Eine fast perfekte Welt - Milena Agus

  • Inhaltsangabe:

    Wie wird man glücklich in einer Welt, die nicht perfekt ist?


    Als Ester noch in Genua lebte, sehnte sie sich nach Sardinien zurück. Nach der wilden, steinigen Landschaft und dem ursprünglichen Leben im Dorf. Nun ist sie zurück in ihrer Heimat, doch die Sehnsucht ist geblieben. Ihrer Tochter Felicita soll es da besser ergehen – und tatsächlich findet sie ihr Glück. Im bunten Hafenviertel von Cagliari fertigt sie Schmuck aus Weggeworfenen und zieht ihren Sohn Gregorio groß – dem das Leben seiner Mutter bald zu eng wird.


    Poetisch und berührend erzählt Milena Agus von drei Generationen einer sardischen Familie und davon, dass wir alle Voraussetzungen für ein erfülltes Leben in uns tragen.


    Meine Meinung zur Autorin und Buch:

    Sehr gut ist, Milena Agus ihr Roman gelungen, eine Geschichte mit viel Tiefgang, die einem sehr berührt, beim Lesen. Wie schreibt sie: „ Eine fast perfekte Welt, ist aus dem Wunsch entstanden, ein Sardinien zu retten, das es ohne Bücher möglicherweise eines Tages nicht mehr gibt.“ Das ist ihr perfekt gelungen,, man spürt mit wie viel Herzblut sie das Leben dieser sardischen Familie erzählt. Ihr Schreibstil ist schon fast poetisch, uns sie schreibt in leisen tönen, ohne unnötige Schnörkel. Alles ist sehr bildhaft dargestellt, man sieht die steinige Landschaft vor sich, der blaue Himmel, das glitzernde Meer , die Menschen die auf der Insel leben, die Kargheit, die Armut, der tägliche Überlebenskampf und die verwurzelnden Traditionen. Die Figuren und ihre einzelnen Charaktere sind wunderschön heraus kristallisiert. Sie gewährt uns tiefe Einblicke in deren Seelenleben, ihren Träumen und Hoffnungen auf ein erfülltes leben, man erlebt es hautnah mit.

    „Eine Geschichte die mich tief bewegt und nachdenklich gemacht hat.“Das Buch hat mich so gefesselt, das ich es auf einen Rutsch durchgelesen habe, und die Nacht zum Tage machte.


    Ester, ist eine ungewöhnliche Frau, mit großen Träumen, Hoffnungen und Wünschen, kein Wunder das sie sich von Sardinen weg sehnt, ihre Mutter ist eine harte und Gefühlslose Frau. Sehr oft sagt sie: Wie schafft man es bloß, an einem solchen Ort zu leben.“° Als ihr verlobter Raffael endlich aus dem 2. Weltkrieg zurückkehrt, scheint sich ihr Traum zu erfüllen, sie ziehen aus Festland nach Genua, aber auch dort ist Ester unglücklich und unzufrieden, ihr fehlt die saubere Luft , und sie wiederholt den gleichen Satz°, auch ihr nächster Wohnort Mailand . Nur ihre gemeinsame Tochter Felicitas scheint sich dort wohlzufühlen. Für ihre Mutter scheint es keine Perfekten Ort auf dieser Welt zugeben, man konnte Esters Unzufriedenheit spüren und fühlen. Sie schafft es das ihr Mann und ihre Tochter einknicken, und sie nach Sardinen, ihre fast perfekte Welt zurückkehren. Aber Ester bleibt zerbissen und träumt weiter von ihrer perfekten Welt. Nur Felicitas scheint es zu schaffen, sich aus diesem engen Familienkorsett zu befreien, um ihren eigenen Weg zu gehen. Sie zieht von Inland an die Küste, nach Cagliari und mit ihr erleben wir dort das quirlige und bunte Leben in der Hafenstadt. Auch wenn ihr Weg oft Steinig und schwer ist, gibt sie nicht auf, sie versucht das Positive zu sehen, um sich dort ihre eigene Perfekte Welt zu schaffen, die sie erfüllt. Aber auch um ihrem Kind eine bessere Zukunft zu geben, den der kleine Gregorio, ist zwar ein unbändiger Junge, aber ein begnadeter Klavierspieler, er liebt den Jazz wie sein Großvater Raffael und träumt auch von New York. Das leben dieser drei Generationen ist so lebendig und Authentisch dargestellt, das wir mit allen Hoffen auf ein Erfülltes Leben.


    ASIN/ISBN: 3423282118

  • Meine Meinung

    Die Autorin Milena Agus hat sardische Eltern und ist wie eine Protagonistin in Genua geboren. Ihr neuer Roman „Eine fast perfekte Welt“ ist ein interessantes Thema. Sie beschreibt die Hoffnungen, Sehnsüchte und Ängste ihrer Figuren und wie sie sich begnügen müssen.

    Es beginnt mit dem einfachen Leben in einem sardischen Dorf, in dem Ester lebt.

    Ihre Tochter Felicita, träumt von der Liebe und will nicht nur wegen des Kindes heiraten.

    Ihre Geschichte berührt mich am Meisten.

    Sie zieht in ein Hafenviertel von Cagliari und meistert ihr Leben.

    Das Buch umfasst auf 208 Seiten drei Generationen.

    In diesem Roman haben es die Personen schwer richtig glücklich zu sein. Das versteht die Autorin fantasievoll und poetisch dem Leser nahe zu bringen.

  • Mit ihrem langjährigen Verlobten Raffaele kommt Ester von Sardinien nach Genua aufs italienische Festland. Lange hat sie sich danach gesehnt, die Insel zu verlassen. Doch, in der Stadt angekommen, wünscht sie sich nach Sardinien zurück. Sie zieht schließlich wieder auf die Heimatinsel, aber auch dort wird sie nicht glücklich. Ihrer Tochter Felicita soll es besser ergehen. Im Hafenviertel der sardischen Hauptstadt Cagliari fertigt sie Schmuck aus Weggeworfenem. Dort zieht sie ihren Sohn Gregorio groß, dem das Leben seiner Mutter bald zu eng wird und der als Pianist hinaus in die weite Welt will.


    „Eine fast perfekte Welt“ ist ein Generationenroman von Milena Agus.


    Meine Meinung:

    Der Roman besteht aus drei Teilen, die wiederum in 50 kurze Kapitel untergliedert sind. Erzählt wird chronologisch und aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Handlung umfasst mehrere Jahrzehnte, wobei es immer wieder Zeitsprünge gibt. Dieser Aufbau funktioniert gut.


    Der Schreibstil ist sehr nüchtern, aber gut verständlich. Der Roman hat eine poetische Note, ist allerdings von einer eher düsteren, melancholischen Stimmung geprägt. Der Einstieg fiel mir leicht.


    Die Idee, drei Generationen zu begleiten, hat mir gut gefallen. Ester, Felicita und Gregorio sind reizvolle Charaktere. Sie werden als Menschen mit Ecken und Kanten dargestellt und erscheinen realitätsnah. Dennoch fiel es mir schwer, Sympathie für die Protagonisten zu empfinden, denn der Roman bleibt auf Distanz zu ihnen.


    Thematisch spricht mich der Roman sehr an. Es geht um Sehnsuchtsorte, die Suche nach Glück und Perfektion, den Wert der Familie und die Liebe in unterschiedlichen Ausprägungen. Daher bietet das Buch eine Menge Stoff zum Nachdenken. Auch die gesellschaftskritischen Komponenten, die zwischendurch auftauchen, sind ein inhaltlicher Pluspunkt.


    Obwohl der Roman nur 200 Seiten umfasst, wirkt die Geschichte stellenweise monoton und langweilig. Sie plätschert vor sich hin und schafft es nicht, mich emotional zu erreichen. Das mag auch daran liegen, dass die Geschichte oftmals an der Oberfläche bleibt, vieles nur skizziert und nicht sehr detailreich ausgestaltet ist. Auch das Ende konnte mich nicht begeistern.


    Das Cover ist ansprechend. Den deutschen Titel finde ich nicht so passend wie das Original („Terre promesse“).


    Mein Fazit:

    Leider schöpft der Roman „Eine fast perfekte Welt“ von Milena Agus sein großes Potenzial nicht aus. Die Geschichte konnte mich zwar unterhalten, aber nicht fesseln.


    Ich vergebe 3 von 5 Sternen.