tiefer schmerz - Arne Dahl

  • Tiefer Schmerz von Arne Dahl

    Kriminalroman

    Piper Verlag, München

    ISBN: 3-492-04714-9




    Kurzinhalt auf der Buchrückseite:

    Tiefes Leid, tiefer Haß, tiefer Schmerz

    Ein toter Nobelpreiskandidat und eine bis zur Unkenntnlichkeit verstümmelte Leiche in einem Stockholmer Wildgehege - fieberhaft suchen die SonderermittlerPaul Hjelm und Kerstin Holm nach dem Verbindungsglied in einer bizarren Mordserie.


    Meine Meinung:

    Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass Arne Dahl beweisen will, dass er ein begnadeter Schriftsteller ist. Aber mich haben die philosophischen Ergüsse teilweise gelangweilt. Sie waren manchmal schon sehr konstruiert. Die Handlung selbst ist raffiniert und durchwegs spannend. Und gut geschrieben. Allerdings habe ich Probleme damit, dass ein ehemals pensionierter Kommissar dank moderner Windeltechnik nun wieder auf Verbrecherjagd gehen kann und ich informiert werde, dass er seine Windel wechselt. Auch auf andere Familienintimitäten des Ermittlerteams und sonstige Beziehungskisten bin ich eigentlich in einem Krimi nicht scharf. Trotz teilweiser Längen aufgrund philosophischer Vorlesungen des Autors hat mich die Handlung in ihren Bann gezogen. Allerdings macht es sich der Autor zu leicht, als er das Gewirr aufdröselt. Die Geschichte, wie die Enkelin Leonard Sheinkmans, die in bitterster Armut aufwächst, drogensüchtig und in den Händen eines brutalen Zuhälters ist, es schafft, sich und andere Frauen zu befreien, und diesen unglaublichen Rachefeldzug zu organisieren wäre meines Erachtens die wesentlich spannendere Geschichte gewesen. Aber auch wesentlich schwieriger zu schreiben und ziemlich unglaubwürdig.Genauso wie die Tatsache, dass ein Mensch, der einen so grausamen Schmerz empfindet, der ihn tötet, noch in der Lage ist, zu denken und dann Altgriechisch in den Sand schreibt. Und dass dieses Sterben offenbar lautlos vor sich geht. Kein Mensch kann bei so einem Schmerz das Schreien unterdrücken. So gibt es einige nicht stimmige Passagen. Ansonsten versteht es Arne Dahl meisterhaft, beim Leser Ahnungen hervorzurufen, aber ihn bis zum Schluss zappeln zu lassen. Dafür kann ich sieben Punkte von zehn geben.