Die neue Wildnis - Diane Cook

  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (9. Mai 2022)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Broschiert ‏ : ‎ 544 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3453321588
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453321588
    • Originaltitel ‏ : ‎ The New Wilderness

    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Amerika in der nahen Zukunft: Zusammengepfercht in riesigen Megacities leiden die Menschen unter den Folgen der Überbevölkerung und des Klimawandels wie Smog, Dürreperioden und extreme Hitze. Aus Sorge um das Leben ihrer fünfjährigen Tochter Agnes nimmt die junge Mutter Bea an einem nie dagewesenen Regierungsexperiment teil: Gemeinsam mit zwanzig anderen Pionieren möchte sie in einem der staatlich geschützten Nationalparks, zu denen Menschen eigentlich keinen Zugang haben, im Einklang mit der Natur leben. Doch der Alltag in dieser neuen Wildnis wartet mit ganz eigenen Herausforderungen auf, und schon bald stoßen die Pioniere an ihre Grenzen …


    Zur Autorin (Verlag):

    Diane Cook lebt mit ihrer Familie in Brooklyn, New York. Sie war Produzentin der Radiosendung »This American Life« und wurde 2016 mit einem Stipendium des National Endowment for the Arts ausgezeichnet. Ihr Debütroman »Die neue Wildnis« war ein großer Erfolg und wurde 2020 für den Booker Prize nominiert.


    Meine Meinung:

    Bea und ihr Mann Glen nehmen an einer Studie teil, die sie zurück in ein ursprüngliches Leben führt, in die letzte Wildnis, die das Land noch zu bieten hat. Nur dort hat ihre Tochter Agnes die Chance gesund zu werden, fort von der Stadt, deren Smog sie Blut husten lässt.

    Wir begleiten die Gruppe derer, die für die Studie ausgewählt wurden durch diese Wildnis. Ihnen ist es nicht erlaubt länger als 7 Tage an einem Ort zu bleiben, ihre Spuren und Hinterlassenschaften müssen sorgfältig eingesammelt und getilgt werden. Überwacht werden sie von den Rangern, die bei Nichtbeachtung des Handbuchs Strafen verhängen.


    Ich habe mir mit dem Buch ein wenig schwergetan. Die Geschichte wird erst aus der Sicht Beas und später aus der von Agnes erzählt. Glücklicherweise nicht in der Ich-Form, das wäre mir vermutlich zu viel gewesen. Die Beschreibungen der Gruppe und des Miteinanders sind gut und die der Landschaften hervorragend geschrieben. Trotzdem fehlte mir am Ende ein wenig der Sinn in der Geschichte. Der Zweck der Studie und die daraus resultierenden Maßnahmen werden nicht erwähnt, das Ganze versandet irgendwie komplett. Ich habe auch nicht verstanden, warum die Gruppe tatsächlich ohne jegliche Unterstützung einfach ausgesetzt wird. Vermutlich gab es einen Grund dafür, warum die Studie genauso aufgezogen wird, aber dieser wird nicht klar.


    Als Leser bekommt man einen guten Eindruck davon, was das Fehlen zivilisatorischer Errungenschaften für Auswirkungen auf den Menschen hat. Gerade bei Agnes, die mit 4 Jahren in die Wildnis zieht, sieht man gut, wie sehr man sich der Natur auch wieder annähern kann. Sie spricht davon Junge zu bekommen und diese so bald wie möglich wegzuschicken. Als Vorbild sieht sie die Tiere und deren Verhalten. Das hilft ihr und der Gruppe zu überleben und mag für ein dauerhaftes Leben in solch einer Wildnis auch nötig sein. Trotzdem hat man das Gefühl als würde sie damit auch einen Teil ihrer Menschlichkeit verlieren.


    An sich war es kein schlechtes Buch, allerdings hat mir der rote Faden ein wenig gefehlt. Sprachlich ist es aber gut geschrieben und man hat die Bilder der Wildnis direkt vor Augen. Von daher von mir eine eher verhaltene Empfehlung.


    8 von 10 Punkte

    ASIN/ISBN: 3453321588