Minna. Kopf hoch, Schultern zurück, Felicitas Fuchs

  • Minna Kopf hoch Schulter zurück

    Inhaltsangabe: Heyne Verlag


    Die guten Momente festhalten. Und niemals aufgeben!

    Düsseldorf 1924. Die junge Schneiderin Minna stammt aus einfachen Verhältnissen und kommt mit großen Hoffnungen in die mondäne Stadt. Sie will glücklich werden, sich aus der Armut befreien und eine Familie gründen. Als sie sich in den wohlhabenden Fred verliebt, scheinen sich alle Wünsche zu erfüllen. Doch ihr starker Wille und ihr Erfolg als Schneiderin stellen die Ehe immer wieder auf die Probe. In der Zeit, in der sie lebt, gibt es kein Verständnis für eine Frau, die eigene Entscheidungen trifft. Schon bald muss Minna zwischen den Konventionen und ihren Wünschen wählen, und ihre Träume scheinen in weite Ferne zu rücken. Doch Minna kämpft gegen alle Widerstände um ihr Glück.


    Meine Meinung zur Autorin und Buch:

    Felicitas Fuchs , ist ein großartiges Buch über ihre Großmutter Minna gelungen, der Auftakt einer Trilogie über ihre Familiengeschichte. Ich finde sie hat Ihrer Großmutter damit ein Denkmal gesetzt. Einer Frau der auch ich meine Hochachtung aussprechen muss über ihre Lebensleistungen. Man spürt mit wieviel Herzblut sie die Geschichte geschrieben hat . Ein aufwühlendes Buch, es wird nichts ausgelassen, und auch der dunkelste Teil unserer aller Vergangenheit ist nicht zu kurz gekommen. Ich habe Minna genau so geliebt, sie hat mich an meine Oma erinnert, die ich seit 40 Jahren immer noch schmerzlich vermisse. Über die Sinti Familie, die Jüdischen Freunde , was Ihnen alles so schreckliches widerfahren ist. Etwas das man nie vergessen darf. Ich kann nur Danke sagen das wir teilhaben dürfen an der Familiengeschichte. Ich war derart begeistert und gefesselt beim Lesen, das ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.


    Minna ist mir gleich ans Herz gewachsen, auch ihre Mutter Ida und die Geschwister, eine so warmherzige Familie alleine der Zusammenhalt. Auch Idas Mutter hat vieles großartiges geleistet um ihre Familie nach dem Tod ihres Mannes durchzubringen. Bei Mia, wie sie gerufen werden will, spürt man wie sie für ihren Beruf brennt, der Schneiderei. Mia, liebt das Mondäne auch durch Düsseldorf zu flanieren, mit 19 Jahren konnte ich es ihr nachfühlen. Mia hat den nötigen Biss, sie strampelt sich nach oben, auch wenn ihr Weg holprig und steinig ist. Sie lernt Fred kennen der wesentlich älter ist und aus gehobenen Kreisen stammt. Die Schwiegereltern lehnen sie ab. Es sind wilde und schöne Ehejahre die sie führen. Mia schafft es mit ihrer Schneiderei und Geschäft nach oben. Dann der Schwarze Freitag, Fred hat alles verspekuliert. Die Ehe zerbricht, sie geht zurück nach Minden ihre Heimatstadt, zu ihrer Familie.

    Eine Aufwühlende Zeit beginnt, aber Mia versteht es immer wieder auf die Füße zufallen. In Fritz scheint sie den richtigen Mann gefunden zu haben, Kind und Beruf verbindet sie großartig. Aber die Zeit der Nazis ist gekommen, ihre guten Freunde die Jüdische Familie, die Sinti Familie, Fanny wird zu einer guten Freundin. Es passiert vieles und tragisches, Ich hatte oft Tränen in den Augen. Der Schreckliche Krieg, der Terror der Nazis, die Bombennächte im Bunker das ging unter die Haut. Ich will nicht mehr verraten, es passiert noch so vieles, das einem Aufwühlt, aber auch freudige Ereignisse, Mia kämpft gegen alle Widerstände und gibt nicht auf, meine Hochachtung ich ziehe den Hut vor Minna.

    Bin schon ganz gespannt auf den 2. Teil….

  • ASIN/ISBN: 3453426436


    Ergänz doch bitte noch den Namen der Autorin im Threadtitel:

    Felicitas Fuchs

    und korrigier den Buchtitel:😉Minna. Kopf hoch, Schultern zurück


    Danke.:)

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Es kommt nirgendwo ein Komma im Titel vor.

    Außerdem sehe ich im Moment nur auf einem Auge beim Einstellen, habe gerade grauen Star OP hinter mir. Das andere Auge ist gestern gemacht worden. Dauert noch bis ich wieder bei 100 % bin.

  • Bei meiner Mutter ist am 7.7 die zweite Glaukom-OP an der Reihe. Das andere wurde bereits am 17.3. gemacht, von daher weiß ich auch, wie unglücklich sie sich beim Sehen fühlt.


    Arietta, hab Geduld - Du wirst bald wieder den Durchblick mit zwei Augen haben. Ich wünsche Dir gute und schnelle Genesung.

    Es kommt nirgendwo ein Komma im Titel vor.

    Doch! Sowohl auf dem Buchumschlag, im Buch, der Beschreibung bei Amazon und auch auf der Verlagssseite steht:

    Minna. Kopf hoch, Schultern zurück

    Dieser Buchtitel geht nicht ohne Satzzeichen!

    Hinter Minna ein Punkt. Nach "Kopf hoch" das Komma und es heißt Schultern.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Felicitas Fuchs: Minna. Kopf hoch, Schultern zurück. Roman, München 2022, Wilhelm Heyne Verlag, ISBN 978-3-453-42643-6, Klappenbroschur, 606 Seiten, Format: 13,7 x 4,7 x 20,6 cm, Buch: EUR 15,00 (D), EUR 15,50 (A), Kindle: EUR 9,99, auch als Hörbuch lieferbar.


    „Wenn du mal alt bist und dich einer fragt, was du in dei’m Leb’n auffe Beine gestellt hast, was sagste dann?“ – Minna warf den Kopf in den Nacken und lächelte. „Ich werde sagen: mich. Mich habe ich auf die Beine gestellt. Immer und immer wieder.“ (Seite 596)


    Nach einer wahren Lebensgeschichte

    MINNA ist Band 1 einer Trilogie, die von vornherein als solche konzipiert ist. Wir werden also nicht alle im Buch angedeuteten Geheimnisse an Ort und Stelle enthüllt bekommen. Da gibt es einen Spannungsbogen, der über alle drei Bände reicht. Und wer Band 1 gelesen hat, wird unbedingt wissen wollen, was Minna so Schlimmes ausgeheckt hat, dass es noch Jahrzehnte später nachwirkt.


    Vielleicht ahnt ja der eine oder andere aus dem Umfeld der Autorin, was da passiert sein könnte, denn die Trilogie beruht auf den Lebensgeschichten ihrer Familie.


    Vom Landei zur Geschäftsfrau

    Düsseldorf 1924: Minna Wolf, 19, zieht mit ihrer Mutter und den drei Geschwistern vom Dorf in die Stadt. Nachdem ihr Stiefvater verschwunden ist, muss ihre Familie neu anfangen. Mutter Ida ist sich nicht zu schade, als Klofrau in einem Nobelhotel zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen.

    Schneiderin Minna träumt von einem eigenen Atelier. „Sie hatte das Kaiserreich erlebt, den großen Krieg, die Nachkriegszeit und die Währungsreform. Aber jetzt ging es bergauf!“ (Seite 10) Als Leser:in ahnt man natürlich, dass diese Hoffnung trügerisch ist.


    Zunächst läuft alles prima für Minna, die sich jetzt Mia nennt. Sie lernt den um zehn Jahre älteren wohlhabenden Kaufmann Fred Molitor kennen. Er ist spontan hingerissen von ihrem schlagfertigen Witz und ihrer unverblümten Art. Natürlich ist beiden klar, dass sie gesellschaftlich Welten trennen. Trotzdem macht er ihr nach wenigen Wochen einen Antrag – und Mi(nn)a nimmt an. Sie ist beeindruckt von seinem Lebensstil und gibt sich alle Mühe, schnell das richtige Benehmen zu erlernen, um sich und ihn nicht zu blamieren. Doch das junge Paar hat nicht mit dem erbitterten Widerstand von Freds dünkelhaften Eltern gerechnet.


    Dass sie mit ihrem Schneideratelier bald finanziell erfolgreicher ist als ihr Mann mit seinen Geschäften, passt ihm gar nicht. Und dann ändern sich ihre Lebensumstände radikal ...


    Neustart in Minden

    1930 fängt Mi(nn)a wieder bei Null an – in Minden, wo ihr Bruder Karl wohnt. Ihr Leben dort entwickelt sich bald zu einer Neuauflage ihres Lebens in der Stadt – nur ein paar Nummern kleiner. Aus Mia Molitor wird Minna Volkening: Sie heiratet den bescheidenen Eisenbahner Fritz und eröffnet wieder einen Laden. Doch Gatte Nr. 2 kann mit ihrer Eigenständigkeit und ihrem Erfolg ebenso wenig umgehen wie sein Vorgänger. Minna ist im Grund eine Frau von heute – aber ihr Umfeld ist nun mal von gestern. Das führt unweigerlich zu Konflikten.



    Ein Geständnis ...

    Ja, und dann kommt der Zweite Weltkrieg. Fritz wird eingezogen, Minna wurstelt sich irgendwie durch und muss sämtliche Verluste alleine verarbeiten. Und was, bitte, soll sie mit dem ungeheuerlichen schriftlichen Geständnis anfangen, das sie im Nachlass ihrer Mutter findet? Noch mehr Drama heraufbeschwören? Sind sie nicht alle schon genügend traumatisiert? So oder so – nach dem Krieg steht Minna ein weiterer Neubeginn ins Haus.


    ... und noch ein Geheimnis

    Sie hat sich verändert. Sie wird ihre alten Muster sicher nicht mehr wiederholen. Aber dass das Leben dieses „tapferen Schneiderleins“ auch weiterhin nicht in ruhigen Bahnen verlaufen wird, ahnen wir aufgrund von Prolog und Epilog. Minna wird sich irgendwann zu einer drastischen Aktion gezwungen sehen, von der ihre Enkelin erfahren müsste. Oder soll sie ihr Wissen doch lieber mit ins Grab nehmen? Wie sie sich auch entscheidet: Geheimnisse, von denen mehr als eine Person weiß, kommen früher oder später sowieso ans Licht.


    Eine verflixt gute Geschichte

    Ich habe schon so viele Romane gelesen, dass ich meist recht schnell ahne, worauf eine Sache hinausläuft. Romanhaft aufbereitete Lebensgeschichten sind dagegen nicht so leicht zu durchschauen. Es waren ja schließlich echte Menschen involviert, und die sind manchmal ganz schön unberechenbar. Das ist ein Grund dafür, dass ich diese Art von Büchern so gerne lese. Als Leser:in guckt man fasziniert bis fassungslos bei fremden Leuten aus einer anderen Zeit über den Gartenzaun und sieht, wie sich dort das pralle Leben abspielt. Und dieses Leben schreibt – mit Unterstützung einer erfahrenen Autorin – einfach verd*mmt gute Geschichten!


    Jetzt spekuliere ich die ganze Zeit, was Minna ihrer Enkelin wohl lebenslang verschwiegen hat. Ich hätte da schon eine Idee. Und nun weiß ich nicht, was mir lieber wäre: Wenn ich mit meiner Vermutung recht behielte – oder wenn mich die Entwicklung in den beiden Folgebänden total überraschen würde.


    Die Autorin

    Felicitas Fuchs ist das Pseudonym der Erfolgsautorin Carla Berling, die sich mit Krimis, Komödien und temperamentvollen Lesungen ein großes Publikum erobert hat. Schon bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, war sie als Reporterin und Pressefotografin immer sehr nah an den Menschen und ihren Schicksalen. In ihrer dramatischen Familiengeschichte verarbeitet sie autobiografische Elemente zu einer packenden Trilogie über drei starke Frauen.


    ASIN/ISBN: 3453426436

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

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