Marlene Averbeck – Das Lichtenstein: Modehaus der Träume

  • Angenehm, aber fast ohne Ecken und Kanten


    Buchmeinung zu Marlene Averbeck – Das Lichtenstein: Modehaus der Träume


    „Das Lichtenstein: Modehaus der Träume“ ist ein Roman von Marlene Averbeck, der 2020 bei dtv erschienen ist. Die leicht gekürzte Lesung durch Sandra Voss ist 2020 im Audiobuch Verlag erschienen.


    Zum Autor:

    Marlene Averbeck studierte Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft. Sie arbeitet als freie Autorin und Rechercheurin für Film und Fernsehen und lebt mit ihrer Familie in Berlin

    Sprecher:

    Sandra Voss macht einen guten Job.

    Klappentext:

    1913: Im Herzen Berlins bietet ""Das Lichtenstein"" ein breites Sortiment, vor allem aber solide Damenkleidung. Das kleine Warenhaus ist ein vielfältiger Mikrokosmos, in dem unterschiedlichste Menschen aufeinander treffen: Das Ladenmädchen Hedi taucht in die Welt der Mode ein, die Näherin Thea hingegen hat nur Augen für Ludwig. Er, der jüngere Sohn des Hauses, will den Status Quo wahren. Sein Bruder Jacob hat wiederum große Pläne, wie er das Lichtenstein gegen die nahezu übermächtige Konkurrenz der Stadt in die Zukunft führen kann. Gegen alle Widerstände beginnt er, seine Ideen umsetzen. Dann geht das Lichtenstein in Flammen auf und damit die Existenz aller Angestellten und der Inhaberfamilie


    Meine Meinung:

    Der Einstieg fiel mir leicht und die beiden jungen Damen Hedi und Thea wirken sehr sympathisch. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlsbetont. Insgesamt fehlen mir aber die Grautöne und dadurch fehlt es an Überraschungen. Auch dreht sich alles lange Zeit nur um das Modehaus und Menschen, die direkt damit zu tun haben. Auch hier klingt es eher nach Friede, Freude, Eierkuchen. Politische Entwicklungen werden kaum geschildert. Zwei große Ereignisse bringen dann Spannung ins Buch – das Feuer im Lichtenstein und der erste Weltkrieg. Alles wirkt weichgezeichnet, bis dann Hedis Mann aus dem Krieg zurückkehrt. Das waren harte Wechsel, aber nur für kurze Zeit. Dann wird es wieder recht vorhersehbar. Der Vortrag der Sprecherin ist sehr gut und angenehm zu verfolgen. Auch die Geschichte bleibt angenehm trotz einiger dunklen Passagen.


    Fazit:

    Diese Geschichte war vor allem angenehm zu konsumieren, aber überzeugt hat sie mich nicht. Deshalb bewerte ich das Buch mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: 3958625800

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Ich habe das Hörbuch jetzt auch gehört und muß sagen, daß es mir doch sehr gut gefallen hat.

    Vermutlich liegt es größtenteils an der guten Stimmung, die es bei mir ausgelöst hat.

    Dazu noch eine Sprecherin, Sandra Voss, die ich bisher noch nicht kannte und die das zuhören doch sehr angenehm gemacht hat.


    Interessant finde ich für mich persönlich, daß handlungsmäßig sehr viel über Mode erzählt wurde - lustig insofern, als daß ich normalerweise überhaupt keinen Sinn für Mode habe - sprich, mich interessiert das eigentlich nicht besonders. :grin

    Hier aber war ich doch sehr fasziniert von den vielen Beschreibungen der - damals - aktuellen Mode, wie sie dargestellt wurde, wie fabriziert, wie welche Stoffe wofür geeignet sind....

    Diese Darstellungen haben mich wunderlicherweise wirklich sehr interessiert und ich fand das richtig spannend.


    Viellleicht liegt es einfach daran, daß Mode damals irgendwie noch individueller hergestellt wurde?

    Die Kleider wurden direkt im Modehaus kreiert und fabriziert von den vielen angestellten Näherinnen.

    Überhaupt, die Angestellten waren damals maßlos stolz, in diesem Modehaus arbeiten zu können, haben sich mit dem Haus identifiziert.


    Wenn ich da an heutige Klamotten denke, die sonstwo unter unwürdigen Zuständen hergestellt werden. Ramschware, die die Hersteller nicht interessiert.


    Mag sein, daß es das war, was mich so fasziniert hat, dieser Unterschied der damaligen Herstellung und der Heutigen.


    Es wird je aus Sicht der verschiedenen Hauptpersonen, so nenne ich sie mal, berichtet.

    Sei es Hedi, die stolz ist, im Modehaus angenommen worden zu sein.

    Jakob, einer der Söhne des Besitzers, der mit der Zeit gehen möchte, Veränderungen möchte und dadurch mit seinem konträren Bruder aneinander gerät.

    Ella, die Schauspielerin und Hedis beste Freundin, sowie Thea, die als Näherin arbeiten und dann innerhalb des Hauses aufsteigt.

    Insofern war das Hörbuch für mich doch eine Bereicherung und sollten Nachfolgebände erscheinen, möchte ich die auch gerne unbedingt wieder genießen. Es interessiert mich dann doch sehr, wie es mit den Protagonisten weitergeht.



    Fazit

    Ein angenehmes Hörbuch, das die Zeit vor, während und nach dem ersten Weltkrieg spielt, aus Sicht einiger Beschäftigter des Modehauses Lichtenstein.

    Sandra Voss als Sprecherin rundet dann noch das Hörbuch positiv ab, so daß es eine angenehme Atmosphäre verbreitet.