Krass – Martin Mosebach

  • Rowohlt, 2021

    Gebundene Ausgabe : 528 Seiten



    Kurzbeschreibung:

    «Krass», dieser atmosphärische, bildstarke Roman über das, was das Verstreichen von Zeit mit Menschen tut, ist zugleich Liebesroman und Mephisto-Geschichte – manchmal aufgehellt durch leisen Humor, aber vor allem dunkel und in dieser Dunkelheit ergreifend schön.


    Über den Autor:

    Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, war zunächst Jurist, dann wandte er sich dem Schreiben zu. Seit 1983 entstanden elf Romane, dazu Erzählungen, Gedichte, Libretti und Essays über Kunst und Literatur, über Reisen, über religiöse, historische und politische Themen. Dafür hat er zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten, etwa den Heinrich-von-Kleist-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, den Georg-Büchner-Preis und die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt. Er ist Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, der Deutschen Akademie der Künste in Berlin-Brandenburg sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und lebt in Frankfurt am Main.


    Mein Eindruck:

    Martin Mosebachs letzte Bücher Die 21 und Mogador waren schon interessant und die Erwartungen an seinen neuen Roman Krass waren entsprechend hoch. Sie wurden erfüllt.

    Ich bin beeindruckt von Mosebachs kraftvollen, gleichzeitig eleganten Stil und der Art wie er drei unterschiedliche Teile in einem Roman unterbringt. Anfangs spielt es in Italien, dann in Frankreich, zuletzt in Kairo und jedesmal sind die Erzählperspektiven etwas anders gehalten und dennoch aufeinander abgestimmt und durchgehend stimmig.


    Auch die Figuren sind weit über dem Durchschnitt der momentanen zeitgenössischen Literatur. Es sind 3 außergewöhnliche Charaktere, die den Roman dominieren. Der Geschäftsmann Ralph Krass, sein zeitweise Angestellter Matthias Jüngel, eine leicht verkrachter Typ, der in manchen Passagen des Romans die Stimme des Icherzählers einnimmt und die eigenwillige Lidewine Schonemakers.

    Mit ihnen und zahlreichen gediegenen Motiven gestaltet Martin Mosebach einen fesselnden Roman.


    Es kann aber auch ein zwiespältiges Werk werden, wenn man überlegt, ob der narzisstische und wahrscheinliche kriminelle Ralph Krass nicht doch eine übergroße Figur ist, der zu viel Faszination auf die anderen Figuren und den Leser ausübt. Aber damit muss man umgehen können. Es ist schließlich ein Roman für erwachsene Leser.


    ASIN/ISBN: 3498045415

  • Vielen Dank für deine verlockende Rezi, Herr Palomar . :wave Nachdem mich Mogador vor zwei (?) Jahren sehr begeistert hat, werde ich mir nun auch diesen Roman zulegen.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann