Aber Töchter sind wir für immer - Christiane Wünsche

  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber : FISCHER Taschenbuch; 2. Edition (23. September 2020)
    • Sprache: : Deutsch
    • Taschenbuch : 464 Seiten
    • ISBN-10 : 3596705096
    • ISBN-13 : 978-3596705092
    • ASIN : B07R3HWNHF

    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Dieser Roman lässt uns die Bande spüren, die uns alle mit unseren Familien und unserem Zuhause verbinden.

    Schon lange haben sich die drei Schwestern Johanna, Heike und Britta nicht mehr gesehen. Zu verschieden sind sie, zu weit entfernt voneinander leben sie, zu groß ist das Unbehagen, irgendwie. Jetzt treffen sie sich wieder in ihrem Elternhaus am Bahndamm, inmitten der weiten Felder am Niederrhein.

    Hier, in diesem Haus, fing alles an: Das mit ihren Eltern Christa und Hans, verbunden durch die Wirren des Krieges. Das Leben der Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und das mit Hermine. In diesem Haus geschah so vieles und wurde so vieles verschwiegen. Bis zu diesem einen Tag.

    „Das alte Haus mit seinem großen Garten lag an der Bahnlinie wie eine grüne Insel zwischen den kahlen Äckern und Feldern. Hier war ich groß geworden; ich kannte jeden Winkel und Strauch. Ich liebte es, hier zu sein. Zu Hause. Aber dennoch … dieses Mal war es anders.“

    Zur Autorin (Verlag):

    Christiane Wünsche wurde 1966 in Lengerich in Westfalen geboren, aber schon kurze Zeit später zog die Familie nach Kaarst am Niederrhein. Mit 20 begann Christiane Wünsche ihr Studium in der Großstadt, dennoch blieb sie der Heimat eng verbunden. Seit 1991 wohnt sie wieder in Kaarst, wo sie auch heute lebt und arbeitet. Sie hat eine erwachsene Tochter, der Familie genauso wichtig ist wie ihr. Mit ihrem Debüt-Roman »Aber Töcher sind wir für immer« gelang Christiane Wünsche auf Anhieb der Einstieg auf die Bestseller-Liste, »Heldinnen werden wir dennoch sein« ist ihr zweiter Roman, der ebenfalls am Niederrhein spielt.

    Meine Meinung:

    Eigentlich erzählt Aber Töchter bleiben wir für immer nur die Geschichte einer Familie, der Familie Franzen.

    Aber durch den Aufbau des Romans lernt man sie eben von allen Seiten kennen, besser als sich die Familie selbst kennt.


    Die Franzens bestehen aus den Eltern Christa und Hans und den Töchtern Johanna, Heike, Hermine und der Nachzüglerin Britta. In der Rahmenhandling begleiten wir Britta in der Ich-Perspektive, ihr wurde von ihrem Mann das Tagebuch ihrer verstorbenen Schwester Hermine mitgegeben, um es ihrem Vater zum 80. Geburtstag zu überreichen. Doch erst liest sie es selbst. So schildert dieser Teil eben Brittas Gegenwart und Hermines Vergangenheit.


    In den anderen Abschnitten begleiten wir immer abwechselnd Johanna, Heike, Christa und Hans. Dabei tauchen manche Szenen mehrfach auf, eben immer aus der Perspektive geschildert, den der Leser in diesem Abschnitt begleitet. Dadurch bekommt man als Leser Stück für Stück ein Bild der Familie, das sich den einzelnen Mitgliedern so nicht bewusst ist.


    Ich fand diese Art zu erzählen ganz toll, so baut sich das Buch Puzzleteil für Puzzleteil zusammen. Auch das Ende, bei dem so manches Familiengeheimnis innerhalb der Familie noch aufgedeckt wird und sich alles zu einem zusammenfügt, fand ich sehr gelungen.


    Daher von mir eine Leseempfehlung für dieses wirklich wunderbare, sehr komplexe Buch.


    9 von 10 Punkte


    ASIN/ISBN: 3596705096

  • Vor fünf Jahren habe ich dies zum Roman (anderswo) geschrieben:


    Die Gegenwartshandlung passiert an einem Wochenende, aber aus der Sicht aller Familienmitglieder erfahren wir ihr Aufwachsen, prägende Ereignisse und Erlebnisse und erhalten einen Einblick, wie sie zu der Person geworden sind. Eingestreut sind Tagebuchenträge der 1990 verstorbenen Schwester, die dadurch einen Einblick auf das fehlende Familienmitglied gibt.

    Ich habe das Buch auch sehr gern gelesen, auch wenn man als Leser immer einen Wissensvorsprung hatte, da man nach und nach von den Einzelnen Puzzleteile erfuhr. Es war mal wieder ein ganz anderes Buch einer mir vorher nicht bekannten Autorin.



    Dass ich meinen Leseeindruck jetzt erst hinterlasse, liegt daran, dass ich nachmittags einen anderen Roman der Autorin adoptiert habe und nun feststellte, dass ich meine Gedanken zum Buch hier nie hinterlassen hatte.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)