäftigt und schreibt heute freiberuflich Reisetexte und Biographien. Sie unterrichtet Journalismus an der Akademie für Publizistik in Hamburg. http://maikedugaro.de/

    Anne-Ev Ustorf (geboren 1974) ist Journalistin, Dozentin und Sachbuchautorin. Seit 2003 ist sie als freiberufliche Journalistin mit den Schwerpunkten Psychologie und Bildung tätig. Sie unterrichtet Journalismus an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. http://ustorf.de/


    Eigene Meinung

    Es ist schwer vorstellbar, sie wohnen in einer Stadt, doch dürfen sich nicht treffen. Ihre Briefe schmuggelt Oma Ursels West-Schwester unter der Unterwäsche versteckt - Westkontakte sind DDR-Bürgern nicht erlaubt. Julia wohnt in einem Haus mit Ines Oma - Enkelin Ines und Oma Ursel sind sich noch nie begegnet. Ines Mutter Marion glaubt, ihre eigene Mutter hätte sich zu ihren Fluchtplänen damals dem Staat gegenüber geäußert. Ines lebt beim Vater, Marion lebt sehr zurückgezogen und trägt ihre Angst vor "Horch und Guck" noch immer in sich. Julia erlebt, dass ihre beste Freundin, die immer Klassenbeste war, plötzlich schlecht benotet wird, im Unterricht nicht von Lehrern mehr wahrgenommen wird und auch in die letzte Bank gesetzt wird. Ihre Eltern haben einen Ausreiseantrag gestellt, die Mutter darf als Sängerin nicht mehr arbeiten, der Vater wird als Friedhofsgärtner (Ausreisefriedhof) beschäftigt. Ines fallen die Naturwissenschaften schwer und trifft bei ihrer Mutter auf Unverständnis, da sie in Freiheit freiwillig lernen darf und zu DDR-Zeiten nur Leistungen, Parteiausweis der Eltern u.a. zählten, um Chancen für eine berufl. akademische Zukunft zu bekommen.


    Das Buch beginnt im Frühjahr 1988 und endet am 9. November 1989- dem Tag, an dem zumindest wohl alle, die die Grundschule damals schon hinter sich gelassen hatten, wissen, wie und wo sie die Schabowski-Nachricht erfahren haben. Es folgten unglaubliche Bilder und viele sind wohl später als sonst an diesem Abend schlafen gegangen.


    Ergänzt wird das Jugendbuch um ein umfangreiches Glossar, im dem die damals in der anderen Welt uns nun fremden Begriffe und Vorgehensweisen beschrieben werden. Ich lernte u.a. auch, dass die Datschennutzer einen Teil ihres dortigen Obst-/Gemüseertrags an den Staat abgeben mussten. Weiter gibt es eine Zeittafel vom Kriegsende, über Staatengründung, Schulzmassnahmen und dem Umschwung.


    Ich hatte keine Erwartungen als ich zu diesem Jugendbuch und Briefroman griff. War neugierig aufgrund des Klappentextes und wurde positiv überrascht.

    Dieser Briefroman hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle ihn daher gern weiter!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)