"Judith und Hamnet" (engl. "Hamnet") - Maggie O'Farrell

  • 10:31 Stunden

    ungekürzte Lesung

    Sprecherin: Daisy Donovan

    Hörprobe bei audible.de


    Zum Inhalt (vom Piper Verlag)

    Agnes sieht ihn und weiß: Das wird er sein. Dabei ist der schmächtige Lateinlehrer aus Stratford-upon-Avon noch nicht einmal achtzehn. Egal, besser, sie küsst ihn schnell. Besser, sie erwartet ein Kind, bevor ihr einer die Heirat verbieten kann. Vierzehn Jahre später sind es drei Kinder geworden. Doch wie sollen sie auskommen, solange ihr Mann wer weiß was mit diesen Theaterstücken treibt? Er ist in London, als der elfjährige Hamnet die Beulen am Hals seiner Zwillingsschwester Judith ertastet. Als Agnes im Blick ihres Sohnes den Schwarzen Tod erkennt.

    Maggie O’Farrell entdeckt den bedeutendsten aller Dramatiker neu, als Liebenden und als Vater. Vor allem aber erzählt sie zum ersten Mal die unvergessliche Geschichte seiner eigensinnigen, zärtlich kühnen Frau: Agnes.


    Bin bald durch. Hatte eigentlich schon in August damit angefangen, im Urlaub dann irgendwie überhaupt nichts gehört und danach nochmal neu angefangen. Es gefällt mir sehr gut, die Sprecherin passt perfekt zur Familie und Stimmung des Buchs, die streckenweise wie zu vermuten relativ düster ist.

    Maggie O'Farrell ist eine scharfe Beobachterin und mal gekonnt Bilder in meinem Kopf von der Hauptfiguren, von ihrer Umgebung, von der Reise eines Flohs und dessen Nachkommen quer durch Europa und auch von Stimmungen. Letztere sehr beeindruckend, wie sie die Emotionen und sich verändernden Beziehungen der Figuren untereinander beschreibt. Ihre Figuren sind glaubwürdig, so lebendig gezeichnet, dass sie einem nach wenigen Kapiteln fast wie Nachbarn vorkommen. Einzig den übersinnlichen Aspekt und die vielen Zeitsprünge in der ersten Hälfte hätte ich nicht unbedingt so betont gebraucht. Nachvollziehbar, dass sie den Namen von Hamnets Vater und den Familiennamen vermeidet, dafür habe sie zu viel Achtung vor Shakespeare erzählte sie in einem Interview. Die Geschichte des Sohnes habe sie schon als Studentin interessiert, wobei meiner Meinung nach im Mittelpunkt des Buchs Agnes steht und Hamnet sowie Judith zwar auch wichtige Figuren sind, aber nicht ganz den Raum einnehmen, den Agnes hat. Bin gespannt, was in den letzten Kapiteln noch passiert und habe dank zweier engagierter Buchhändlerinnen in Schottland schon mehrere andere Bücher von Maggie O'Farrell bereitliegen.


    ASIN/ISBN: 3492070361

    ASIN/ISBN: B07VD9KDKS

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Habe es durch und das letzte Kapitel bietet ein ganz besonderes Leseerlebnis. Habe es dann direkt 2 x gehört.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Zum Hörbuch kann ich wie immer nichts sagen (ich lese nur Print), aber das Buch selbst hat mich auch überzeugt!


    Maggie O'Farrell ist eine scharfe Beobachterin und mal gekonnt Bilder in meinem Kopf von der Hauptfiguren, von ihrer Umgebung, von der Reise eines Flohs und dessen Nachkommen quer durch Europa und auch von Stimmungen. Letztere sehr beeindruckend, wie sie die Emotionen und sich verändernden Beziehungen der Figuren untereinander beschreibt. Ihre Figuren sind glaubwürdig, so lebendig gezeichnet, dass sie einem nach wenigen Kapiteln fast wie Nachbarn vorkommen.

    Mich hat echt beeindruckt, wie wenig Worte Maggie O'Farrell braucht, um diese Bilder zu malen. Ein paar Pinselstriche, ein paar angedeutete Linien reichen, und schon hat man die aktuelle Szene vor Augen, schon ist eine Figur lebendig. Fand ich großartig, das kriegen nicht viele Autor*innen so hin!


    Die Reise des Flohs fand ich total faszinierend beschrieben! Sie hat mich so gefesselt, dass ich beim Lesen ganz vergessen habe, dass ich eigentlich gerade ein Buch über die Familie von Shakespeare in der Hand habe, nicht die Lebenserinnerungen eines Flohs. :S


    Die Geschichte des Sohnes habe sie schon als Studentin interessiert, wobei meiner Meinung nach im Mittelpunkt des Buchs Agnes steht und Hamnet sowie Judith zwar auch wichtige Figuren sind, aber nicht ganz den Raum einnehmen, den Agnes hat.

    Auch für mich ist Agnes die zentrale Person in diesem Buch.


    Einzig den übersinnlichen Aspekt und die vielen Zeitsprünge in der ersten Hälfte hätte ich nicht unbedingt so betont gebraucht.

    Die Zeitsprünge haben mich gar nicht gestört, aber dieser übersinnliche Aspekt ist tatsächlich das Einzige, das ich am Buch kritisieren würde, zumal ich auch nicht erkennen kann, welchen Zweck er erfüllen soll. Das ist aber wirklich nur ein winziger Kritikpunkt, insgesamt hat mir der Roman gefallen, und ich möchte auch noch andere Bücher von Maggie O'Farrell lesen. :)