'Kinder des Aufbruchs' - Seiten 240 - 319

  • Stimmt, darauf wollte ich eigentlich auch eingehen. Ich habe seine Gedichte immer sehr gerne gelesen. Irgendwo steht noch ein kleiner Band von ihm.

  • Fluchtpläne scheinen in vielen Köpfen gewesen zu sein. Ich gehe davon aus, das nur ein ganz ganz kleiner Teil sich damit beschäftigt hat, tatsächlich zu flüchten und auch über/durch welche Wege.


    Ich gehe weiter davon aus, das man eine Fluchthelfer-Gruppe bzw. einzelne Mitglieder daraus, durchaus mehr als gründlich durchleuchten und checken kann, und trotzdem wird sich immer mal wieder ein „Doppel-Agent“ dabei befinden.


    Was mich auch erschüttert hat, ist die Tatsache, das jetzt, durch dieses Buch, die Aussagen „Mensch an der innerdeutschen Grenze erschossen“ eine ganz andere Bedeutung bekommt. Ich habe mir, vielleicht blöd, aber anders kriege ich das nicht hin, jedem Namen ein Gesicht gegeben (Freund wie Feind) und lese Rafi und habe ein Gesicht dazu….


    Die Erklärungen bezüglich der „Flucht-Tunnel“ haben mich doch sehr nachdenklich gemacht. Ich bin noch nie in Berlin gewesen und kenne die Straßen, Plätze, Bezeichnungen daher nur aus Büchern und musste mich mit einem alten Falk-Plan mal genau darüber informieren. Obwohl in Köln mit den unterirdischen Römer-Wegen kenne, war ich doch sehr verwirrt. Wie sind die Fluchthelfer bzw. die Gruppen eigentlich auf dieses Tunnelsystem gekommen? Wie haben die das so ausbauen/verwalten können? Für mich immer noch rätselhaft


    Was zum Teufel ist mit Luca? Irgendwie hab ich das gerade nicht so ganz verstanden.

  • Fluchtplänescheinen in vielen Köpfen gewesen zu sein. Ich gehe davon aus, dasnur ein ganz ganz kleiner Teil sich damit beschäftigt hat,tatsächlich zu flüchten und auch über/durch welche Wege.

    In Bezug zur gesamten Bevölkerung der DDR war es natürlich nur ein sehr kleiner Teil, aber ich finde es angesichts der Gefahr, der sich die Menschen ausgesetzt haben, doch erstaunlich, wie viele eine Flucht gewagt haben.

    Ichgehe weiter davon aus, das man eine Fluchthelfer-Gruppe bzw. einzelneMitglieder daraus, durchaus mehr als gründlich durchleuchten undchecken kann, und trotzdem wird sich immer mal wieder ein„Doppel-Agent“ dabei befinden.

    Das kommt immer darauf an, ob die Fluchthelfer-Gruppe eine Unterstützung durch die Behörden genossen hatte, eine private Gruppe wie die der Studentengruppe hatte diese Möglichkeiten nur bedingt und natürlich bestand - wie Du ganz richtig vermutet - immer die Möglichkeit, dass sich ein Agent der feindlichen Seite "einschleichen" konnte ...

    Wie sind die Fluchthelfer bzw. die Gruppeneigentlich auf dieses Tunnelsystem gekommen? Wie haben die das soausbauen/verwalten können? Für mich immer noch rätselhaft

    Das war sehr unterschiedlich, im Roman ist die Studentengruppe ja durch Pläne aus dem Zweiten Weltkrieg auf dieses Tunnelsystem gestoßen. Dieses Tunnelsystem ist fiktiv, aber es entspricht den Tatsachen, dass Ende der 60er Jahre vermehr Bunkeranlagen aus Kriegszeiten in Mauernähe entdeckt wurden und die Stasi das sehr beschäftigt hat. Viele andere Tunnel wurden aber von den Fluchtwilligen auch selbst gegraben. In der Zeit vom Mauerbau bis Anfang der 80er Jahre wurden rund 70 Tunnel von Ost nach West oder auch umgekehrt gegraben. Vor allem in den ersten Jahren nach dem Mauerbau gab es eine regelrechte Tunnelkonjunktur. Nur durch einen Teil gelang den Fluchtwilligen aber auch wirklich die Flucht.