Der Bewohner - David Jackson

  • David Jackson - Der Bewohner


    ASIN/ISBN: 3499002965


    Kurzbeschreibung von Amazon:

    Du weißt: Ein brutaler Serienkiller ist ausgebrochen. Was du nicht weißt: Er versteckt sich in deinem Haus.

    Thomas Brogan ist Serienkiller. Auf der Flucht vor der Polizei findet er Unterschlupf in einem unbewohnten Reihenhaus. Und ungeahnte Möglichkeiten eröffnen sich ihm: Denn die Dachböden der Häuserzeile sind miteinander verbunden. Brogan «besucht» die anderen Häuser, klaut Essen und erfährt intimste Geheimnisse. Die schöne Colette hat es ihm besonders angetan: Er will alles über sie herausfinden, er muss sie besitzen, sie seinem Willen unterwerfen – und sie töten. Doch nicht nur, dass in Brogans Kopf zwei Seelen streiten - auch will Colette lieber am Leben bleiben.


    Meine Meinung:

    Am Anfang war das Buch spannend, die Perspektive eines Serienmörders mit gespaltener Persönlichkeit bekommt man mit den Stimmen in seinem Kopf ja nicht oft als Thriller vorgesetzt. Das Versteck auf dem Dachboden eines Reihenhauses, deren Trennwände nicht bis dort durchgezogen wurden, so dass er mehrere Bewohner von Häusern ausspionieren kann, macht einem, wenn man selbst einen Dachboden hat, sicher ein bisschen Angst.


    Die Handlung handelte danach dann sehr lange Zeit davon, wie und wer ggf. umgebracht werden soll und wie sich der Serienkiller Nahrung oder die Möglichkeit, sich zu reinigen verschaffen kann. Begegnung mit einem Hund inklusive. Auch geht es ein wenig um die Vergangenheit des Serienkillers. Doch am liebsten belauscht und beobachtet er Colette und ihren Mann Martyn. Der Voyeurismus wird offen ausgelebt mit den Vorstellungen davon, die sich lange in den Serienkiller brennen.


    Leider bleiben alle Charaktere durchweg flach.


    Die Handlung wird zum Ende hin, als ein Mord geschieht, der jedoch nicht in das "Spiel" des Killers passt, dann leider auch eher ekelerregend, die detaillierten Schilderungen der Verwesung waren einfach abstoßend, zumal mit dem Handlungsort "Dachboden" verknüpft.


    Wo am Anfang noch Spannung war, war ich zunehmend genervt von den inneren Ansichten der Stimmen und dem Handlungsfortschritt. Die Spannung und die Gefahr für die Bewohner ist dabei in einem langen Mittelteil sehr weit geschrumpft und auch als am Ende die grausamen Handlungen vollzogen wurden, war ich vom Serienkiller nur noch genervt - und die anderen Figuren hatten nicht genug Tiefe, um wirklich in deren Sichtweisen "drin" zu sein, da man sie lange Zeit nur aus der Beobachterperspektive erlebt.


    6 Punkte.

  • Danke für deinen Eindruck Hati

    Ich lass besser die Finger davon. Auf ekelerregend kann ich gut verzichten.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)