Friedrich Ani: Der namenlose Tag

  • Inhalt:

    Der Vater eines siebzehnjährigen Mädchens, das vor zwanzig Jahren Selbstmord verübt hat, bringt Kommissar Franck dazu, den Fall noch einmal aufzunehmen. Allerdings nicht als Polizist, sondern Privatmann. Der Vater glaubt fest, dass seine Tochter ermordet wurde. Im Laufe der Recherchen bestätigt sich der Selbstmord, der eigentlich nur ein Schrei nach Aufmarksamkeit an die Umwelt sein sollte und mit dem Tod des Mädchens endet.


    Meine Meinung:

    Die Kontruktion des Falles ist, wie immer bei Ani, ungewöhnlich und sein Abstieg in die menschliche Psyche spannend. Spannender als der Fall.

    Im Klappentext: Friedrich Anis Sprache, die vom Tod auf das Leben melancholisch getönte Perspektiven wirft, erreicht in seinem neuen Roman unvorhersehbare Dimensionen.

    Ich liebe zwar psychologisch spannende Krimis und Anis Sprache ist sicher meisterhaft. Aber ich habe auf Seite hundertdreißig aufgegeben. Diese nicht enden wollende Sein- und Sinnfragerei, dieses Schürfen in seelischen Tiefen und Wunden, durchlaufende Melancholie und die für mich manchmal kontruierten und pauschalen Schuldzuweisungen an die Umgebung, waren mir einfach zu viel. Sicher ein großer Roman, aber keiner, der mit mitnahm. Wer einen spannenden Krimi erwartet, wird sicher genauso enttäuscht sein. Friedrich Ani scheint es mehr um seine psychoanalythische Betrachtungen, denn um Spannung zu gehen.


    Der namenlose Tag

    Friedrich Ani

    Suhrkampverlag

    ISBN: 978-3-518-42487-2