Volker Dützer – Sturmtod

  • Manchmal etwas überzogen


    Buchmeinung zu Volker Dützer – Sturmtod


    „Sturmtod“ ist ein Kriminalroman von Volker Dützer, der 2021 im dp Verlag erschienen ist.


    Zum Autor:

    Volker Dützer, geboren 1964, lebt und arbeitet im Westerwald. Die Bandbreite seiner Romane reicht vom lupenreinen Kriminalroman über Science-Thriller bis zur Horror-Kurzgeschichte.


    Klappentext:

    Nachdem Jennifer Nowak bei einem Unfall ihren Verlobten verloren hat und seitdem durch Brandnarben entstellt ist, nimmt das Schicksal nun eine unerwartete Wendung. Sie erbt ein altes Haus auf den Klippen im abgelegenen Fischerdorf Pennack in Cornwall. Obwohl sie sich auf Anhieb wohl fühlt, versucht ein Unbekannter sie mit allen Mitteln zu vertreiben. Und bald entdeckt sie, dass das Haus und der verwilderte Garten ein schreckliches Geheimnis bergen. Während sie sich zusammen mit dem Außenseiter Travis Sayer auf die Suche nach Antworten macht, kommen sie einem gefährlichen Mörder immer näher. Doch auch Travis hat ein Geheimnis und bald weiß Jennifer nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Als ein Sturm heraufzieht, gerät sie in tödliche Gefahr …


    Meine Meinung:

    Der Einstieg in das Buch ist spannend und gelungen. Die beiden Hauptfiguren Jennifer Nowak und Travis Sayer sind jede auf ihre Art sympathisch. Beide sind gezeichnet und haben Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen. Beide lernen sich bei Jennifers geerbtem Haus kennen und beginnen es gegen viele Widerstände zu renovieren. Jennifer und Travis nähern sich an und entfernen sich dann doch wieder, weil Travis ihr seine Zeit im Gefängnis und vor allem den Grund dieses Aufenthalts verschweigt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Aufklärung der Familiengeschichte des Hauserbauers, der vor mehr als 100 Jahren unter mysteriösen Umständen verstarb.

    Die Figuren Jennifer und Travis sind komplex und bieten die ein oder andere Überraschung. Dies gilt auch für die Vorgänge in der Vergangenheit. Die weiteren Figuren sind leider meist deutlich als schwarz oder weiß gezeichnet. Die typische Atmosphäre Cornwalls habe ich nur selten empfunden, denn die mysteriösen Vorfälle um das Haus und der dort geschehenen Taten überdeckten diese. Irgendwie hatte ich manchmal das Gefühl, dass der Autor zu oft mit dem Holzhammer unterwegs war. Trotzdem war es spannend zu lesen und die dramatischen Ereignisse in der Sturmnacht waren beeindruckend. Dies wäre ein passender Abschluss gewesen, aber es ging noch weiter. Wieder wollte der Autor meiner Meinung nach zu viel.


    Fazit:

    Dieses Buch hat mit über weite Strecken dank des fesselnden Schreibstils und der interessanten Geschichten auf zwei Zeitebenen gut unterhalten. Leider gab es am Ende einen zusätzlichen Twist, der mir nicht gefallen hat. Deshalb bewerte ich das Buch auch nur mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten), spreche aber eine Leseempfehlung aus.


    ASIN/ISBN: B09CDL82NB

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln