Rob Reef - Tod eines Geistes

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)

    England 1938. Auf Slane House, dem idyllisch am River Dart gelegenen Landsitz der Baronets of Durbar, laufen die Vorbereitungen für die Hochzeit von Lady Penelope Hatton und Sir Perceval Holmes auf Hochtouren. Die Familie und ihre engsten Freunde sind bereits anwesend, als ein Mord geschieht, der einer alten Gespensterlegende neues Leben einhaucht. Selbst der als Trauzeuge eingeladene Literaturprofessor und Gelegenheitsdetektiv John Stableford ist zunächst von der logischen Unmöglichkeit des Verbrechens verblüfft. Als er sich endlich gemeinsam mit seiner Frau Harriet und dem Brautpaar auf die Suche nach dem Täter macht, geschieht ein zweiter Mord ...


    Autor (Quelle: Amazon)

    Rob Reef wurde 1968 geboren. Er studierte Literaturwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin und arbeitet als Berater und Texter in einer Werbeagentur.

    Seine Kriminalromane folgen dem Muster klassischer "Whodunits". Sie spielen in den 30er-Jahren und handeln von den Abenteuern des Literaturprofessors und Gentleman-Detektivs John Stableford und seines watsonesken Freundes Dr. Holmes.

    Reef lebt mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern in Berlin.


    Allgemeines

    5. Band der Detektiv John Stableford-Reihe

    Erschienen am 8. Oktober 2019 im Dryas Verlag als TB mit 270 Seiten
    Gliederung: 25 Kapitel – Epilog

    Erzählung in der dritten Person, hauptsächlich aus der Perspektive John Stablefords

    Handlungsort und -zeit: Ein englischer Landsitz, 1938


    Inhalt

    Sir Perceval Holmes, Erbe des Landsitzes Slane House, und Lady Penelope Hatton, Tochter eines Earls, wollen im Sommer 1938 heiraten. Schon einige Tage vorher haben sich Familienangehörige und Freunde des Paares auf dem Landsitz versammelt. Auch Laura, die Schwester von Percys Schwägerin ist gekommen, sie hat sich allerdings selbst eingeladen und ihre Anwesenheit ist unerwünscht, da sie selbst ein Auge auf den Bräutigam geworfen hat und auch sonst immer allerlei Unfrieden stiftet…


    Beurteilung

    Es handelt sich bei diesem Kriminalroman um den fünften Band einer mir bisher unbekannten Reihe, man braucht jedoch keine Vorkenntnisse, um der Handlung folgen zu können. Es fällt zunächst zwar etwas schwer, den Überblick über alle Romanfiguren zu behalten, dies liegt jedoch nur an Namensähnlichkeiten (Françoise, Francine, Francis) sowie an der Tatsache, dass dieselbe Person unterschiedlich angesprochen wird (Penelope, Penny, Hattie). Der Sinn dieser Namensgebung erschließt sich nicht.

    Der in ruhigem Erzählstil gehaltene Krimi erinnert ein wenig an die Bücher von Arthur Conan Doyle und Agatha Christie. Innerhalb eines weitgehend isolierten Umfelds ereignen sich zwei Morde, für die nur einer der auf dem Landsitz Anwesenden als Täter*in in Frage kommt. Statt die Polizei hinzuzuziehen wollen Sir Perceval und sein Freund John Stableford, der offenbar schon häufiger als Hobbydetektiv in Erscheinung getreten ist, die Mordfälle selbst aufklären. Dabei setzen sie auf wiederholte Befragungen aller Familienmitglieder und Gäste – wie es scheint, gab es mehr Motive als Gelegenheiten, das Opfer zu töten. Dieses Vorgehen sorgt nicht gerade für viel Spannung, dennoch unterhält der Roman gut. Das liegt an einem vertrackten Problem, denn das erste Opfer wurde augenscheinlich in einem von innen abgeschlossenen Raum umgebracht, wie konnte der/die Schuldige also aus dem Raum entkommen? Außerdem erhält der Krimi eine gewisse Würze in Form einer Gespenstergeschichte: In Slane House soll der Geist von Ethel umgehen, diese war viele Jahre zuvor als erste Braut von Sir Percevals Großvater in der Nacht vor ihrer Hochzeit in der Brautkammer gestorben.

    Der Kriminalfall wirkt ziemlich konstruiert, aber er ist gut konstruiert.


    Fazit

    Für Freunde „altmodischer“ Krimis ohne moderne Forensik und viel Blutvergießen empfehlenswert!

    8 Punkte

    ASIN/ISBN: 3940855987