Der Wildtöter – J.F.Cooper

  • W.Fischer-Verlag

    OT: The Deerslayer, or The First War Path


    Kurzbeschreibung:

    In den 1740er Jahren kommen die beiden Waldläufer Henry March und Natty Bumppo, genannt Wildtöter, an den Otsego-See im Bundesstaat New York. March kommt, um den ehemaligen Seemann Tom Hutter zu besuchen, der zusammen mit seinen Töchtern Judith und Hetty in einem befestigten Pfahlbau lebt. Bumppo will sich am See mit seinem Freund, dem Indianerhäuptling Chingachgook, treffen. Dieser vermutet, dass seine Verlobte Wah-ta!-Wah von einem in der Nähe lagernden Mingo-Stamm entführt wurde. March und Bumppo rudern mit einem Kanu zu Hutters Blockhaus Biberburg. Da niemand zu Hause ist, vermuten die beiden Trapper die Bewohner auf dem Hausboot Arche. Als sie das Boot in einer Bucht finden, können sie gerade noch einen Angriff der Indianer auf die Familie verhindern. Die Gruppe segelt zusammen zum Blockhaus. Von dort aus wollen die Männer zwei am Ufer versteckte Kanus vor den Indianern in Sicherheit bringen. Dabei entdecken sie ein Lager der Indianer. March und Hutter beschließen die Mingos zu skalpieren, um vom Gouverneur ein Kopfgeld zu erhalten.


    Über den Autor:

    Geboren am 15.09.1789 in Burlington, New Jersey, gestorben am 14.09.1851 in Cooperstown. Cooper war das 12. Kind des Landbesitzers William Cooper, dem Begrüder von Cooperstown am Otsego-See im Bundeststaat New York. Er besuchte ab 1803 das Yale College, war von 1806-1807 bei der Handelsmarine und von 1808-1810 bei der Kreigsmarine. Mit seiner Heirat 1811 endete seine nautische Karrierre, wenig später begann er seine schriftstellerische Laufbahn.


    Mein Eindruck:

    Die Lederstrumpfbücher gehören auch zur Lektüre meiner Kindheit, aber ein wenig skeptisch war ich bei dem teils romantisierenden, teils klischierten Indianerbild schon damals und sie gehörten nicht zu meinen Favoriten.


    Durch Zufall bin ich jetzt auf Der Wildtöter gestoßen, den ich anscheinend noch nie gelesen habe.

    Er ist vom zeitlichen Ablauf der erste der Lederstrumpf-Zyklus, geschrieben wurde er aber als 1841 letztes. Die Handlung spielt sich irgendwann zwischen 1740 und 1745 ab.


    Gefahr droht den weißen Ansiedlern durch „Rothäute“ auf Kriegspfad.

    Die Angreifer sind Mingos, die zur Sprachfamilie der Irokesen gehören, die in der Zeit der Franzosenkriege immer mehr zurückgedrängt wurden. Das ihre Ansprüche also gewissermaßen gerechtfertigt sind, gehört nicht zu den vordergründigen Themen des Buches. Dafür gibt es Dramatik und Abenteuer inklusive Entkommen vom Marterpfahl und Eingreifen der Soldaten.

    Dennoch ist der Untergang de nordamerikanischen Indianerstämme natürlich ein großes Thema in der kompletten Reihe.

    Der Wildtöter ist der Rufname des jungen Jägers Natty Bumppo. Später wird er Falkenauge genannt und irgendwann ist er Lederstrumpf.

    Auch Chingachgook, die große Schlange, spielt gegen Ende mit. Er ist im Gegensatz zu den „Wilden“ ein betont edler Mann. J.F.Cooper neigte sehr zu steretypisierung.


    Obwohl ist das Buch stilistisch nicht sehr hoch einschätze, lässt es sich sonst gut weglesen. Der uneingeschränkte Edelmut von Wildtöter nervt aber ein wenig, weil seine Verhaltensweisen offensichtlich nicht zu maßgebenden seiner Zeit gehörte.


    Meine Buchausgabe ist ganz ordentlich illustriert von Frans Reins und vermutlich gekürzt, Bei Amazon sehe ich diese Ausgabe momentan nicht, daher gebe ich die ASIN der Kindle-Ausgabe an. Wirklich Interessierte sollten sich aber besser nach der ungekürzten Fassung umsehen.



    ASIN/ISBN: B004UBD8VS