Sehnsucht nach Shanghai - Luo Lingyuan

  • Verlag: ‎ Ebersbach & Simon, 2021

    288 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Eine leidenschaftliche Liebe in Shanghai. Shanghai 1935: Klug, schön und unkonventionell, passt die amerikanische Journalistin Emily Hahn perfekt in die schillernde Stadt der Abenteurer, Dichter und Dandys. Mit ihrem Gibbon ist sie stets Mittelpunkt der mondänen Dinnerpartys von Victor Sassoon, ihre China-Reportagen für den New Yorker sind ein Riesenerfolg. Als sie den attraktiven Lyriker und Verleger Shao Sinmay kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick – und der Beginn einer leidenschaftlichen Affäre. Durch ihn bekommt sie Zutritt zur gehobenen chinesischen Gesellschaft und die einmalige Chance, eine Biografie über die berühmten Soong-Schwestern zu schreiben. Doch schon bald werfen die politischen Ereignisse ihre Schatten voraus …


    Über die Autorin:

    Luo Lingyuan, deutsch-chinesische Schriftstellerin, geb. 1963 in Jiangxi, V.R. China, studierte Computerwissenschaft an der Jiaotong Universität und Journalistik an der Fudan Universität in Shanghai. Seit 1990 lebt sie in Berlin. Sie hat fünf Romane und drei Erzählbände auf Deutsch veröffentlicht, darunter Romane “Die chinesische Delegation” (dtv München, 2007), „Wie eine Chinesin schwanger wird“ (dtv, 2009) und „Die chinesische Orchidee“ (Louisoder Verlag München, 2019). Ihre Themen sind vielfältig: chinesisch-deutsche Liebe, Verbrechen, Unternehmen in der Reformzeit, Korruption. Ihre literarische Arbeit wurde mit zahlreichen Stipendien gefördert. Für ihren Erzählband “Du fliegst jetzt für meinen Sohn aus dem fünften Stock!” (dtv, 2005) erhielt sie den Chamisso-Förderpreis 2007. 2017 erhielt sie den Erfurter Stadtschreiber-Literaturpreis, 2018 die Grenzgänger Rechercheförderung der Robert Bosch Stiftung und des LCB für ihr neues Romanprojekt.


    Mein Eindruck:

    Bei Sehnsucht nach Shanghai schwanke ich, ob es in die Rubrik Biografie oder Roman gehört. Das tut auch das Buch, denn Teile sind so aufgebaut, dass sie detailliert dem Leben der exzentrischen Schriftstellerin Emily „Mickey“ Hahn folgt, andererseits ist es geschrieben wie Fiktion und Emily wird eine Romanfigur. Wichtig sind aber auch die Beschreibungen über Shanghai in dieser Zeit.

    In der Summe finde ich, dass die Autorin Luo Lingyuan das gut gemacht hat und das es funktioniert.

    Luo Lingyuan ist eine in China geborene Autorin, die aber schon seit 1990 in Deutschland lebt und sogar auf Deutsch schreibt.


    Während mir das Cover gefällt, ist der Romantitel zwiespältig. Man könnte denken, das Buch wäre eine Schmonzette, aber das trifft nicht zu. Die Biografie zeigt Emily Hahn als selbstbewusste amerikanische Frau, die 1935 aus Abenteuerlust nach Shanghai ging und dort viel Stoff für ihre journalistische und schriftstellerische Arbeit fand. Regelmäßig veröffentlichte sie ihre Artikel über China im New Yorker. Mit einer Biografie über die Soong Sisters, eine einflussreiche Familie, hatte sie viel Erfolg.

    Ich hätte durchaus Lust, mal eins ihrer Bücher zu lesen, aber anscheinend gibt es keine deutschen Übersetzungen.


    Außerdem hatte sie in Shanghai mehrere Affären. Die wichtigste und längste mit einem chinesischen Verleger, der verheiratet war.

    Bei dieser Liebesgeschichte, die viel Raum im Buch einnimmt, frage ich mich aber streckenweise, ob sie etwas idealisiert war.


    Vollkommen überzeugt haben mich die Beschreibungen der historischen Geschehnisse in Shanghai. 8 Jahre hat Emily Hahn in Shanghai verbracht bis sie 1943 nach New York zurückkehrte.


    Das Buch wurde nie langweilig und ich konnte mich lange nicht losreißen. Ich denke, bei Gelegenheit werde ich weitere Romane von Luo Lingyuan lesen.

    ASIN/ISBN: 3869152478