Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)
1236. Ailenor of Provence, cultured and intelligent, is only thirteen when she meets her new husband, Henry III of England. A foreign and friendless princess in a strange land she is determined to please him. And she knows that when the times comes she must provide an heir, to secure the throne against those who would snatch it away.
Rosalind, a commoner skilled in the arts of needlework and embroidery, catches the young queen's attention and a friendship blossoms. But she is unprepared for the dangerous ramifications of winning the queen's favour ...
As closeness, and soon love, develops between Ailenor and Henry, so too does her influence on her husband and her power at court. As France and Wales provide constant threat, and England's barons increasingly resent her influence, Ailenor must learn to be ruthless. Who should she encourage her husband to favour? Who can she trust?
Caught in a web of treachery and deceit, her choices will define the fate of England. To protect her close friends, and her beloved children, Ailenor, the She-Wolf from Provence, would do, and endure, anything.
Autorin (Quelle: Amazon)
Carol McGrath taught History and English for many years in both the state and private sectors. She left teaching to work on a MA in Creative Writing from Queens University Belfast, then an MPhil in English at Royal Holloway, London, where she developed her expertise on the Middle Ages.
Allgemeines
Erster Band einer Trilogie über „She-Wolves“ des Mittelalters
Erschienen bei Headline am 2. April 2020 als TB mit 355 Seiten
Gliederung: Stammbaum der königlichen Familie Englands – Erläuterung der klösterlichen Gebetsstunden – Roman in 36 Kapiteln, überschrieben mit Orts- und Zeitangaben – Autorennachwort
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
Handlungsorte und -zeit: diverse Orte in England und Frankreich, 1236 bis 1253
Inhalt
Der Roman schildert das Leben der Eleonore (Ailenor) von der Provence (ca. 1223 – 1291) vor dem Hintergrund der Regierungszeit ihres Mannes, König Henry III. Ailenor kommt als ca. 13-jährige nach England, um den deutlich älteren König zu heiraten. Ihre Ehe wird glücklich, aber die Königin ist im Land nicht besonders beliebt, da man ihr Nepotismus vorwirft. In der Tat bringt das Königspaar viele von Ailenors Verwandten aus der Provence in wichtigen Stellungen unter.
Ailenor versteht sich gut mit Nell, der Schwester des Königs, die mit Simon de Montfort verheiratet ist. Während es zwischen Henry und Simon immer wieder zu Konflikten kommt, bewahren die Frauen ihre Freundschaft. In einem dritten Handlungsstrang wird die Beziehung zwischen der Königin und der Gewandstickerin Rosalind beleuchtet; Rosalind, Tochter eines Schneiders, wird aufgrund ihres großen Talents zur „Hofstickerin“ berufen und entwickelt sich fast schon zur Freundin der Königin. Doch die enge Beziehung zum Königshaus birgt auch Risiken.
Beurteilung
Die Schilderung von Ailenors Leben ist in einen sehr gut recherchierten historischen Kontext eingebettet. Der Vergleich mit diversen Sachbüchern zeigt, dass sowohl die Persönlichkeiten des Königspaares als auch deren wechselvolles Verhältnis zu den de Montforts und die politischen Entwicklungen der Zeit – Henry versucht, unter seinem Vater John verlorengegangene Gebiete in Frankreich zurückzugewinnen – historisch korrekt wiedergegeben werden. Die Autorin hat unter anderem die Schriften eines zeitgenössischen Chronisten herangezogen. Ein umfangreiches Nachwort gibt zusätzliche Informationen und weist darauf hin, dass die zwei weiteren Bände der Trilogie sich mit Ailenors Schwiegertochter Eleonore (Lenora) von Kastilien, Frau Edwards I, und deren Schwiegertochter Isabella von Frankreich, Frau Edwards II, beschäftigen werden. Alle drei Frauen galten in ihrer Epoche als „she-wolf“, eine damals übliche Bezeichnung für eigenständig denkende, energische Frauen, die nicht nur als Anhängsel ihrer Männer auftraten und ihre eigenen Interessen sowie die ihrer Kinder unnachgiebig vertraten.
Der Sprachstil ist äußerst flüssig und anschaulich, er versetzt den Leser ins 13. Jahrhundert. Durch den Perspektivwechsel zwischen Ailenor, Nell und Rosalind gestaltet sich die Lektüre abwechslungsreich.
Zusätzlich zum vorhandenen Stammbaum wäre noch ein erweitertes Personenverzeichnis hilfreich gewesen.
Fazit
Ein sehr gut recherchierter, farbenprächtiger Roman über das Leben der Ailenor von der Provence – sehr lesenswert für Liebhaber seriöser historischer Romane!
9 Punkte