Beiträge von vev

    Nacht und Morgen und wieder Nacht


    Als die Sterne sanken,

    Als wir Nebel tranken,

    Morgen wölbte seine Hand -

    Unter seinem Segen

    Haben wir gelegen

    Wie ein aufgeblühtes Land.

    Unsre Felder reiften.

    Unsre Jäger streiften

    Durch die taubeglänzte Pracht.

    Reh durchschritt die Ferne.

    Aber wie die Sterne

    Sanken wir in unsre eigne Nacht.


    Klabund

    Die Männer, mit denen ich manchmal Bier trinke und die keine Ahnung von mir haben, sagen, ich sollte unbedingt mit etwas Lustigem beginnen. Ein Mann kommt in die Bank, hält der Frau am Schalter eine Pistole an die Stirn und sagt: Keine Angst das ist kein Überfall, das ist nur ein Amoklauf. Mein Freund, der Schriftsteller Sebastian Lukasser, der mich mag und eine Ahnung von mir hat, rät mir zu einer literarischen Anspielung.

    Danke für eure guten Wünsche und das Daumen drücken. Das können wir gerade wirklich gut gebrauchen. Ich werde wirklich erleichtert sein, wenn er ab Dienstag unter ärztlicher Aufsicht ist.

    Heute ist wieder so ein Tag, da würde ich am liebsten den Notarzt rufen, um das zu bescheunigen - und mich geich mit einweisen lassen.


    Hat sich Marlowe schon wieder irgendwo gemeldet?

    Gestern habe ich im Schnellgang die letzten 100 Seiten von Die Biene und der Kurt erledigt. Hätte nicht gedacht, dass Seethaler auch Bücher schreibt, die mir gar nicht gefallen. Na ja, war ein Debüt, sogar mit Preisen bedacht. Meins war es nicht.


    Dafür begeistert mich mein neuer Lesestoff. Der @Herr Palomar hat ihn sehr gelobt, bin seiner Empfehlung gefolgt und kann sie bisher nur bestätigen:


    Jacob Ross - Die Knochenleser


    Camoha, eine Insel der Kleinen Antillen: Dort wird der junge Michael »Digger« Digson, zunächst gegen seinen Willen, von dem mysteriösen Detective Superintendent Chilman für eine Polizeitruppe rekrutiert, die gegen alle Korruption und alle politischen Widerstände effektive Polizeiarbeit leisten soll, und sei´s mit eigenwilligen Mitteln. Digger lässt sich zum Forensiker ausbilden und wird ein Virtuose des »Knochenlesens«. Zudem ist er auf der Suche nach seiner Mutter, die spurlos verschwunden und vermutlich ermordet worden ist.

    Auch Chilman hat seine Gründe, dem Verschwinden bestimmter Personen nachzugehen, wird doch die Insel von Wellen frauenfeindlicher Gewalt und gewalttätigem Terror gegen die Bevölkerung erschüttert. Zusammen mit Chilmans Tocher, der charismatischen Miss Stanislaus, bildet Digger ein Ermittlergespann der Extraklasse. Gemeinsam werden die beiden in eine Welt voller tödlicher Geheimnisse hineingezogen, die ihnen alles abverlangt, um zu überleben.

    ASIN/ISBN: 3518472364


    Aber diese Spinnen sind echt cool und die Geschichte ist total fesselnd!

    Da hast du absolut recht, habe das Buch im Januar auf deutsch gelesen, hat mit sehr gut gefallen. Mein Mann war auch begeistert, den zweiten Band fand er allerdings gar nicht gut, deshalb habe ich diesen für mich erst mal nach hinten geschoben.

    Solltest du ihn lesen, gib mir doch bitte eine kurze zweite Meinung dazu.

    Leider gibt es ja nur die 8 Folgen, Molina finde mit dieser nachdenklichen Art gar nicht so schlecht, aber eigentlich habe ich mir alle Figuren anders vorgestellt. Das wird beim Lesen auch so bleiben.

    Was die Indigenen betrifft, spielen sie ja in der Hintergrundgeschichte um die Intrigen, die Gamache durch seine Vorgesetzten zu erleiden hat, durchaus eine Rolle.

    Die Sache mit dem Kulturzentrum, den indigenen Wurzeln der Kollegin oder die alte Schule ist mir aber auch nicht erinnerlich.

    Ich weiß ja nicht, wie weit du mit der Reihe schon bist.

    Ich habe gerade Band 10 gelesen und Teil 3 + 4 der Serie gesehen. Und ich schaue und lese auch auf jeden Fall weiter.

    Sat1 zeigt die Verfilmung der Inspektor Gamache Reihe von Louise Penny als 8-teilige Serie, wir schauen gerade den ersten Teil „Tief eingeschneit“. Alfred Molina spielt Inspektor Gamache.

    Wie fandest du es? Mir gefiel die größere Rolle die dem Leiden der Indigenen hier eingeräumt wird sehr gut. In den Büchern ist das nur so am Rande ein Thema.

    Heute möchte ich mich endlich für meine sehr geringe Beteiligung an dieser Leserunde entschuldigen.

    Die Realität beutelt mich gerade sehr, da war der Kopf nicht frei für Fantasy. (Sorgen um meinen kranken Mann, viele Fahrten zum Arzt und nebenbei noch so Kleinigkeiten wie Wasserrohrbruch und Handwerker. :()

    Das Buch habe ich aber doch fertig gelesen und es hätte mich unter anderen Umständen sicher auch mehr fesseln können.

    Das Hinterfragen von Religionen, Ideologien und festgefahrenen Ansichten fand ich sehr gut.

    Der sehr gedrängte letzte Abschnitt hat viele meiner Fragen leider nicht beantwortet, hat eher mehr aufgeworfen. Das fand ich schade. Gerade zu der Geschichte um Vascher und den Ursprüngen der Götter und des Hauchs hätte ich gerne noch mehr erfahren.

    Insgesamt aber ein spannender, wendungsreicher Roman mit interessanten Figuren.

    Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi.


    Gerhard Bronner

    Mit den Söldnern kommt jetzt Leben in die Bude. Söldnerhumor gefällt mir!

    Der goldene Käfig am Hof ist schon heftig, da müssen Intrigen und Dekadenz ja ihre Blüten treiben. Manchmal erinnert mich das ganze auch an Zeiten im alten Ägypten, die Machtinteressen der Priesterkaste z.B.

    Siri entwickelt sich, die gespielte Hochzeitsnacht war mutig. Sie ist viel offener als ihre Schwester, die doch noch sehr mit ihrer Erziehung und den Glaubensvorstellungen zu kämpfen hat.

    Nur gut, dass sie die Söldner an ihrer Seite hat.

    Und wieder passt ein Bemerkung von Lichtsang (der Kerl hat es mir irgendwie angetan :grin) :

    "Insgeheim bin ein ich Anhänger Austres. Seine Religion ist herrlich primitiv - schwarz und weiß und ohne jegliche Verwirrung. Glaube ohne unangenehmes Denken."

    So, nun steige ich hier auch noch mit ein.

    Diese Art von High-Fantasy habe ich ziemlich lange nicht mehr gelesen. Mein erster Eindruck ist ähnlich wie bei @Ellemir und auch beim Frauenbild stimme ich mit ihr überein. Mit den beiden Schwestern habe ich in erster Linie Mitleid. Ob im puritanischen Idris oder im dekadenten Hallandren: Ihre Rolle ist nicht beneidenswert.

    Vascher und Lichtsang sind bisher für mich die interessantesten Figuren. Von Lichtsang habe ich mir auch diese Sätze markiert:

    "Unsinn. Krieg ist viel schlimmer. Solange es Politik gibt, gibt es wenigstens nette Häppchen in den Pausen."


    Auf den Gottkönig bin ich auch noch sehr gespannt.