Alexander Oetker – Tödliche Zwillinge

  • Buchmeinung zu Alexander Oetker – Tödliche Zwillinge


    „Tödliche Zwillinge“ ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2020 bei Droemer erschienen ist.


    Zum Autor:

    Alexander Oetker, geboren 1982 in Berlin, ist der Frankreich-Experte der neuen Generation - und politischer Journalist im Zentrum der Macht. Er war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv, berichtete über Terroranschläge und Bandenkriminalität. Nun arbeitet er als politischer Reporter in Deutschland.


    Klappentext:

    Ein Terror-Anschlag erschüttert San Sebastián. Das Ziel: die Sommerakademie von Friedensnobelpreisträgerin Ashrami Rafiki. Die Opfer: über 1.500 junge Frauen aus aller Welt.

    Mit dieser schrecklichen Vorahnung schreckt Terror-Profilerin Zara von Hardenberg aus einem Alptraum hoch. Die beste Profilerin von Europol kann sich jedes Detail merken, entdeckt jeden noch so kleinen Hinweis und ahnt die nächsten Schritte ihrer Gegner voraus – doch sie kann keine Regeln brechen. Und um einen solchen schrecklichen Anschlag zu verhindern, werden legale Mittel nicht ausreichen.

    Zara sieht sich gezwungen, erneut ihre Zwillingsschwester Zoë um Hilfe zu bitten. Denn die Profi-Killerin der korsischen Mafia schert sich nicht um Regeln und Gesetze und kennt nur eine einzige Grenze: sich selbst.

    Also müssen sie wieder die Rollen tauschen, um den Terror zu stoppen und einen Fall zu lösen, der sie tief in ihre eigene Familiengeschichte führen wird.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich nachdenklich gestimmt, nicht wegen des eigentlichen Inhalts, sondern weil der Autor, ein renommierter Journalist, ein solches Buch geschrieben hat. Ist Kriminalität und Terror nur mit den im Buch erwähnten Methoden erfolgreich bekämpfbar.

    Zurück zum Buch. Auch dieses Werk handelt von den ungleichen Schwestern Zara und Zoe, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und doch gemeinsame Ziele haben. Die Profilerin Zara bittet ihre Zwillingsschwester Zoe erneut um Hilfe und diese willigt unter Bedingungen ein. Während Zoe sich nun als Gesetzeshüterin austoben kann, wird Zara in eine Rolle gezwungen, die ihr nicht gefällt, die sie aber neu interpretiert. Die Figuren sind eher sparsam charakterisiert, auch weil actionreiche Handlung im Fokus des Buches liegt. Kurze Abschnitte mit vielen Perspektiv- und Schauplatzwechseln sorgen für ein enormes Tempo. Zwischendurch gibt es ruhigere Passagen, die sich der Familiengeschichte der Schwestern und einem umgedrehten Terroristen widmen. Auch die Vorgeschichte eines neuen Kollegen von Zara wirkt bedenklich. Tote und Gewaltszenen prägen die Handlung und ein Spitzenkiller sorgt für weitere Verwirrung. Die Geschichte spitzt sich zu und es kommt zu zwei dramatischen Showdowns.

    Generell beschreibt der Autor eine dunkle Welt in Nordafrika und Südfrankreich, die geprägt ist von Gewalt und Korruption. Die journalistischen Erfahrungen des Autors verbunden mit einer schnörkellosen Handlung lassen mich befürchten, dass der Inhalt der Realität näher kommt als mir lieb ist.


    Fazit:

    Ein sehr temporeiche Dystopie, die Fiktion und Realität gekonnt verknüpft. Von mir gibt es vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine Leseempfehlung für die Freunde actionreicher Thriller.


    ASIN/ISBN: B07ZPW3513

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Kommissarin Zara von Hardenberg ahnt, dass ein schwerer terroristischer Anschlag bevorsteht. Sie ahnt aber auch, dass sie mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln nichts ausrichten kann. Also muss sie mal wieder ihre Zwillingsschwester Zoë, die um Hilfe bitten. Zoë, die Auftragskillerin der korsischen Mafia, muss sich nicht um Gesetze und Regeln kümmern und kann ganz anders vorgehen.

    Der Vorgängerband „Zara und Zoë - Rache in Marseille“ ist irgendwie an mir vorbeigegangen, daher kannte ich die ungleichen Zwillinge noch nicht. Zara und Zoë haben Gemeinsamkeiten, wie ihr gutes Aussehen und ihre Intelligenz. Aber Zara kann einfach keine Regeln brechen, selbst wenn sie damit Schreckliches verhindern könnte. Diese Skrupel kennt Zoë nicht; sie ist eiskalt und skrupellos. Wieder muss Zara ihre ungeliebte Schwester bitten, ihr zu helfen. Dafür tauschen sie die Rollen. Wir erfahren auch mehr über die Familiengeschichte der beiden, so dass man nachvollziehen kann, warum die beiden verfeindet sind.

    Der Schreibstil des Autors Alexander Oetker ist gut und flüssig zu lesen, das hat er schon mit seinen Frankreich-Krimis bewiesen, die ich auch gerne gelesen habe. Aber mit Zara und Zoë geht es um Einiges actionreicher und rasanter zu. Viele Perspektivwechsel und eine Reihe von Handlungsorten sorgen für Abwechslung. Der Zeitdruck ist enorm, denn die Zwillinge müssen diesen terroristischen Anschlag verhindern. Dabei begibt sie Zara in Gefahr und Zoë kennt sowieso nur ihre eigenen Regeln und arbeitet auch mit illegalen und brutalen Mitteln.

    Ich mag solche rasanten Thriller und dieser hat mich von Anfang an gefesselt.


    10/10