Günther Peer - Der Teufel von Rom

  • Der Roman erscheint am 20.02.2023


    Über den Autor:

    Geboren 1950, Pflichtschule, abgeschlossene Lehre als Großhandelskaufmann, aktiv in der Jugendarbeit, Angestellter in der bischöflichen Behörde, mehrere Jahre Benediktinermönch, Theologiestudium, Lehramt, zuletzt Korrektor und Werbetexter.


    Kurzbeschreibung:

    Rom, 1456: Der Dominikanermönch Vincent gerät in die Fänge des gefürchteten Kardinals Rodrigo Borgia. Als Vincent sich weigert, den Zugang zu einem verborgenen Schatz der Tempelritter zu offenbaren, wird er in eines der Verliese unterhalb der Engelsburg eingekerkert und muss um sein Leben bangen, während der Würdenträger seinen unfrommen Begierden frönt. Er war ein Mörder, ein Lüstling, ein Meister der Intrige. Und doch bestieg „der personifizierte Teufel“ Rodrigo Borgia im August 1492 als Papst Alexander VI den Stuhl Petri.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Zunächst möchte ich anmerken, dass der Autor Günther Peer bei diesem Roman die ganze Arbeit geleistet hat: Fesselnd erzählt und gut recherchiert. Sowohl die historischen Fakten als auch die Handlung wirkten auf mich überzeugend und haben mein Interesse an der Geschichte geweckt. Zu Anfang des Romans geht es um einen Prediger, einen Pastor Vincent, der von Berufung her ein Mönch geworden ist. Sein Talent, zu predigen, ist zweifellos groß. Doch was noch mehr die Menschen um ihn herum fasziniert, ist seine Art. Pater Vincent schreckt nicht davon ab, über die Geldgier, Machtgier und Verdorbenheit von Kardinälen und dem Papst zu berichten. Dadurch begibt er sich zwar in Gefahr, doch er bleibt seiner Linie treu. Als ihm ein Geheimnis um ein Schatz anvertraut wird und der Kardinal Rodrigo Borgia davon erfahrt, landet Vincent im Kerker...


    Das ist nur ein ganz kurzer Einblick in die Geschichte. Hier wird der Aufbau des Romans bedeutend. Günther Peer lässt in dem Roman an der Stelle neue Personen auftreten, nicht von Anfang an, sondern die kommen dazu im Laufe der Geschichte. Der Vincent scheint im Moment vergessen zu sein, und ganz andere Personen werden zu den Hauptprotagonisten, wobei der Kardinal Rodrigo Borgia durchgehend eine Hauptrolle spielt. Ein Kardinal, der nur dem Dank seines Onkels, des Papstes Alonso de Borja, seine Stellung verdankte. Am Beispiel der unterschiedlichen Situationen und verschiedenen Schwerpunkten zeigt der Autor den verdorbenen Charakter des Kardinals auf. Als Leser begleitet man diese widerliche Person im Laufe der ganzen Geschichte. Andere Charaktere kommen und gehen. Was ich ein wenig gewöhnungsbedürftig fand, denn es bleiben auch manche Fragen offen. Was jedoch nicht das Lesevergnügen mindert.


    Der Erzählstil ist authentisch. Der Autor hat es gekonnt an die historischen Zeiten angepasst. Was ebenfalls für mich etwas gewöhnungsbedürftig klang, doch man kann sich hervorragend in die Geschichte einlesen, da diese sehr einnehmend ist.

    Mit großer Freude habe ich diesen historischen Roman gelesen. Mich hat es gut unterhalten. Das Interesse an der Adelsfamilie Borgia ist geweckt und ich werde mich ganz sicher nach anderen Romanen zu dem Thema umschauen.

    Dieser Roman bekommt von mir 9 von 10 Punkte und eine allgemeine Empfehlung, denn ich kann mir vorstellen, dass er nicht nur für die Liebhaber von historischen Romanen von Interesse ist.

    ASIN/ISBN: 386282845X


    PS. Anmerkung:

    Ich möchte meiner Rezension eine Anmerkung hinzufügen. Im letzten Viertel des Romans ist der Spannungsbogen stark abgenommen. Da immer noch neue Protagonisten eingeführt wurden, die nur oberflächlich in Bezug zu dem Hauptcharakter standen, fand ich es nicht so optimal. Ich vermute, dass der Autor an den verschiedenen Beispielen zeigen wollte, wie die Sünde, der Teufel, oder deutlich gesagt die Päpste und Kardinäle das Leben in Rom regierten. Übrigens zu dem Papst Alexander VI wurde nichts mehr gesagt. Von daher korrigiere ich meine Bewertung: 8 von 10 Punkte

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Estha ()