Das Haus der Libellen - Emma Behrens

  • Über die Autorin (Amazon)

    Emma Behrens, geboren 1989, wuchs in einem kleinen Dorf auf und studierte später Philosophie sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Berlin. Sie wohnte u. a. in Kanada, Australien und den USA und hat eine Schwäche für englisch-sprachige Literatur. Sie arbeitet mit Büchern, die genau wie das Reisen ihre Leidenschaft sind. ›Das Haus der Libellen‹ ist ihr erster Roman.


    Produktinformation (Amazon)

    ASIN ‏ : ‎ B093NCDY3Q

    Herausgeber ‏ : ‎ DUMONT Buchverlag; 1. Edition (1. Juli 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Dateigröße ‏ : ‎ 1078 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 430 Seiten


    Eher langweilig

    Die 28jährige Sophie kommt nach Jahren wieder an den Ort ihrer Kindheit zurück in die alte Villa der Nachbarsfamilie von Gutenbach. Sie ist mit den Geschwistern Noah und Emilia zusammen aufgewachsen und mi 17 wurden Noah und sie ein Paar. Doch Noah verließ sie nach fünf Jahren Knall auf Fall und verschwand aus ihrem Leben. Nun ruft Emilia sie nach dem Tod ihrer Eltern zurück in dieses Haus. Sie bittet sie um Unterstützung. Doch Noahs Verrat schmerzt Sophie sehr, aber schließlich ist sie einverstanden. Emilia jedoch verhält sich seltsam, verbringt die meiste Zeit mit ihrer Libellenzucht in ihrem Dschungellabro im Keller. Was verschweigt Emilia? Doch Sophie will Noah finden, ob mit oder ohne Emilias Hilfe. Sie will mit der Vergangenheit abschließen. Mitreißen erzählt Emma Behrens eine Geschichte voller Spannung und großer Gefühle.


    Meine Meinung

    Wenn im Klappentext behauptet wird, dass diese Geschichte voller Spannung sei, so muss ich das verneinen. Denn an Spannung fehlte es mir hier völlig, bis bereits gegen Ende des Buches endlich etwas Gravierendes passierter. Davor gab es so viel Spannung, wie ein loser Faden. Es hat auch etwas gedauert, bis ich in der Geschichte drinnen war, denn es ist etwas verwirrend. Und das kommt nicht nur daher, dass sie mal in Sophies Gegenwart spielt und ein anderes Mal von ihrer Vergangenheit erzählt. Erzählt wie sie die Geschwister Gutenbach kennen gelernt hat, als sie in der Nachbarsvilla eingezogen sind. Diese Passagen haben mich eher gelangweilt und auch die Passagen, wo die 28-jhrige Sophie Emilia zu Hilfe eilt und ganz es ganz einfach zu lange dauert, bis man endlich mal erfährt, was sie eigentlich von ihr will. Und was wirklich passiert ist. Da man dies erst am Ende bzw. gegen Ende des Buches erfährt ist die Spannung nur kurzzeitig da. Auch dass Sophie sich immer wieder von Emilia vertrösten lässt und wartet, und wartet, bis sie endlich mal von ihr eine Antwort bekommt. Das Buch heißt ‚Das Haus der Libellen‘, aber die Libellen waren nicht die Hauptpersonen darin. Deshalb finde ich den Titel nicht richtig. Dass Sophie am Ende doch noch das Richtige tat, hat mich ein ganz kleines bisschen entschädigt für das für mich doch eher langweilige Buch. Es mag für Andere vielleicht nicht so rüberkommen, doch ich war froh, als es endlich zu Ende war. Von mir daher mit viel gutem Willen noch drei von fünf Sternen bzw. sechs von zehn Punkten.



    ASIN/ISBN: B093NCDY3Q

  • Darum geht‘s

    Als die Familie von Gutenbach in die alte Nachbarsvilla einzieht, fühlt sich Sophie sofort angezogen von der scheinbaren Bilderbuchfamilie, vor allem aber von den Geschwistern Noah und Emilia und es entwickelt sich eine sonderbare Freundschaft. Mit siebzehn werden Sophie und Noah sogar ein Paar. Er verlässt sie jedoch von einem Tag auf den anderen und verschwindet ohne ein Wort aus ihrem Leben.


    Fünf Jahre später wendet sich Emilia mit einem Brief an Sophie. Die Eltern sind bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen und Noah ist erneut verschwunden. Auf ihre ganz eigene geheimnisvolle Art bittet Emilia Sophie um Hilfe. Als Sophie in die alte Villa zurückkehrt, wird sie jedoch von Emilia ignoriert. Diese scheint sich nur noch für ihre Libellenzucht zu interessieren, die sie im Keller der Villa betreibt. Sophie macht sich also ohne Emilias Unterstützung auf die Suche nach Noah, da sie sich erhofft, endlich mit der Vergangenheit abschließen zu können.


    So fand ich‘s

    „Das Haus der Libellen“ ist für mich so ein Buch, das mich zuerst vor allem mit dem wunderschön gestalteten Cover angelockt hat. Und auch der Beginn war verheißungsvoll und das Versprechen des Klappentextes einer „mitreißenden, sinnlichen und schillernden“ Geschichte schien sich zu bewahrheiten. Schnell hatte mich der melancholisch angehauchte Erzählstil gefangen genommen und ich konnte mir die Villa und ihre Bewohner problemlos bildlich vorstellen.


    Es ist dann auch diese Wehmut und Sehnsucht, die bis zum Schluss hin für mich die Stärke des Buches ausmacht. Zusammen mit den Kapitelüberschriften, die dem Leser spannende Details über die Libellen näherbringen, gefällt mir der Rahmen, sprich Schreibstil, Aufmachung etc., des Buches außerordentlich gut.



    Leider konnte mich das Buch nicht durchweg so begeistern. Der Plot selbst zieht sich für meinen Geschmack zu sehr in die Länge. Auch wenn man durch die Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, immer mehr von den Umständen und Begebenheiten erfährt, die zur aktuellen Situation geführt haben, hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte sich nur schwerfällig entwickelt und ich als Leser auf der Stelle trete.


    Der Abschluss hat mich dann wieder etwas mit dem Plot versöhnt. Im Großen und Ganzen blieb die Geschichte durchweg konsequent und in sich schlüssig. Es ist vor allem ein Buch für Leser, die es gerne ruhig und unaufgeregt haben. Auch ich konnte mit dieser Lektüre einen Gang herunterschalten und den sinnlichen Schreibstil genießen. Doch ab und an hätte zumindest eine kurzzeitige Beschleunigung der Story bestimmt gutgetan.


    „Das Haus der Libellen“ ist ja Emma Behrens erster Roman, der mir vor allem durch den besonderen Erzählstil in Erinnerung bleiben wird.