Zhara Herbst – Sprottenblut

  • Eifersüchteleien statt Küstenkrimi


    Buchmeinung zu Zhara Herbst – Sprottenblut


    „Sprottenblut“ ist ein Kriminalroman von Zhara Herbst, der 2021 bei tredition erschienen ist.


    Zum Autor:

    Zhara Herbst, Jahrgang 1986, ist gebürtige Rostockerin. Ihr Psychologiestudium verschlug sie nach Kiel. Dort lebt sie immer noch und ist inzwischen eine echte Kieler Sprotte. Wenn sie sich nicht den Küstenwind um die Nase wehen lässt, arbeitet sie als Psychotherapeutin und Dozentin – oder feilt an ihrem nächsten Buch.


    Klappentext:

    Kriminaloberkommissar Pieter Anderson ist ein wahrer Meister im Verdrängen - bis im Kieler Schrevenpark die Leiche einer Frau gefunden wird und er dort auf Elisabeth Wagner trifft. Die unnahbare neue Kollegin ahnt nicht, dass sie Pieter mit den Geistern einer tragischen Vergangenheit konfrontiert. Sie will nur eins: sich wie gewohnt in ihre Arbeit stürzen, um der Einsamkeit ihrer vier Wände zu entgehen. Gemeinsam untersuchen die zwei ungleichen Ermittler eine Mordserie, die unerwartet ihrer beider Biographien betrifft, ihr Leben in Gefahr und völlig durcheinander bringt …


    Meine Meinung:

    Dieses Buch fing recht gut an, hat mich aber im weiteren Verlauf enttäuscht. Die hat gleich mehrere Gründe. Erstens firmiert es als Küstenkrimi, erweist sich aber als langwierige Liebesgeschichte. Zweitens haben mich die Figuren wenig überzeugt. Pieter und Elizabeth sind beide traumatisiert und erwecken mehr als einmal den Eindruck, als Polizisten wenig geeignet zu sein. Mir gefällt der Gedanke nicht, dass beide mit einer Schusswaffe unterwegs sind. Sie wirken völlig unglaubwürdig. Drittens wird die Liebesgeschichte immer wieder durch unverständliche Eifersuchtsanfälle in Rotation gehalten. Desweiteren waren einige Nebenfiguren ziemlich klischeehaft gehalten und die Auflösung kam aus dem Nichts.

    Aber es gibt auch positive Aspekte. Einige der Figuren der zweiten Reihe wie Tom, Lukas oder der krebskranke Hauptkommissar waren Figuren, die mich überzeugt haben. Auch der Schreibstil hat mich bei der Stange gehalten, denn ich habe das Buch zu Ende gelesen.


    Fazit:

    Trotz einiger guter Ansätze bleibt die unsägliche und unglaubwürdige Eifersuchtsgeschichte zwischen zwei traumatisierten Figuren das Hauptkriterium für meine Bewertung von zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten). Empfehlen kann ich das Buch nicht.


    ASIN/ISBN: B09771PYDC

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Geht mir ebenso wie wampy. Ich habe mir allerdings nur die (umfängliche) Leseprobe angetan. Schon in dieser stören mich die vielen schiefen Sprachbilder, der ungelenke Sprachstil und der gewollt und verkrampft daherkommende Duktus der Autorin.

    Dieses Werk ist ein unangenehmes Beispiel für allzu viele weitere schlecht geschriebene Bücher. Es konnte nur mit Eigenmitteln der Autorin veröffentlicht werden. Allein die Leseprobe reicht aus, um zu erkennen, warum.