Robin Fuchs - Die Tote in der Wand

  • Kommissarin Maike Pech lässt sich von Berlin nach Niederteerbach, ein Dorf nahe Köln, versetzen. Der Grund dafür liegt in ihrer Vergangenheit, der sie schon einmal in den Ort gebracht hat. Gerade angekommen, wird in der Arrestzelle die Leiche einer jungen Frau gefunden. Dabei wurde die Mauer vor 15 Jahren errichtet. Da hier natürlich auch Forensik und Rechtsmedizin gefragt sind, beordert sie ihre Schwägerin und beste Freundin seit Kindstagen, Zoe Iyeke Schwäfel, an den Fundort. Bei den Ermittlungen hat sie es nicht nur mit dem ehemaligen Chef der dortigen Polizei zu tun, sondern auch mit einem Reporter und der Bürgermeisterin, die sehr speziell und im gleichen Gebäude wie sie arbeitet.

    Das Cover des Buches zeigt zwar die Silhouette eines Dorfes am unteren Rand, das Hauptcover hat allerdings nur sehr peripher bis gar nicht mit dem Buch zu tun. Allerdings finde ich es gut gemacht; es macht neugierig und gefällt mir.

    Das Buch ist der Beginn einer Reihe um die beiden Ermittler Pech und Schwäfel, die zuerst als Hörbuch erschienen sind. Hinter dem Pseudonym Robin Fuchs stecken die 4 Autoren Christian Handel, Andreas Suchanek, Nica Stevens und Jana Ronte. Als großer Fan von Andreas Suchanek, der zuletzt ja auch mit Nica Stevens zusammen eine tolle Thriller-Trilogie geschrieben hat, wurde ich natürlich auf das Buch aufmerksam. Suchanek ist bekannt durch seine tollen Wendungen und Plots die über mehrere Teile einer Reihe gehen (wie auch hier die Handlung über die Vergangenheit der beiden Ermittler), meist im Fantasy-, SF- oder Jugendbereich, wo er ebenfalls schon eine Jugendkrimi-Reihe veröffentlicht hat. Ein Dorf- bzw. Provinzkrimi, also ein Krimi mit Humor allerdings hat er zuvor noch nicht hervorgebracht. Die beiden anderen Autoren kannte ich bisher noch nicht.

    Der Schreibstil ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

    Die Spannung ist das ganze Buch auf hohem Niveau; wobei allerdings Maike bei den Ermittlungen immer wieder vergisst, wo die Leiche gefunden wurde, ansonsten könnte sie leicht einige Verdächtige ausschließen. Auf der anderen Seite erfuhr sie dadurch erst sehr wichtige Sachen, die sich wie ein Puzzle langsam zusammenfügten.

    Der Humor ist genau meines; meist eher trocken, aber dafür umso amüsanter. Vor allem die Bürgermeisterin, aber auch viele Aussagen der Protagonisten (v.a. von Maike) waren einfach köstlich.

    Die beiden Ermittlerinnen sind auch glänzend charakterisiert und passen perfekt (zusammen mit ihrem Team aus Köln) in eine Reihe.

    Die Spannung ist natürlich auch dadurch hoch, da ein weiterer Fall ja über mehrere Bände geht und man auch diesbezüglich schon als Leser dem Täter auf die Spur zu kommen versucht. Erste Verdächtige konnte ich schon ausfindig machen, obwohl man erst wenig über diesen Fall aus der Jugend von Maike und Zoe erfährt.

    Mich konnte dieser Auftaktband auf jeden Fall glänzend unterhalten und Teil 2 kommt in Kürze dran.

    Fazit: Geniale Auftakt einer Dorf-Krimi-Reihe des Autorenquartetts. 5 von 5 Sternen


    ASIN/ISBN: 3987782900

  • Weniger aufgesetzter Humor wäre mehr gewesen


    Buchmeinung zu Robin Fuchs – Die Tote in der Wand


    Die Tote in der Wand ist ein Kriminalroman von Robin Fuchs, der 2023 im dp Verlag erschienen ist. Es ist der erste Band der Serie um Maike Pech und Zoe Iyeke Schwäfel, die zuerst als Hörbuch im Rahmen der Audible Originals erschienen ist.


    Zum Autor:

    Robin Fuchs ist das Pseudonym des Autorengespanns Christian Handel, Jana Ronte, Nica Stevens und Andreas Suchanek.


    Zum Inhalt:

    Kommissarin Maike Pech hat sich nach Niederteerbach versetzen lassen, um das Geheimnis um ihre verschwundene Jugendfreundin Billie zu lösen. An ihrem ersten Arbeitstag wird in der Arrestzelle ihrer neuen Dienststelle eine eingemauerte Frauenleiche entdeckt.


    Meine Meinung:

    Die Hörbücher dieser Serie kenne ich noch nicht. Mein erster Eindruck war ziemlich gemischt, weil ich den Humor an einigen Stellen zu aufgesetzt empfand und die Geschichte voller Klischees zu sein schien. Doch es wurde besser und die drei Niederteerbacher Polizisten und Gerichtsmedizinerin Zoe Schwäfel sind mir von Anfang an sympathisch gewesen. Zoe ist vielleicht etwas zu perfekt geraten, denn Maike Pechs beste Freundin sieht nicht nur gut aus. Sie bringt Familie und Beruf ohne Probleme unter einen Hut und hat sich den Ruf einer Koryphäe erarbeitet. Maike hingegen ist eher ein normaler Mensch mit einigen Schwächen. Meist wird die Geschichte aus der Sicht der Kommissarin erzählt. Eine Reizfigur ist die Bürgermeisterin des Ortes, die Maike für ihre Zwecke einzubinden versucht. Sie ist total überzeichnet.

    Als sich die Handlung zunehmend den Ermittlungen zuwendet, habe ich gemerkt, dass der Geschichte ein sauber konstruierter Plot zugrunde liegt. Es wurde recht spannend und es gab einen soliden Showdown. Die Auflösung war vollständig und nachvollziehbar. Am Ende habe ich mich gut unterhalten gefühlt und werde der Reihe eine zweite Chance geben.


    Fazit:

    Mein erster Eindruck mit aufgesetztem Humor und klischeehaften Figuren ist im Laufe der Geschichte zum Positiven hin korrigiert worden. Trotzdem bewerte ich das Buch nur mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Ich hoffe, dass das erkennbare Potential der Serie in den weiteren Folgen besser genutzt wird.


    ASIN/ISBN: B0BTTK2VP7

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln