Beiträge von wampy

    Mir hat der Einstieg in das Buch gut gefallen, weil das Ambiente und die Figuren realistisch wirken. Ich habe das Gefühl vor Ort zu sein und die Atmosphäre der Zeit einzuatmen. Dazu die Häppchen Berliner Besonderheiten und das nicht immer einfache Familienleben. Mit §175 und Erikas Weg als Heimkind bleiben ernste Themen im Fokus. Das Opfer ist noch nicht greifbar, scheint aber ein Mann mit Prinzipien gewesen zu sein. Haushälterin und Assistentin des Arztes wirken beruflich kompetent, sagen aber auch, den privaten Menschen nicht zu kennen. Schon ein erstaunlicher Gegensatz.

    Gelungene Mischung aus Krimi und Comedy


    Buchmeinung zu Robin Fuchs – »Tot im Eis«


    »Tot im Eis« ist ein Kriminalroman von Robin Fuchs, der 2024 im dp Verlag erschienen ist. Es ist der sechste Band der Serie um Maike Pech und Zoe Iyeke Schwäfel, die zuerst als Hörbuch im Rahmen der Audible Originals erschienen ist.


    Zum Autor:

    Robin Fuchs ist das Pseudonym des Autorengespanns Christian Handel, Jana Ronte, Nica Stevens und Andreas Suchanek.


    Zum Inhalt:

    Kommissarin Maike Pech bekommt es diesmal mit einer toten Influencerin und ihrem Umfeld zu tun. Eine schockgefrostete Leiche und der anstehende Vierzigste bringen Maike an ihre Grenzen.


    Meine Meinung:

    Dies ist bereits der dritte Titel der Serie für mich. Natürlich wirkt der Humor an einigen Stellen aufgesetzt und die Autoren bedienen sich wieder reichlich aus der Klischeekiste. Gerade der vierzigste Geburtstag lässt Maike das Ende eines normalen Lebens befürchten. Mit der Fokussierung auf die Ermittlungen im Mordfall zieht das Tempo und die Spannung deutlich an. Auch waren mir die Ermittlerfiguren trotz einiger Überzeichnungen durchaus sympathisch und ich fieberte gerade mit Maike Pech mit. Der Fall war beileibe nicht trivial und eine scheinbar unwichtige Beobachtung bringt die Ermittler in die Spur. Es gibt wieder einen besonderen Showdown, der mir sehr gut gefallen hat. Meist folgt der Leser der Kommissarin Maike Pech, deren Gefühlswelt sehr gut zum Tragen kommt. Zoe Iyeke Schwäfel rückt diesmal etwas mehr in den Hintergrund, bleibt aber Maikes erste Ansprechpartnerin in nahezu allen Fragen. Die Figuren sind fast alle nur skizziert, was sicherlich auch an der Kürze des Buches liegt. Insgesamt habe ich mich wieder sehr gut unterhalten gefühlt.


    Fazit:

    Dieser Titel passt sehr gut zu seinen Vorgängern und hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Sicherlich ist der Titel nicht sonderlich tiefgreifend, aber er ist auch ein passabler Krimi mit hohem Unterhaltungswert. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0CQ4WZ4D6

    Unterhaltsamer Wohlfühlkrimi


    Buchmeinung zu Sonja Zimmer – Klaus muss wech


    Klaus muss wech ist ein Kriminalroman von Sonja Zimmer, der 2024 im dp Verlag erschienen ist.


    Zum Autor:

    Sonja Zimmer, Jahrgang 1973, ist im ostfriesischen Leer geboren und lebt noch heute dort. Schon als Kind hatte sie zwei heimliche Lieben - spannende Abenteuergeschichten lesen und schreiben - und die Evenburg, damals noch nicht öffentlich zugängig.


    Zum Inhalt:

    Die erste Begegnung der bayrischen Touristin Veronika und des ostfriesischen Seebärs Fiete brachte Veronika einen langen Fußmarsch ein, bei dem sie Zeugin einer seltsamen Begebenheit wurde. Veronika und Fiete raufen sich zusammen und ermitteln gemeinsam, denn die Polizei hält Veronikas Zeugenaussage für unglaubwürdig.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist voller Klischees und doch ist es eine unterhaltsame Geschichte geworden. Veronika will sich die Originalschauplätze einer Fernsehserie anschauen und gerät an den Seebär Fiete. Sie sind sich auf Anhieb unsympathisch und Fiete schickt Veronika aufs platte Land, wo sie ausgelaugt einen Leichentransport beobachtet. Sie meldet dies der Polizist, doch der Kommissar, Fietes Sohn, glaubt ihr nicht. Ausgerechnet Fiete, der Veronika auf den zweiten Blick doch nicht so unsympathisch ist, hilft ihr. Gemeinsam ermitteln sie und kommen sich auf Fietes Kleinmotorrad näher. Die Figuren sind durch die Bank nicht sonderlich tief gezeichnet und wirken meist sympathisch, trotz oder dank ihrer sonderlichen Verhaltensweisen. Der Fall hat durchaus Überraschungen zu bieten und ist mit Humor geschrieben. Friesische Atmosphäre und teils slapstickhafte Szenen sorgen für angenehme Unterhaltung, die ein Wohlgefühl beim Leser aufkommen lässt. Trotz der ein oder anderen Ungereimtheit habe ich mit dem ungleichen Ermittlerpaar mitgefiebert und die überraschende, aber nachvollziehbare Auflösung erlebt.


    Fazit:

    Ein überraschend interessanter Wohlfühlkrimi, der mit Vorurteilen und Klischees spielt und mich gut unterhalten hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit knappen vier von fünf Sternen (70 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B0CQT1S47L

    Ein Actionthriller mit einigen überraschenden Zutaten


    Buchmeinung zu David Gordon »Finsterer Pakt«


    »Finsterer Pakt« ist ein Kriminalroman von David Gordon, der 2024 im dp Verlag in der Übersetzung von Tobias Eckerlein erschienen ist. Dies ist eine überarbeitete Neuauflage des 2019 erschienenen Titels »Blutige Rache«. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »The Bouncer« und ist 2018 erschienen.

    Zum Autor:

    David Gordon hat einen Abschluss in englischer und vergleichender Literaturwissenschaft und kreativem Schreiben von der Columbia University. Damit war er unter anderem in den Bereichen Film, Mode, Verlagswesen und Pornografie tätig.

    Zum Inhalt:

    Joe Brody ist ein durchschnittlicher, Dostojewski lesender, aus Harvard geflohener Stripclub-Türsteher, der eine streng geheime militärische Vergangenheit hat und dessen bester Freund zufällig der Mafiaboss Gio Caprisi ist.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich zu Beginn in einigen Teilen überrascht. Es ist einerseits – wie erwartet – ein Actionthriller und andererseits hat es genreuntypisch viele Nebenhandlungen. Joe Brody war beim Militär in einer Sondereinheit und leidet an psychischen Störungen, die er mit Drogen bekämpft. Meist wirkt er freundlich und sucht Konflikte friedlich zu lösen, aber er kann auch anders. Er ist seit Jugendtagen mit Gio, einem der New Yorker Mafiabosse, befreundet und arbeitet für ihn. Joe wird nicht wirklich tief charakterisiert und seine Kampfeigenschaften sind wesentlich für den Roman. Joe steht aber bei all den Bösewichten auf der guten Seite, wenigstens meist. Aber auch sein Freund Gio überrascht als treusorgenden Ehemann und Vater mit einem pikantem Geheimnis. Dann ist da noch Donna Zamora, die FBI-Agentin, die Joe einerseits verhaften möchte, sich aber auch von ihm angezogen fühlt. Auch Joe hat Gefühle für Donna. Manchmal spielt der Autor mit typischen Zutaten, wenn zum Beispiel Gio von seiner Frau verfolgt wird und Donna, die dies bemerkt, von ihrem Exmann. Es gibt viel Personal, eine komplexe Haupthandlung und diverse Nebenhandlungen. Meist dienen diese auch der Beruhigung nach einer furiosen Actionszene. Neben extrem gewalttätigen Szenen gibt es gefühlsbetontes Familienleben, dem verräterischen Komplizen steht der unbedingte Zusammenhalt anderer Figuren gegenüber. All diese Gegensätze vereinigen sich auch in der Hauptfigur Joe Brody. Vielleicht sind es diese Gegensätze, die ihn sympathisch wirken lassen. Zudem gelingt es dem Autor, den Spannungsbogen auch in den ruhigen Abschnitten hoch zu halten.


    Fazit:

    Mich hat dieser Thriller mit all seinen Gegensätzen positiv überrascht und sehr gut unterhalten. Trotz manchmal heftiger Gewaltdarstellung vergebe ich deshalb vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Eine Leseempfehlung kann ich aber nur für Personen aussprechen, die mit der Gewaltdarstellung zurecht kommen.


    ASIN/ISBN: B0CPT83RDG

    Großartiger Plot mit seltsam leblosen Figuren


    Buchmeinung zu Alex Hay – »Mayfair House«


    »Mayfair House« ist ein Roman von Alex Hay, der 2024 im Insel Verlag in der Übersetzung von Regina Rawlinson erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »The Housekeepers« und ist 2023 erschienen.


    Zum Autor:

    Alex Hay ist in Cambridge und Cardiff aufgewachsen, studierte Geschichte an der Universität von York und schrieb seine Dissertation über weibliche Macht an den königlichen Höfen. Er hat für britische Zeitschriften und im Wohltätigkeitssektor gearbeitet und lebt mit seinem Mann im Südosten Londons.

    Zum Inhalt:

    Während eines riesigen Kostümballs will Mrs. King mit ihren Komplizen die Villa ausrauben, in der gefeiert wird. Wird das kühne Unterfangen gelingen?


    Meine Meinung:

    In diesem Buch sind nahezu alle Zutaten für eine große Geschichte enthalten. Der Plot ist ausgeklügelt und lässt kaum Wünsche offen, viktorianisches Flair ist reichlich vorhanden und ein wenig Sozialkritik ist auch enthalten. Die Hauptfiguren sind fast durch die Bank starke Frauen, die wissen, was sie tun. Mrs. King ist ein Organisationsgenie und ihr Plan ist einfach großartig. Natürlich gibt es auch überraschende Störungen, aber die Damen haben alles im Griff. Die Geschichte wird chronologisch erzählt mit dem Showdown zum Tage des Raubs. Danach gibt es noch eine kurze Nachbetrachtung. Und doch fehlte mir eine wesentliche Zutat – die lebendigen Figuren. Meine Lieblingsfiguren waren die artistischen Zwillinge, mit den ich mitfiebern konnte. Fast alle anderen Figuren blieben mir fremd und wirkten auf mich eher leblos. Sie konnten mich nicht mitnehmen.


    Fazit:

    Ein großartiger Plot, aber fast alle Figuren blieben mir fremd. Deshalb bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: 3458644407

    Spannender und harter Thriller im Geheimdienstmilieu


    Buchmeinung zu Jens Henrik Jensen – »Oxen. Pilgrim«


    »Oxen. Pilgrim« ist ein Kriminalroman von Jens Henrik Jensen, der 2024 bei dtv in der Übersetzung von Friederike Buchinger und Ricarda Essrich erschienen ist. Der Titel der dänischen Originalausgabe lautet »Pilgrim« und ist 2023 erschienen. Dies ist der sechste Band der Reihe um den ehemaligen Elitesoldaten Niels Oxen.


    Zum Autor:

    Jens Henrik Jensen wurde 1963 in Søvind, Dänemark, geboren. Er hat 25 Jahre als Journalist gearbeitet und war in verschiedenen Funktionen, u. a. als Redakteur und Ressortleiter, für die Tageszeitung ›JydskeVestkysten‹ tätig. Seit 2015 widmet er sich ganz dem Schreiben von Büchern. Er lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in seiner Heimatstadt.


    Zum Inhalt:

    Einerseits sind Franck, Oxen und Finnsen immer noch auf der Suche nach den Veteranenmördern, werden aber immer wieder ausgebremst. Andererseits unterstützen Franck und Oxen ihren ehemaligen Chef Moosman bei der Vorbereitung und Durchführung einer Dokumentenübergabe, die den Nachweis für massiven Finanzbetrug prominenter und reicher Dänen liefern soll. Dies ist aber nur der Auftakt für die kommenden Ereignisse, in denen höhere Interessen eine wesentliche Rolle spielen.


    Meine Meinung:

    Die vier Hauptfiguren Niels Oxen, Margarethe Franck, Sally Finnsen und Axel Moosman stehen im Mittelpunkt dieses düsteren Thrillers aus dem Geheimdienstmilieu. Sie kennen sich schon lange und vertrauen einander blind, aber dieses Vertrauen bekommt Risse. Sally ist einfache Polizistin, während die übrigen drei Figuren sich in der Welt der Geheimdienste bewegt haben. Sie bekommen es mit mächtigen Gegnern zu tun, für die ein Menschenleben wenig zählt.

    Meist wird die Geschichte aus der Sicht einer der vier Hauptfiguren erzählt, aber auch andere Perspektiven kommen vor. Dadurch weiß der Leser in mancherlei Hinsicht mehr als die agierenden Figuren und zusätzlich wird die Sympathie für die unterlegene Seite gestärkt. Während Finnsen, Franck und Oxen in der Regel positiv gezeichnet sind, agiert Moosman mit einem deutlichen Grauschleier, weil auch er höhere Interessen im Auge hat. Ihre Gegenspieler agieren sehr professionell und mit viel Geschick. Wenn es möglich ist, bleiben sie im Hintergrund und versuchen möglichst wenig Aufsehen zu erzeugen. Sie sind in der Kunst der Manipulation Meister. Aber auch Oxen und seine Mitstreiter üben sich in der Kunst der Irreführung des Gegners.

    Die Sprache ist oft sehr nüchtern und entspricht der Zielorientierung der Figuren. Trotzdem ist die Spannung von Anfang an gegeben und steigert sich kontinuierlich. Actionelemente sind überraschend wenig vorhanden und der Autor spielt auch mit dem möglichen Eintreten der Action, die dann aber ausbleibt. Der Thrill und die Gänsehaut sind aber spürbar. Für mich ist Moosman der Held der Geschichte, der überlegt und gekonnt seine Interessen verfolgt. Einen düsteren Anstrich bekommt die Handlung durch die Gedanken an die Idee, dass der Zweck nahezu jedes Mittel rechtfertigt. Mir hat der Titel sehr gut gefallen, weil es immer wieder überraschende Wendungen gibt und ich nicht ahnte, in welche Richtung sich die Ereignisse entwickeln.


    Fazit:

    Ein spannender und harter Thriller im Geheimdienstmilieu, der mit einem komplexen Plot und der Figur Moosman und den kompetenten Gegenspielern punktet. Bei anderen Figuren ist in der Figurenzeichnung noch deutlich Luft nach oben. Deshalb bewerte ich den Titel mit sehr guten vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B0CC37ZQVY

    Konnte mich nur in Teilen überzeugen


    Buchmeinung zu T. H. Campbell – Der Ruf des Todesvogels


    Der Ruf des Todesvogels ist ein Kriminalroman von T. H. Campbell, der 2024 im Empire-Verlag erschienen ist. Dies ist der dritte Fall für Sara Rattlebag.


    Zum Autor:

    T. H. Campbell ist das Pseudonym der Autorin Heidi Troi. Als Heidi Troi schreibt sie Krimis, Kinderbücher und Wohlfühlromane, die hauptsächlich in Südtirol oder in den Alpen spielen. Für den ersten Krimi, in dem sie schreibend auf Reisen geht, hat sie das Pseudonym T.H. Campbell gewählt.

    Zum Inhalt:

    Sara Rattlebag ist Chronistin des Dörfchens Sidbury und begeisterte Hobby-Detektivin. Das nächtliche Rufen eines Uhus, der als Todesvogel gilt, beunruhigt Sara sehr. Dann legt ein Erdrutsch eine Leiche frei und der Dorfnarr Silly Old Joe verschwindet. Mit Hilfe ihres Archivs versucht Sara den alten Fall zu lösen und Licht in die aktuellen Geschehnisse zu bringen.


    Meine Meinung:

    Bei diesem Buch bin ich hin und her gerissen, denn die Idee mit Hilfe von Archiven Licht ins Dunkel zu bringen hat mir zugesagt. Leider hat mir die Hauptfigur weniger gefallen, denn sie verhält sich schon ziemlich exzentrisch und wirkt überzeichnet. Auch inhaltlich empfand ich das Buch als überladen. Schatzsuche, Entführung, Erbstreitigkeiten, ein Dorfnarr, der mit den Toten spricht, ein heimkehrender Amerikaner, viele Kinder ohne Väter sind nur einige der angesprochenen Themen. Natürlich gibt es auch ein oder zwei Liebesgeschichten und einen etwas dümmlichen Inspektor. Aber wenn Sara den Uhu im Baum verfolgt oder mit gebrochener Rippe die ausdauerndste Sucherin ist, dann ist es mir zu viel. Dabei ist der Schreibstil sehr angenehm und lädt zum Weiterlesen ein. Die Darstellung der anderen Mitglieder des Krimi-Clubs fand ich gelungen, andere Figuren waren mir zu heftig gezeichnet. Den Spannungsbogen empfand ich in Ordnung und auch die Auflösung war nachvollziehbar.


    Fazit:

    Dieser Titel konnte mich nur in Teilen überzeugen. Etliche Passagen empfand ich als überzeichnet und mit der Hauptfigur bin ich nicht warm geworden. Deshalb bewerte ich das Buch mit wohlwollenden drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Eine Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen.


    ASIN/ISBN: B0CNQ6Z41R

    Nachgeschobener Serienauftakt, der alles hat, was einen guten Krimi auszeichnet


    Buchmeinung zu Angela Marsons – Die erste Tat


    Die erste Tat ist ein Kriminalroman von Angela Marsons, der 2024 bei Bookouture in der Übersetzung von Elvira Willems erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet First Blood und ist 2019 erschienen.


    Zum Autor:

    Angela Marsons, Jahrgang 1968, stammt aus dem Black Country, einer von Bergbau und Industrie geprägten Region Englands. Mit ihrer Partnerin lebt sie auch heute noch dort.


    Zum Inhalt:

    Die brutal zugerichtete Leiche eines jungen Mannes leitet den ersten Fall von DI Kim Stone in ihrem neuen Revier Halesowen in den Midlands ein. DI Stone muss sich mit ihrem frisch zusammengesetzten Team auseinandersetzen und es zum Laufen bringen.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich in vielerlei Hinsicht positiv überrascht. Die Handlung ist komplex und vielschichtig. Die Hauptfigur DI Kim Stone ist recht eigensinnig und im Umgang mit anderen Menschen teilweise mehr als ruppig. Auch ihre neuen Teammitglieder haben ihre Ecken und Kanten. Oft ist Stone mit dem erfahrenen Kollegen DS Bryant unterwegs, dessen ruhige Art ihr raues Verhalten oft abmildern muss. Weitere Teammitglieder sind DS Dawson und DC Wood, die frisch zur Kriminalpolizei versetzt wurde. DS Dawson ist ehrgeizig und sieht sich schon als DCI. Meist haben bisher andere sein Arbeit gemacht und er hat dies als eigene Leistung verkauft. Stone erkennt die Stärken und Schwächen der einzelnen Teammitglieder schnell und findet einen Weg, der effektive Zusammenarbeit ermöglicht.

    Die Erzählung erfolgt in vielen kurzen Kapiteln mit mannigfaltigen Perspektivwechseln, die für hohes Tempo sorgen. Die Autorin nimmt das Tempo aber immer mal wieder heraus, um den Hintergrund zu entwickeln. Die Sprache wirkt exakt und nüchtern, gerade wenn die Ermittlungsarbeiten recht ausführlich beschrieben werden. DI Kim Stone geht es nie schnell genug und sie erwartet auch von ihren Kollegen vollen Einsatz. Trotz dieses Drucks merkt der Leser wie das Team zusammen wächst. Häppchenweise werden Teile der Wahrheit enthüllt und doch bleibt es spannend. Überraschende Wendungen begleiten das Team und den Leser auf dem Weg zur Lösung. Am Ende steht ein genreüblicher Showdown, der die Spannung zum Sieden und die Akteure in Gefahr bringt. Die Auflösung ist vollständig und nachvollziehbar.


    Fazit:

    Hier kann ich nur meine Worte zum ersten Roman <Ihr stummer Schrei> wiederholen.

    Dieser Kriminalroman ist in vielerlei Hinsicht vielschichtig und überraschend. DI Kim Stone hat das Zeug zur Marke und Plot und Figurenzeichnung sind weit überdurchschnittlich. Es gibt noch etwas Verbesserungspotential in Sachen durchgängige Spannung, aber dennoch bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkte). Selbstverständlich spreche ich für die Freunde komplexer Kriminalfälle eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B0CP2RH3D8

    Super spannend, aber Krammer geht gar nicht


    Buchmeinung zu Anna Schneider – In den Tiefen der Schuld


    In den Tiefen der Schuld ist ein Kriminalroman von Anna Schneider, der 2024 bei Fischer erschienen ist. Dies ist der vierte Teil der Grenzfall Reihe.


    Zum Autor:

    Schon als Kind liebte Anna Schneider Geschichten und lauschte im Wirtshaus ihrer Großmutter den Erzählungen der Gäste. Für ihre Thriller lässt sie sich gern im Alltag inspirieren. So auch für die »Grenzfall«-Serie: Eine Zeitungsmeldung über einen vermissten Wanderer in Lenggries im Tölzer Land brachte sie auf die Idee.

    Anna Schneider lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.


    Zum Inhalt:

    Statt seiner Kollegin Roza Szabo findet Chefinspektor Bernhard Krammer in ihrer Wohnung eine männliche Leiche mit einer Tauchermaske. Eine Spur führt zum Walchensee in Bayern. Gemeinsam mit Oberkommissarin Alexa Jahn von der Inspektion Weilheim beginnt er zu ermitteln.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich in Teilen gefesselt, aber mit den beiden Ermittlern Krammer und Jahn hatte ich erhebliche Probleme. Seit kurzer Zeit wissen sie, dass sie Vater und Tochter sind, aber ihr Verhältnis ist ziemlich angespannt. Gemeinsam ist ihnen, dass ihr Auftreten oft verstörend wirkt und sie gegen Regeln verstoßen, wenn es ihnen opportun erscheint. Krammer ist meist als Einzelkämpfer unterwegs, während Alexa Jahn gemeinsam mit ihrem Kollegen Huber auf Spurensuche ist. Es gibt neben den Perspektiven der beiden Hauptfiguren einige Kapitel aus der Sicht einer jungen Frau, die als Rückblenden deren Lebensweg zeichnen. Der Schreibstil ist oft emotional und mitreißend und gewährt einen tiefen Blick in das Innere der Protagonisten. Der Spannungsaufbau ist gekonnt und die Stärken der Ermittler werden deutlich. Aber es gibt Stellen, an den sich insbesondere Krammer nicht wie ein erfahrener Kriminalist verhält. Wenn er ohne Not und ohne Schutzkleidung Fundorte durchsucht, Kollegen grundlos vor den Kopf stößt oder Dinge geheim halten will, die er melden müsste. Dieses Verhalten führt auch zu unglaubwürdigen Szenen, wenn er z. B. Szabos Wohnung untersuchen lässt, aber ihr Untertauchen verschweigt. Oberkommissarin Alexa Jahr ermittelt besonnener, was aber auch auf die Unterstützung durch ihren Kollegen Huber liegt, der zudem hervorragend vernetzt ist. Ein weiterer Minuspunkt ist die teils mangelhafte Kommunikation zwischen Jahn und Krammer auch in beruflichen Angelegenheiten. Trotzdem habe ich mit den Ermittlern mitgefiebert und mitgelitten. Am Ende steht ein Showdown, der einem Spionagethriller zur Ehre reichen würde. Er ist allerdings völlig unglaubwürdig.

    Der Fall ist komplex und sauber konstruiert und weist einen soliden Spannungsbogen auf. Die Auflösung ist nachvollziehbar und vollständig. Das große Manko ist aber, dass vor allem Krammer mit seinem Verhalten nichts im Polizeidienst zu suchen hat.


    Fazit:

    Die Konstruktion des Falles und der Schreibstil haben mich überzeugt, aber die Ermittlerfigur Krammer geht gar nicht. Deshalb vergebe ich nur zwei der durchaus möglichen fünf Sterne (50 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0BMF35XV9

    Eine herzerwärmende Geschichte um Freundschaft und alte Geheimnisse


    Buchmeinung zu Judith Pinnow – Der Schacherzähler


    Der Schacherzähler ist ein Roman von Judith Pinnow, der 2023 bei List Hardcover erschienen ist. Es ist von Vivien Thiessen illustriert worden.


    Zum Autor:

    Judith Pinnow, geboren 1973 in Tübingen, besuchte die Schauspielschule in Ulm und studierte am Lee Strasberg Theatre Institute in New York. Als Schauspielerin war sie in Fernsehserien und in Filmen zu sehen. Bekannt wurde sie als Fernsehmoderatorin. Mit ihrem Ehemann und Kollegen Stefan Pinnow und ihren drei Kindern lebt die Autorin in der Nähe von Köln. Bei FISCHER erschienen ihre Romane ›Läuft da was?‹ und ›Versprich mir, dass es großartig wird‹.


    Zum Inhalt:

    Der neunjährige Janne ist zumindest nach Meinung seiner Lehrerin ein Problemkind. Janne lernt im Park einen knurrigen alten Mann kennen, der sich als Oldman vorstellt und Janne das Schachspielen beibringt. Trotz aller Unterschiede mögen sie sich und auch Jannes alleinerziehende Mutter bemerkt den positiven Einfluss. Doch das Leben ist kein eitel Sonnenschein und Probleme wollen angegangen werden.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist ein Herz erwärmender Beziehungsroman mit Figuren, die nicht alle auf den ersten Blick sympathisch sind. Malu, alleinerziehende Mutter vom neunjährigen Janne, hat Stress, denn das Cafe von Hinnerk, in dem sie arbeitet, steht vor der Pleite und Jannes Lehrerin beschwert sich ständig über sein Verhalten in der Schule. Auch seine Annäherung an den knurrigen alten Mann, der Janne das Schachspielen beibringt, bereitet ihr Sorgen. Aber sie bemerkt seine Begeisterung und lässt die beiden gewähren.

    Aus wechselnden Perspektiven werden Episoden aus dem Umfeld der kleinen Familie geschildert und man fiebert mit und hofft auf eine positive Entwicklung. Bei Malu gefällt mit ihre positive Grundhaltung und der Versuch, Probleme und Schwierigkeiten aktiv anzugehen. Erstaunt habe ich die dunklen Geheimnisse einiger Figuren betrachtet und die Folgen für ihr Umfeld kennengelernt. Vieles ist verschwiegen worden und kommt nun ans Tageslicht. Die Ereignisse werden zu einer herzerwärmenden Geschichte entwickelt, die eine positive Stimmung ausstrahlt. Manchmal gibt es Überraschungen und Umwege, aber der Grundtenor bleibt. Das Happy-End ist der folgerichtige Abschluss der Geschichte. Die eingebundenen Illustrationen von Vivien Thiessen unterstützen diesen Eindruck. Der Schreibstil der Autorin ist oft gefühlsbetont, obwohl er meist ruhig wirkt. Ich habe mit dem Buch einige angenehme Stunden verbracht und mich sehr gut unterhalten.


    Fazit:

    Ein gefühlsbetonter Roman, der mit einer interessanten Handlung und einer positiven Grundhaltung daher kommt. Mir hat es sehr gut gefallen und deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Von mir gibt es eine Leseempfehlung für den herzerwärmenden Roman.


    ASIN/ISBN: 347136059X

    Amüsant und unterhaltsam


    Buchmeinung zu Alex Wagner – Mord in der Midlife Krise


    Mord in der Midlife Krise ist ein Kriminalroman von Alex Wagner, der 2022 in Eigenregie erschienen ist.


    Zum Autor:

    Alex Wagner, geb. 1972, lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Wien, im Schatten einer alten Burgruine, wo man sich die kniffligsten Morde ausdenken kann. Sie schreibt Krimis und Thriller, ist aber auch gerne mal in anderen Genres unterwegs. Ihre Romane sind in Österreich, Deutschland und an den schönsten Sehnsuchtsorten angesiedelt.

    Zum Inhalt:

    Schlittenhund Athos würde niemals zugeben, dass seine neue Partnerin bei der Aufklärung von Verbrechen ausgerechnet ein freches Kätzchen ist, aber wenn er sich nicht mit dem entzückenden Fellknäuel zusammentut, könnte ein Mensch, der ihnen nahe steht, das nächste Mordopfer sein.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich angenehm überrascht, denn bisher haben mir Krimis mit ermittelnden Tieren eher weniger gefallen. Die Geschichte wird vom eigenwilligen Schlittenhund Athos als Ich-Erzähler geschildert. Er versteht Menschen und mit anderen Tiere kann er sogar Gespräche führen. Er lernt das von Menschen geliebte wonnige Fellknäuel Pearl kennen, deren Besitzerin ermordet wurde.

    Der Kriminalfall ist relativ übersichtlich gestaltet, aber die Handlungen. Ideen und Gedanken der beiden Tiere haben mir gefallen. Typische menschliche Verhaltensweisen werden humorvoll. Hinterfragt. Wenn aus dem untreuen Ehemann und seinem Flittchen in Gesprächen mit anderen Menschen eine glückliche Beziehung gezaubert wird, komme ich als Leser ins Grübeln. Der Schreibstil ist angenehm und humorvoll. Die entzückende Pearl darf an den meisten Befragungen des Kommissars teilnehmen, weil sie sich von den Befragten kraulen lässt. Athos und Pearl sind jeder auf ihre Art sympathisch und sie sind sich ihrer beschränkten Fähigkeiten bewusst. Für beide gibt es auch kleine Actionszenen, die zu dem jeweiligen Tier passten. Die Spannung ist auf mittlerem Niveau gegeben und steigt bis zu einem soliden Showdown stetig an. Der Täter wird nachvollziehbar überführt und Pearl wird von Athos Menschen (Besitzerin) am Ende übernommen.


    Fazit:

    Ein Cosy mit zwei sympathischen Tierermittlern. Ein wesentlicher Reiz geht von der Betrachtung menschlicher Verhaltensweisen aus der Sicht eines Hundes aus. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und angenehme und unterhaltsame Lesestunden beschert. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und kann das Werk zur Entspannung empfehlen.


    ASIN/ISBN: B09MV1CYDL

    Denkanstöße für eine schwere Zeit


    Buchmeinung zu Bernhard Schlink – Das späte Leben


    Das späte Leben ist ein Roman von Bernhard Schlink, der 2023 im Diogenes Verlag erschienen ist. Das ungekürzte Hörbuch wird von Ulrich Noethen vorgetragen.

    Zum Autor:

    Bernhard Schlink wurde 1944 in Bielefeld geboren, ist gelernter Jurist und war als Professor für Öffentliches Recht tätig. Von 1988 bis 2006 war er Verfassungsrichter in NRW. Seit 1987 ist er als Schriftsteller tätig.


    Sprecher:

    Ulrich Noethen (bürgerl. Ulrich Schmid; geboren am18. November 1959 in München) ist ein deutscher Schauspieler, Hörspiel- und Hörbuchsprecher. 1997 hatte er seinen Durchbruch in Joseph Vilsmaiers Comedian Harmonists. Er spielte bislang in über 110 Film- und Fernsehproduktionen mit.


    Klappentext:

    Martin, sechsundsiebzig, wird von einer ärztlichen Diagnose erschreckt: Ihm bleiben nur noch wenige Monate. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Was kann er noch für sie tun? Was kann er ihnen geben, was ihnen hinterlassen? Martin möchte alles richtig machen. Doch auch für das späte Leben gilt: Es steckt voller Überraschungen und Herausforderungen, denen er sich stellen muss.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken angeregt. Martin wird von der Krebsdiagnose überrascht, verarbeitet den ersten Schock und beginnt seine letzte Zeit zu planen. Zuerst denkt er an Dinge, die ihm wichtig sind. Bald merkt er, wie wichtig die Abstimmung mit seiner Familie ist. Er überlegt insbesondere, was er seinem Sohn noch weitergeben will. Er erntet Kritik, weil David kein Abbild seines Vaters sein soll, sondern sich selbstständig entwickeln soll. Er erfährt von einem zweiten Leben seiner Frau und muss einen Weg finden, damit umzugehen. Wie will er seiner Familie in Erinnerung bleiben und was möchte er noch erleben? Martin rechnet sich 12 gute Wochen aus, bevor der körperliche Verfall die schlechten Wochen beginnen lässt. Einfühlsam werden die Veränderungen in seinem Zustand beschrieben und der Leser spürt die Liebe seiner Frau und seines Sohnes. Das Buch endet mit dem letzten Tag vor Martins Einzug ins Hospiz.

    Ulrich Noethen liest das Buch vortrefflich und ist die Idealbesetzung für den Vortragenden.


    Fazit:

    Ein berührender und sprachlich herausragender Roman, der viele Denkanstöße gibt. Ulrich Noethen macht einen herausragenden Job als Sprecher. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten) und spreche eine Lese- und Hörempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: 3257804539

    Unterhaltsamer Krimi mit einer taffen Ermittlerin


    Buchmeinung zu Cornelia Härtl – Mord auf Föhr


    Mord auf Föhr ist ein Kriminalroman von Cornelia Härtl, der 2024 bei Thalia Bücher erschienen ist.


    Zum Autor:

    Cornelia Härtl stammt aus Süddeutschland. Neben Fachartikeln und Kurzgeschichten schreibt sie Sozialkrimis sowie Cosy Crime. Unter anderen Namen veröffentlicht sie heitere Unterhaltungsromane, Mystery und Erotik. Sie ist verheiratet und lebt südlich von Frankfurt


    Zum Inhalt:

    Kari Lürsen vom BKA Berlin übernimmt auf Bitte ihres Vorgesetzten die inoffizielle Untersuchung eines Mordes an einer 85jährigen Frau auf Föhr, der vor 18 Monaten begangen wurde. Bald muss die Ermittlerin feststellen, dass dies eine gefährliche Aufgabe ist.


    Meine Meinung:

    Wieder beginnt die Geschichte unspektakulär. Kari Lürsen soll in einem eigentlich abgeschlossenen Fall auf ihrer Heimatinsel Föhr ermitteln. Zugleich möchte sich Kari über ihre weiteren Lebensziele klar werden und insbesondere ihre Beziehung zum Kneipenwirt Bent klären. Bald bemerkt Kari, dass die Ermordete keine Freunde hatte und die Polizei schnell einen Täter präsentieren konnte. Kari wirkt kompetent und meist sympathisch, hat aber auch ihre Schwachstellen. Sie stellt bald fest, dass nahezu jeder Beteiligte etwas zu verbergen hat und ihre Ermittlungen behindert.

    In Nebenhandlungen geht es um das Privatleben Karis. Ihre Beziehung zu Bent steht auf dem Prüfstand und ihre Nachbarin und gute Freundin Jette schwächelt und bereitet Kari Sorgen. Als sich die Dinge zuspitzen zeigt sich, dass Karis Freunde eine große Hilfe sind. Insgesamt stimmt das Verhältnis zwischen privaten und beruflichen Ereignissen. Fast alle Figuren sind mit Ecken und Kanten gezeichnet und bieten so Raum für Überraschungen.

    Die Geschichte wird aus der Sicht Karis erzählt, deren Gedanken und Gefühle dadurch nachvollziehbar werden. Nach ruhigem Start steigt die Spannung stetig und erreicht gegen Ende ihren Höhepunkt. Es gibt etliche überraschende Wendungen, auch wenn es nicht immer glaubwürdig ist. Aber es lässt sich prima weg lesen. Mir hat dieser Titel einige unterhaltsame Lesestunden beschert.


    Fazit:

    Ein spannender Fall mit einer taffen und sympathischen Ermittlerin, die privat und beruflich gefordert ist. Dieser Titel hat mich überzeugt und sehr gut unterhalten. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde von Spannungsromanen aus.


    ASIN/ISBN: B0CSPPKGHC

    Angenehm zu lesender Genremix


    Buchmeinung zu Stefan S. Kassner – Giftige Versuchung


    Giftige Versuchung ist ein Kriminalroman von Stefan S. Kassner, der 2023 im dp Verlag erschienen ist. Dies ist der dritte Band der Serie Poison Bakery um die Konditorinnen Linn und Terry.


    Zum Autor:

    Der Schriftsteller Stefan Sebastian Kassner lebt mit seinem Hund, dem Boston Terrier Goliath, auf Mallorca. Die Ideen für die genreübergreifenden Projekte kommen oft aus Träumen und werden auf langen Hundespaziergängen weiter ausgearbeitet.


    Zum Inhalt:

    Die Konditorinnen Linn und Terry betreiben ein Kuchencafe in Soho. Sie sind beste Freundinnen, aber es kriselt in ihrer Beziehung, denn Linn ist in der Vierer-WG als einzige ohne Partner. Dann tritt der Journalist Conor in ihr Leben und als eine Mitarbeiterin der Parfümerie auf der anderen Straßenseite stirbt, beginnen die beiden Freundinnen zu ermitteln.


    Meine Meinung:

    Wie schon in den bisherigen Bänden geht es neben den Ermittlungen um Freundschaft, Liebe, Beziehungen und um das Umgehen mit Krisen. Die Ich-Erzählerin Linn entwickelt sich weiter. In ihrer WG ist sie alleine ohne Partner und fühlt sich als störendes Anhängsel. Sie ist Anfang dreißig, aber in Liebesdingen agiert sie befangen und ist verunsichert. Der Leser lernt ihre Gedanken und ihre Emotionen kennen und hofft auf eine positive Entwicklung. Linn und Terry wirken sehr sympathisch und gehen behutsam miteinander um. Als sie nach dem Tod einer auffälligen Kundin wieder ermitteln. Wie gewohnt agieren sie ideenreich und nicht immer gesetzeskonform. Sie geraten in Gefahr und brauchen die Hilfe von DCI Bruce Manville, dem nach Linn attraktivsten Ermittler Londons.

    Der Schreibstil ist mit viel Humor angereichert und liest sich flüssig und angenehm weg. In Sachen Liebe wirkt Linn oftmals eher wie ein Teenager, der überzogenen Vorstellungen nachjagt. Es gibt nur wenige spannende Passagen. Trotzdem hat mich die Geschichte gut unterhalten und einige entspannende Stunden beschert.


    Fazit:

    Dieser Genremix hat eine entspannende Wirkung auf mich ausgeübt und mich trotz wenig Spannung gut unterhalten. Deshalb bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0CDC59G35

    Ein gefälliger Genremix mit Wohlfühlfaktor


    Buchmeinung zu Stefan S. Kassner – Bittersüßer Mord


    Bittersüßer Mord ist ein Kriminalroman von Stefan S. Kassner, der 2023 im dp Verlag erschienen ist. Dies ist der zweite Band der Serie Poison Bakery um die Konditorinnen Linn und Terry.


    Zum Autor:

    Der Schriftsteller Stefan Sebastian Kassner lebt mit seinem Hund, dem Boston Terrier Goliath, auf Mallorca. Die Ideen für die genreübergreifenden Projekte kommen oft aus Träumen und werden auf langen Hundespaziergängen weiter ausgearbeitet.

    Zum Inhalt:

    Linn und Terry führen eine kleine Bakery im Londoner Stadtteil Soho. Linn durchlebt eine Krise und kommt mit Norah, einer hauptberuflichen Telefonseelsorgerin ibs Gespräch, der es ebenfalls nicht gut geht. Als sie kurze Zeit später vom Selbstmord Norahs erfährt, ist Linn überzeugt, dass es sich um einen Mord handeln muss. Zusammen mit Terry beginnt sie zu ermitteln.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist eine ungewöhnliche Mischung aus Krimi, Liebesgeschichte und Beziehungsroman.

    Die Geschichte wird aus der Sicht Linns als Ich-Erzählerin geschildert, die sich wiederholt in einem Gefühlschaos befindet. Zusammen mit ihrer eigenwilligen Freundin Terry betreibt sie ein Cafe, in dem sie ihre eigenen Kuchenkreationen verkauft. Linn und Terry wirken sehr sympathisch und stecken voller Ideen. Beide sind Anfang dreißig, verhalten sich aber oft wie Teenager. Gerade in der Nähe des überaus attraktiven DCI Bruce Manville handelt Linn oft gehemmt und unglücklich.

    Der Schreibstil ist gefühlsbetont und mit reichlich Humor durchsetzt. Die Sprache wirkt lebendig und einfühlsam. Die Handlung wirkt diesmal weitaus ernster als im Vorgängerband, denn die Betreuung von Menschen mit psychischen Problemen wird thematisiert. Das Erzähltempo ist eher gemächlich und die Spannung ist meist moderat. Trotzdem hat der Titel einigen Unterhaltungswert, weil Linn und Terry ideenreich vorgehen. Man spürt das gegenseitige Vertrauen der beiden Freundinnen und ihre Hartnäckigkeit bei der Suche nach der Wahrheit.


    Fazit:

    Ein unterhaltsamer Genremix, der mit sympathischen Hauptfiguren punkten kann. Das Buch hat mir einige unterhaltsame Stunden beschert und deshalb bewerte ich es mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0C3R34Y2C

    Chaotischer Genremix mit einigen gelungenen Ideen


    Buchmeinung zu Stefan S. Kassner – Honigsüßer Tod


    Honigsüßer Tod ist ein Kriminalroman von Stefan S. Kassner, der 2023 im dp Verlag erschienen ist. Dies ist der Auftakt der Serie Poison Bakery um die Konditorinnen Linn und Terry.


    Zum Autor:

    Der Schriftsteller Stefan Sebastian Kassner lebt mit seinem Hund, dem Boston Terrier Goliath, auf Mallorca. Die Ideen für die genreübergreifenden Projekte kommen oft aus Träumen und werden auf langen Hundespaziergängen weiter ausgearbeitet.

    Zum Inhalt:

    Linn und Terry sind Konditorinnen und haben sich im Londoner Stadtteil Soho ihren Traum von einer eigenen Bakery erfüllt. Als die Frau eines Stammkunden stirbt, beginnen die beiden Damen zusätzlich zum attraktiven DCI Bruce Manville zu ermitteln.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist eine ungewöhnliche Mischung aus Krimi, Liebesgeschichte und Beziehungsroman.

    Die Geschichte wird aus der Sicht der leicht chaotischen Linn als Ich-Erzählerin geschildert. Zusammen mit ihrer weit chaotischeren Freundin Terry betreibt sie ein Cafe, in dem sie ihre eigenen Kuchenkreationen verkauft. Linn und Terry wirken sehr sympathisch und stecken voller eigenwilliger Ideen. Beide sind Anfang dreißig, verhalten sich aber oft wie Teenager. Nach dem letzten Liebesaus hat sich Linn nun in den DCI Bruce verguckt und handelt in seiner Nähe oft gehemmt und unglücklich. Linn ist hilfsbereit und möchte unglücklichen Menschen helfen.

    Der Schreibstil ist gefühlsbetont und mit reichlich Humor durchsetzt. Die Sprache wirkt lebendig und einfühlsam. Die Handlung wirkt oftmals chaotisch und ich hatte Mühe, den roten Faden zu finden. Das Erzähltempo ist eher gemächlich und Spannung bleibt lange außen vor. Trotzdem hat der Titel einigen Unterhaltungswert auch wegen seiner ungewöhnlichen Ideen.


    Fazit:

    Dieser Titel ist ein Genremix, der mich nur bedingt überzzeugen konnte trotz einiger guten Ideen. Deshalb bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0BSX9FV21

    Angenehmer Schreibstil und viele Zufälle


    Buchmeinung zu Marlene Menzel – Ein Mord auf der Speisekarte


    Ein Mord auf der Speisekarte ist ein Kriminalroman von Marlene Menzel, der 2023 im dp Verlag erschienen ist. Dies ist der dritte Teil der Serie Churchyard Crimes.


    Zum Autor:

    Marlene Menzel wurde 1992 in Berlin geboren.

    Bereits in ihrer Kindheit entdeckte sie die Liebe zum Schreiben und zu spannenden Geschichten.

    2014 durfte sie ihren Debütroman „Angstwahn“ im Zuge der Leipziger Buchmesse vorstellen.

    Ab 2021 arbeitete sie als selbstständige Vollzeit-Autorin und veröffentlicht inzwischen als Marlene von Mainau, Mel Maroon sowie unter Klarnamen romantische und spannende Heftromane.

    Zum Inhalt:

    Inspector Myrna Evans wird Zeuge, wie ein Restaurantkritiker in einem Nobelrestaurant an einem allergischen Schock stirbt. Unfall oder Mord? Myrna ermittelt und wird von der Totengräberin Alethea Shaw und dem Jugendlichen Callan unterstützt.


    Meine Meinung:

    Bei diesem Buch fallen die positiv gezeichneten Hauptfiguren Myrna, Thea und Callan auf, die uneingeschränkte Sympathieträger sind, aber auch kaum Platz für Überraschungen bieten. Thea und Callan sind eifrige Unterstützer, die gesetzliche Regeln im Dienst der Sache schon mal überschreiten. Neben dem aktuellen Fall des toten Restaurantkritikers gilt es auch ein Geheimnis um ein Tunnelsystem zu lüften, welches die Beteiligten schon längere Zeit beschäftigt. Etliche Szenen wirken arg übertrieben und wenig realistisch. Auch Myrnas Liebesleben ist ein wiederkehrendes Thema. Thea und Myrna sind ein eingespieltes Team, die einander voll vertrauen. Der Fall ist ziemlich vertrackt und erst ein Zufall bringt die Ermittler auf die richtige Spur. Die Bösewichte werden ihrer Rolle gerecht und Myrna gerät in Lebensgefahr. Es gibt einen spannenden Showdown und der Täter wird seiner gerechten Strafe zugeführt. Leider wurde mein Lesevergnügen durch einige Ungereimtheiten und glückliche Zufälle getrübt. Daran konnte auch der angenehme Schreibstil, der mit einer soliden Portion Humor durchsetzt war, nichts ändern.


    Fazit:

    Sympathische Hauptfiguren prägen dieses Buch, das mich dennoch nur bedingt unterhalten konnte. Deshalb bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B0CMWWKG7C

    Trotz einiger Wiederholungen sehr spannend


    Buchmeinung zu Viveca Sten – Tief im Schatten


    Tief im Schatten ist ein Kriminalroman von Viveca Sten, der 2023 bei dtv Verlagsgesellschaft in der Übersetzung von Dagmar Lendt erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe lautet Dalskuggan und ist 2021 erschienen. Dies ist der zweite Band der Polarkreiskrimireihe um Hanna Ahlandt.


    Zum Autor:

    Viveca Sten, geb. 1959 in Stockholm, ist Juristin und eine der bekanntesten schwedischen Krimiautorinnen der Gegenwart. Seit ihrer Kindheit verbringt sie jeden Sommer auf Sandhamn in den Schären. Im Winter aber reist sie zum Skifahren nach Åre - dem Schauplatz ihrer neuen Reihe.

    Viveca Stens Sandhamn-Reihe gehört zu den erfolgreichsten Krimiserien aus Skandinavien. Sie erschien in mehr als 40 Ländern und lieferte den Stoff für den international erfolgreichen TV-Hit ›Mord im Mittsommer‹.

    Zum Inhalt:

    Im der Nähe des beliebten Skiort Åre wird eine entstellte Leiche gefunden. Das Opfer wurde schwer misshandelt. Das Team um Hanna Ahlander und Daniel Lindskog nimmt die Ermittlungen auf.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Das Setting um den winterlichen Skiort Are ist gelungen und atmosphärisch eingefangen. Die Suche nach dem Mörder des allseits beliebten Ex-Skirennfahrers Johan Andersson gestaltet sich schwierig und bringt die Beteiligten an ihre Grenzen. Zu Beginn irritierten mich die eingeschobenen Kapitel um die junge Frau Rebecka, die in einer sektenähnlichen Glaubensgemeinschaft mit dem angehenden Pfarrer verheiratet ist. Später wird klar, dass auch Rebecka verschwunden ist. Die Figurenzeichnung ist für nordischen Kriminalromane fast schon typisch. Nahezu alle Beteiligten inklusive der Ermittler haben zum Teil massive Probleme der unterschiedlichsten Art. Bedrückend ist die Situation der Frauen in der Glaubensgemeinschaft mit ihren archaischen Strukturen, in der die Frauen dem Manne untertan sind. Es gibt viele Verdächtige und auch etliche Nebenhandlungen, ohne das darunter der Erzählfluss leidet. Die Kapitel sind kurz und die Geschichte wird aus vielen Perspektiven emotional erzählt. Die Spannung ist hoch und steigert sich noch einmal zum finalen Showdown. Auch die Figuren sind meist komplex mit Ecken und Kanten gezeichnet. Der Konflikt der Ermittler, ihr Privatleben mit den Anforderungen ihres Berufs zu koordinieren, wird ausgiebig und glaubhaft dargelegt. Auch wird deutlich, wie berufliche Erfahrungen die Entscheidungsfindung der Ermittler beeinflussen. Aber es gibt einen dicken Wermutstropfen in der Form sich wiederholender Erzählelemente, die mich zunehmend gestört haben. Dennoch habe ich mich meist sehr gut unterhalten gefühlt.


    Fazit:

    Dieses Buch hat nahezu alles, was einen sehr guten Krimi ausmacht. Spannung, komplexe Handlung, gelungene Figurenzeichnung mit einem sympathischen Ermittlerteam und Emotionalität zeichnen den Titel aus. Leider haben zunehmend Wiederholungen meinen Lesefluss gestört. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde nordischer Krimis aus.


    ASIN/ISBN: 3423283653

    Wunderbarer Schreibstil und überfrachtete Handlung


    Buchmeinung zu Beate Baum – Etwarteter Todesfall


    Erwarteter Todesfall ist ein Kriminalroman von Beate Baum, der 2023 im Redstart Verlag erschienen ist.


    Zum Autor:

    Beate Baum wurde 1963 in Dortmund geboren. Während sie in Bochum Literaturwissenschaften studierte, arbeitete sie außerdem als Putzfrau, Behindertenpflegerin und Werbetexterin. Später machte sie eine Ausbildung als Tageszeitungsjournalistin in Thüringen und lebte einige Zeit im nordenglischen Liverpool. 1998 schlug sie der Liebe halber ihre Zelte in Dresden auf, wo sie seitdem als freie Kultur- und Reisejournalistin sowie Krimiautorin lebt.

    Zum Inhalt:

    Wem spielt der Tod des Rentners Manfred Haase in die Hände? Dem Jazzmusiker Janosch, der seinen Lebensunterhalt als Altenpfleger bestreitet, jedenfalls nicht. Journalistin Kirsten Bertram ist sicher, dass er zu unrecht unter Mordverdacht steht, und recherchiert bei Pflegediensten und der Verwandtschaft des Opfers.


    Meine Meinung:

    Bei diesem Buch stehen diverse Nebenhandlungen neben den eigentlichen Ermittlungen im Fokus der Autorin. Beziehungen, Pflegedienste, Zeitungssterben und die Reaktionen der Beteiligten darauf sind interessante Themen, aber stellenweise war es mir zu viel. Der Regionalkrimi mit viel Dresdner Flair verliert dadurch an Spannung. Der Schreibstil ist lebhaft und eindringlich und macht Lust auf mehr. Die ermittelnden Figuren wirken meist sympathisch, sind aber nicht sonderlich tief gezeichnet. Die Verdächtigen sind hingegen meist mit einem negativen Anstrich versehen. Das ist durchaus unterhaltsam und ich habe mit der Hauptfigur gefiebert und kleine Regelverstöße locker akzeptiert. Leider hat mich die Überführung des Täters nicht überzeugt, aber ich habe mich trotzdem gut unterhalten.


    Fazit:

    Ein Regionalkrimi aus Dresden, der mit einem lebhaften Schreibstil überzeugt. Dagegen steht die überfrachtete Handlung mit einer zu großen Zahl an Nebenhandlungen. Wegen des spürbaren Potentials und weil ich mich sehr gut unterhalten habe, bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (75 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B0CN9KRVT4