Von schlechten Eltern – Tom Kummer

  • Verlag: Tropen, 2020

    Gebundene Ausgabe: 245 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Ein Mann kommt mit seinem Sohn zurück. Er hat seine Frau verloren und eines seiner Kinder in Los Angeles zurückgelassen. Nachts fährt er als Chauffeur durch sein Heimatland, das ihm Himmel und Hölle zugleich ist, auf der Suche nach einem neuen Leben. Der Erzähler Tom arbeitet als VIP-Fahrer, holt hohe Angestellte von Pharmaunternehmen und Diplomaten vom Flughafen ab und bringt sie nach Zürich oder Bern. Unterwegs durch die Nacht entspinnen sich Dialoge, die von großer Fremdheit und unheimlicher Intimität sind. Währenddessen führen die Gedanken des Fahrers immer auch weg von der Straße, hin zu den Wanderungen mit seinem Vater zum schwarzen Mönch, noch öfter hin zu Nina, seiner verstorbenen Frau. Sie ist Gast auf jeder Fahrt, flüstert ihm ein, zieht ihn hin zu den Narben der Landschaft. Orte, an denen schwere Unfälle geschehen sind, Flugzeugabstürze und andere Machtproben des Schicksals. Morgens nach der Arbeit setzt er sich ans Bett seines schlafenden Sohnes, legt die Hand auf seine Haut, versucht, eine Zukunft zu sehen. Auf dunstverhangenen Straßen nähert sich Tom Kummer auf eindringliche Weise der großen Unbekannten des Lebens: dem Tod.


    Über den Autor:

    Tom Kummer, geboren 1963 in Bern, arbeitete als Journalist u.a. für das Süddeutsche Magazin, bis herauskam, dass mehrere seiner Interviews mit Hollywoodstars erfunden waren.


    Mein Eindruck:

    Im Mittelpunkt ein Mann, der seine Frau verloren hat und Vater von 2 Kindern ist. Er arbeitet nachts als Chauffeur in der Schweiz.


    Tom Kummer mag ein ehemaliger Skandaljournalist sein und er neigt auch in seinen Büchern zu Provokation, aber ein äußerst interessanter Romanautor ist er auf jeden Fall.


    In „Von schlechten Eltern“ treibt er ein geschicktes Spiel zwischen autobiografischen Fakten und Fiktion und schafft so eine Atmosphäre und einen Sound, den man sich als Leser nicht entziehen kann.


    ASIN/ISBN: 3608504281