Der schwarzzüngige Dieb - Christopher Buehlmann

  • Der schwarzzüngige Dieb

    Christopher Buehlmann

    Klett-Cotta

    ISBN: 3608986413

    528 Seiten, 26 Euro



    Kinsch Na Shannack ist ein ausgebildeter Dieb und hat für seine Ausbildung hohe Schulden bei der Diebesgilde angehäuft. Dafür hat er aber neben ganz normalen handwerklichen Fähigkeiten auch etwas Magie lernen dürfen. Eigentlich lebt er ganz locker mit den Schulden, allerdings wurde er aus diesem Grund tätowiert und jeder, der dieses Tattoo in einem Wirtshaus sieht, darf ihn Ohrfeigen und bekommt danach ein Bier. So wirklich Spaß macht das nicht und als Kinsch den Auftrag bekommt, zusammen mit Galva, einer Ritterin und Überlebenden der Koboldkriege in eine weit entfernte und von Riesen eroberte Stadt zu ziehen, um seine Schulden loszuwerden, macht er sich auf den Weg.


    Zusammen mit ihm gabeln wir eine blinde Katze als Weggefährten auf, begegnen unendlich hässlichen Kobolden, die Menschen als Festmahl sehen, rachsüchtigen Kraken, die ganze Schiffe zum Kentern bringen, zickigen Hexen, merkwürdigen Gottheiten und vielen anderen interessanten Gestalten. Kinsch als Erzähler ist humorvoll und oftmals ziemlich flapsig. Jeder Tag in seinem Leben ist ein Abenteuer und fast immer, wenn er denkt, es könne nicht schlimmer kommen, kommt es schlimmer…


    Es hat riesigen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Die lockere Art mit der Christopher Buehlmann seinen Protagonisten erzählen lässt, die vielen spannenden Abenteuer, die er durchstehen muss und die toll erdachte Fantasywelt, machen dieses Buch zu einem Pageturner bei dem man Angst hat, die letzten Seiten zu lesen, weil man das Gefühl hat, man würde seinen guten alten Freund Kinsch verlassen.


    „Der schwarzzüngige Dieb“ wird als „der geheimnisvollste Fantasyheld seit Patrick Rothfuss´Kvothe“ beworben. Ich finde, er ist der humorvollste und liebenswürdigste, charmanteste und schwatzhafteste Held der gesamten Fantasywelt. Und ich hoffe, sein Erschaffer lässt sich nicht wie Patrick Rothfuss ewig Zeit, uns mit Neuigkeiten aus dem Universum von Kinsch zu versorgen.


    ASIN/ISBN: 3608986413

  • Der Dieb Kinsch Na Schannack hat durch seine Ausbildung Schulden bei der Nehmergilde gemacht, diese abzutragen ist mehr als schwierig sondern nahezu unmöglich. So greift er zu, als er durch den Auftrag, die Kriegerin Galva im Auge zu behalten, die Möglichkeit erhält, seine Schulden zu verringern. Galva hat er erst kurz vorher kennengelernt, das müsste es ihm leichter machen. Er kann ja nicht ahnen, was dadurch alles auf ihn zukommen würde.


    Der Klappentext klang gut, ich musste einfach zugreifen – und, das vorab, ich wurde nicht enttäuscht. Kinsch erzählt seine Geschichte selbst, und zwar mit großer Klappe, voller Witz und manchmal auch derben Zoten, ganz schnell mochte ich diesen jungen Mann, der als Galater eine schwarze Zunge hat, so erklärt sich schnell der Titel des Romans.


    Auf seinem Weg trifft er allerhand Charaktere, manche begleiten ihn und Galva auch eine Weile, nicht alle trennen sich freiwillig, es gibt den einen oder anderen Tod. Nicht jeder davon ist – zu mindest zu diesem Zeitpunkt – erwartbar gewesen. Mir haben die Charaktere alle auf ihre Weise gut gefallen, Galva hat in den Koboldkriegen gedient, die noch nicht allzu lange vorbei sind, und sie trägt ein Geheimnis in sich, das man gemeinsam mit Kinsch recht früh entdeckt. Auch ihre Schwertmeisterin Yorbez trifft auf die Gruppe. Malk stammt aus Kinschs Dorf, war ebenfalls in den Koboldkriegen, und hält zunächst so gar nichts von ihm, anders als die Hexe Norrigal, die auch ein Geheimnis birgt. Und dann sind da noch die Tiere, wie z. B. Kater Karl.


    Nicht nur mit interessanten Charakteren und einigen Geheimnissen gekommt es Kinsch zu tun, da sind auch eine Menge Abenteuer, so fährt man eine Zeit lang auf einem Walfängerschiff mit und trifft nicht nur auf einen Wal, sondern auf einen noch viel gefährlicheren Wasserbewohner. Und auch Kämpfe wird es geben, nicht nur, aber auch mit Kobolden, die nach den Kriegen nicht einfach verschwunden sind. Mir gefällt auch das Magiesystem sehr gut, auch Kinsch hat ein bisschen davon auf Lager.Nach und nach reist man auch durch einen großen Teil der von Christopher Buehlman phantasievoll erschaffenen Welt, die Karte am Ende des Buches hilft dabei, den Weg der Gruppe nachzuvollziehen.


    Das Ende ist, nachdem es noch einmal richtig spannend wurde, einigermaßen abgeschlossen. Ich finde es gut, dass die Geschichte erst einmal zu einem gewissen Ende kommt, aber durchaus genug Möglichkeiten für den nächsten Band liefert.


    Der erste Band um den schwarzzüngigen Dieb Kinsch Na Schannack hat mir sehr gut gefallen, ich wurde gut unterhalten, hatte eine spannende Lektüre, lernte interessante Charaktere und eine gut gebaute Welt kennen und freue mich auf den nächsten Band. Wer gute Fantasy mag, sollte zugreifen.

  • Endlich wieder mal ein Fantasyroman, der vollständig überzeugt.


    Ich war begeistert von dem Weltenentwurf, den Charakteren und dem gewissen Etwas, das eine richtig gute Geschichte ausmacht. Besonders überzeugt hat mich der Magie-Ansatz. Das habe ich so noch nie gelesen. Umso erfrischender ist, dass der Leser sehr nah an das Geschehen herangeführt wird, und die angenehme und teilweise humoristische Erzählweise transportiert diese tolle Energie. Der Protagonist Kinsch hat eine schwierige Aufgabe zu bewältigen, die Hilfe auf dem langen Wege kommt unverhofft und umso mächtiger. Aber auch die Gegner scheinen übermenschlich und übermächtig. So kommt es zum großen Showdown des ersten Bandes, in dem Kinsch mit List, seinem persönlichen Glück und viel Mut das Geschick der Welt lenken muss und dabei eine große Verschwörung aufdeckt, die alles in Frage stellt, was der junge Mann für wahr und richtig hielt.


    Fazit: Glück, Magie und Geschick verbinden sich zur Legende des Schwarzzüngigen Diebs – einfach klasse!