Karoline Eisenschenk - Der letzte Tanz

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon)

    Gregor Cornelius, emeritierter Münchner Geschichts­professor, freut sich auf seinen Urlaub bei Freunden im niederbayerischen Neukirchen. Dort will er ausspannen und den legendären Schäfflertanz ansehen, der nur alle sieben Jahre aufgeführt wird. Doch die erwartete Idylle aus Brauchtum und Landleben mag sich nicht so recht einstellen. Drei Tage vor dem Schäfflertanz findet Julian Bernbacher, der erste Vortänzer, eine tote Ratte auf seinem Auto, wenig später erhält er eine Todesanzeige, seine Todesanzeige, kurz danach wird sein bester Freund bei einem Autounfall schwer verletzt. Cornelius beginnt nachzuforschen und befindet sich bald mitten in einem erschütternden Familiendrama - und in großer Gefahr.


    Autorin (Quelle: Amazon)

    Karoline Eisenschenk, geboren 1975, veröffentlichte unter dem Pseudonym Katelyn Edwards die Kriminalromane »Der Shakespeare-Mörder« und »Pfadfinderehrenwort« (beide 2011). Nach ihrem Studium der englischen Sprach- und Literaturwissenschaft lebt sie heute in Geiselhöring und arbeitet in München. Im Allitera Verlag sind von ihr die Niederbayern-Krimis »Walpurgisnacht« und »Der letzte Tanz« erschienen.


    Allgemeines

    Zweiter Band der Niederbayern-Krimireihe um Professor Gregor Cornelius

    Erschienen am 31.10.2014 bei buch&media als TB mit 280 Seiten

    Gliederung: Prolog – 34 Kapitel

    Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive von Professor Cornelius

    Handlungsort und -zeit: Neukirchen, Altenburg und Landshut um 2014(?)


    Inhalt

    Der emeritierte Professor Gregor Cornelius braucht offenbar wieder eine Auszeit von seiner zickigen Eheliebsten Ramona und deren versnobten Freunden. Statt mit diesen einen Ski-Urlaub anzutreten fährt er wie im Jahr zuvor in das niederbayerische Dorf Neukirchen. Dort sollen nämlich in der Faschingszeit die im siebenjährigen Turnus stattfindenden Schäfflertänze aufgeführt werden, ein kultureller Leckerbissen für den Geschichtsprofessor. Leider stehen die Vorbereitungen unter keinem guten Stern, denn auf Julian Bernbacher, Juniorchef eines ortsansässigen Unternehmens und erster Vortänzer der Schäfflergruppe, werden zunehmend aggressivere Anschläge verübt. Die Kommissare Thorwald und Weber kommen mit ihren Ermittlungen nicht recht voran, da es mehrere Verdächtige mit Motiven wie Neid, Eifersucht und schon länger schwelendem Hass gibt. Über die Umtriebe des neugierigen Professors, der ohne offiziellen Auftrag im Kreise der involvierten Dorfbewohner herumschnüffelt, sind die Ermittler nicht begeistert, dennoch ist es ausgerechnet Cornelius, der auf die richtige Fährte gerät.


    Beurteilung

    Der größtenteils in einem eher ruhigen Erzählstil gehaltene Regionalkrimi schildert die Sitten und Gebräuche rund um den historischen Schäfflertanz, der Leser erfährt Interessantes über die Voraussetzungen, die für die Teilnahme erfüllt werden müssen und über die harten Trainingsstunden, die den Teilnehmern viel Disziplin abverlangen. In dieses Umfeld wird eine unerwartet komplexe Handlung eingebettet, die mehrere Tatverdächtige und durch wiederholte Wendungen auch eine allmählich ansteigende Spannungskurve bietet. Dabei werden einige Überraschungen bereitgehalten, sodass der Leser erst gegen Ende des Romans dem Täter auf die Spur kommen kann.

    Wer bereits den ersten Band der Reihe „Walpurgisnacht“ gelesen hat, erlebt hier ein Wiedersehen mit den Einwohnern von Neukirchen. Die Kenntnis des ersten Bandes ist jedoch keine Voraussetzung, um im vorliegenden Band der Handlung folgen zu können. Die Autorin hat jeder ihrer Romanfiguren einen ganz eigenen Charakter verliehen – Professor Cornelius ist allerdings wieder ein wenig zu vergesslich gezeichnet - und es gelingt ihr auch, die Atmosphäre eines niederbayerischen Dorfes anschaulich zu transportieren.


    Fazit

    Eher leichte, aber durchaus fesselnde Krimi-Unterhaltung rund um den historischen Brauch der Schäfflertänze!

    8 Punkte

    ASIN/ISBN: 3869066555