Durch das Jüdische Jahr - Dalia Marx

  • 389 Seiten, zahlreiche Illustrationen, gebunden

    Originaltitel: Basman

    Aus dem Hebräischen von Rabbinerin Ulrike Offenberg

    Mit Illustrationen von Elad Lifschitz / Studio Dov Abramson

    Verlag: Hentrich & Hentrich, Berlin, Leipzig 2021

    ISBN-10: 3-95565-422-2

    ISBN-13: 978-3-95565-422-1


    - Die Seite zum Buch beim Verlag (mit Leseprobe)


    ASIN/ISBN: 3955654222


    Zum Inhalt (Verlagsangabe)


    „Durch das Jüdische Jahr“ führt Monat für Monat durch den jüdischen Jahreskreis. Rabbinerin Dalia Marx stellt den Charakter, die Feste und Gedenktage jedes Monats vor, beschreibt wenig bekannte religiöse Traditionen, Gebete und häusliche Bräuche und fragt, welche Bedeutung sie für unser modernes, durch eine Vielfalt von Kulturen und Identitäten geprägtes Leben haben können. Perspektiven aus Geschichte und Gegenwart, aus West und Ost, Israel und der Welt, verflechten sich zu einem vielfarbigen Gewebe jüdischen Lebens und eröffnen einen eigenen Zugang zum Reichtum religiöser Traditionen.


    Das Buch gewährt seltene Einblicke in die israelische Gesellschaft und berücksichtigt in der Bearbeitung durch Rabbinerin Ulrike Offenberg zugleich den mitteleuropäischen Kontext. Es spricht ein jüdisches Publikum ebenso an wie Engagierte des jüdisch-christlichen Dialogs oder religionswissenschaftliche und kulturanthropologische Fachkreise. Es ist geeignet als Lehrmaterial für den Religionsunterricht sowie als Geschenk für persönliche Anlässe wie Bar/Bat Mitzwah, Geburtstage oder Hochzeiten.



    Über die Autorin (Verlagsangabe)


    ist Rabbinerin und Professorin für Liturgie und Midrasch am Hebrew Union College in Jerusalem und lehrt an akademischen Institutionen in Europa und den USA. Sie untersucht religiöse Traditionen des Judentums und bemüht sich um deren Erneuerung. Mit ihren Analysen und Vorschlägen erreicht sie nicht nur akademische Fachkreise, sondern ist auch gefragte Gesprächspartnerin in Medien und der israelischen Öffentlichkeit.



    Meine erste Meinung


    Als Fan von Hallmark-Weihnachtsfilmen begegnet mir immer wieder das jüdische Hanukka-Fest, oder wie es hier im Buch heißt: Chanukka. Das fällt anscheinend in die Weihnachtszeit bzw. teilweise sogar auf die Weihnachtstage, und führt (in den Filmen) zu mehr oder weniger großen Verwicklungen der teils christlichen, teil jüdischen Figuren. Irgendwann wollte ich mehr darüber wissen und habe nach einem Buch gesucht, das mir jüdische Feste erklären kann. Dabei bin ich recht bald auf dieses hier gestoßen.


    Im Vorwort heißt es, man kann es sowohl von vorne bis hinten durch lesen, als auch immer Abschnittsweise, je nach Interesse (oder passend zum Jahreslauf). Ich habe mich zu Letzterem entschlossen und werde daher für eine Rezension noch eine geraume Weile brauchen. Daher hier sporadisch, immer wenn ich ein Kapitel gelesen habe, ein paar Anmerkungen (so mir welche einfallen).


    Zunächst war ich überrascht, als das Buch kam. Das ist ein inhaltlich wie „massemäßig“ gewichtiges Werk im Lexikonformat - in einer sehr gediegenen Ausstattung (Fadenheftung!) und liebevollen, übersichtlichen Gestaltung. Neben dem Vorwort der Autorin gibt es ein eigenes für die deutsche Ausgabe mit Hinweisen, wie das Buch aufgebaut und zu benutzen ist.


    Die Kapiteleinteilung folgt dem jüdischen Kalender (Monaten) durch das Jahr, ergänzt durch Anmerkungen und ein (durchaus notwendiges) Glossar. Für mich wäre eine genauere Erläuterung des Mondjahres, nach dem sich das jüdische Jahr ausrichtet, gut gewesen. Denn zumindest bisher ist mir nicht ganz klar, weshalb die Monate anscheinend immer zur gleichen Jahreszeit sind - hat ein Mondmonat doch nur 28 Tage. Das werde ich mir anderweitig noch heraussuchen.


    Begonnen habe ich mit dem Monat Kislew (etwa Dezember), eben weil in diesen Hanukka /Chanukka fällt. Ein paar Bräuche sind mir aus „einschlägigen Filmen“ (s. u.) bekannt, die dort auch immer in gleicher Art auftauchen (ähnlich wie beim christlichen Weihnachtsfest der Weihnachtsbaum).


    Aufgefallen ist mir, daß ich den Filmen immer von der „Menora“ als dem Leuchter die Rede ist, im Buch dieser Begriff jedoch überhaupt nicht vorkommt (jedenfalls nicht in diesem Kapitel). EineInternet-Suche ergab, daß man da in dem Filmen wohl etwas ungenau ist. Die Menora hat sieben Leuchten, die Chanukka deren acht oder neun (wie in den Filmen). Dieser Leuchter wird wohl nur zum Lichterfest Hanukka/Chanukka entzündet.


    Chanukka fällt um die Zeit der Wintersonnenwende, wenn die Tage wieder beginnen länger zu werden. Es gibt verschiedene Bräuche darum, auch in welcher Reihenfolge die Lichter entzündet werden: am ersten Tag alle acht und dann mit jedem weiteren Tag eines weniger (System Schammai) oder umgekehrt am ersten Tag eines und dann jeden weiteren eines mehr, bis alle acht brennen (System Hillel). Je nach dem, worauf man wert legt: erstere Methode zeigt an, wie viele Tage das Fest noch dauert, zweitere deutet an, daß sich das Licht mit jedem Tag vermehrt (vgl. S. 99f).


    Gut an dem Buch ist, daß viele hebräische Begriffe entweder im Glossar oder direkt in den Beiträgen durch gesonderte Artikel auf der gleichen Seite erklärt werden. Ebenso gibt es zu manchen Begriffen und Gebräuchen Hintergrunderklärungen. Interessant in dem Zusammenhang auch die Erörterungen der Autorin, wie sich jüdische Feste in nichtjüdischer Umgebung entwickeln und verändern.


    Insgesamt habe ich zwar nicht alles behalten können, dafür ist mir vieles zu neu und bedarf des zweiten und dritten Lesens, aber das Buch scheint mir der ideale Begleiter zu sein, will man sich mit dem jüdischen (Fest-) Jahr vertraut machen.


    Hier noch ein paar Beispiele für entsprechende Filme (alle US-DVDs, Region 1, nur englischer Ton, Inhaltsangaben Amazon), die mich auf das Thema gebracht haben:


    Eight Gifts of Hanukkah

    ASIN/ISBN: B0B8TGPXN7

    As the holidays rolled around, back-in-the-dating-pool optometrist Sara Levin (Inbar Lavi) was ready for the latkes and applesauce-but not for the series of personal, thoughtful, and anonymous gifts she'd start receiving daily. Are they from one of the promising new guys she'd been seeing? Her regretful ex? Or, just maybe, her brother's bestie (and lifelong friend-zone inhabitant) Ben (Jake Epstein)?


    Ein Film, die ausschließlich im jüdischen Milieu spielt, ohne irgendwelche Bezüge zu Weihnachten.





    Love, Lights, Hanukkah!

    ASIN/ISBN: B099L8MVX8

    Gamely getting through her first holiday season since her adoptive mom's passing, Italian restaurateur Christina Rossi (Mia Kirshner) got back a genetic test showing her to be half Jewish. Agreeing to a meet with DNA match/deli owner Becky Berman (Advah Soudack), Christina's overwhelmed by the truth about her birth mother (Marilu Henner)-and it surprisingly takes the kind attention of acerbic food critic David Singer (Ben Savage) to help her confront it.

    Die von einer Adoptivmutter christlich erzogene Christina Rossi sucht nach dem Tod der Adoptivmutter nach ihrer Familie und entdeckt, daß sie biologisch einer jüdischen Familie entstammt.




    Double Holiday

    ASIN/ISBN: B08K41YJCG

    Career-minded Rebecca's plans for Hanukkah don't go as expected when a promotion opportunity comes up at work. When the company CEO asks Rebecca and her insufferable office mate, Chris -- also her main competitor for the promotion -- to plan the company's Christmas party, she realizes they must overcome their opposing styles in order to succeed. Forced to work together on the party, Chris learns more about Rebecca and embraces her family's Hanukkah traditions, while she also begins to see him in a new light. Although feelings slowly develop between the two, the ongoing competition over the promotion threatens to undermine it all.

    Die (jüdische) Rebekka und der (christliche) Chris müssen für ihre Firma eine Weihnachtsfeier organisieren, an deren Ende die Beförderung von einem von ihnen stehen wird.

    Mein Exemplar ist Regionalcode 0, also in jedem deutschen DVD-Player abspielbar.


    Anmerkung: ich habe die DVDs meist entweder über wowhd.de oder amazon.com bezogen, wenn es preislich paßte auch über Marketplace-Händler von Amazon.de

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")