Doris Litz – Kinderseelen (2023)

  • TitelKinderseelen
    Verlagdp DIGITAL PUBLISHERS
    ISBN

    E-Book: 978-3-98778-144-5

    Print: 978-3-98778-329-6

    Hörbuch: 978-3-98778-151-3

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    Über die Autorin:

    Doris Litz, geboren in Hachenburg im Westerwald, lebt mit ihrem Mann in Neuwied und arbeitete fast zwei Jahrzehnte für eine regionale Tageszeitung. Heute ist sie Pressesprecherin einer Behörde in Koblenz. Nebenbei engagiert sie sich ehrenamtlich im Tierschutz und schreibt Romane. Mit dem Krimi Spur der Rache liegt ihr Erstling vor.



    Inhaltsangabe:

    Zwei Mädchen werden vermisst, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen, aber in ganz unterschiedlichen Teilen Deutschlands leben. Das Einsatzteam um Alexander Bierbrauer ist alarmiert und arbeitet zusammen mit der SoKo Stralsund auf Hochtouren, um die Kinder zu finden. Doch die Ermittlungen laufen ins Leere und geraten immer wieder ins Stocken. Als eines der Mädchen ermordet in einem Waldstück entdeckt wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn sie haben es mit gleich mehreren Tätern zu tun, die vor nichts zurückschrecken …


    Meine Kritik:

    Aufgrund des Klappentextes ging ich beim Roman „Kinderseelen“ von einem kniffligen Krimi, vielleicht sogar einem Serienmörder-Thriller aus. Immerhin geht es um zwei vermisste Kinder, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen, aber in ganz unterschiedlichen Teilen Deutschlands leben. Als eines der Mädchen tot aufgefunden wird, würde es bestimmt darum gehen, das andere Mädchen zu finden und die Entführung weiterer Kinder mit ähnlichem Aussehen aufzuspüren und zu schützen.

    Nun, zum Teil ging es tatsächlich in dieser Richtung. Doch schon im Vorwort weist Autorin Doris Litz jeden Leser darauf hin, dass das Hauptthema etwas völlig anderes sein würde. Nämlich Kindesmissbrauch und das Verschleppen von kleinen Jungen und Mädchen nach Osteuropa. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich vermutlich die Finger von dem Buch davongelassen. Als Familienvater ist das nicht wirklich das, worüber ich lesen möchte. Plötzlich ergab auch der Titel einen völlig anderen Sinn. Aber ich wollte dem Roman trotzdem eine Chance geben und wagte mich in die Geschichte. Die nächste Ernüchterung folgte wenig später. Offenbar ist „Kinderseelen“ der zweite Band einer Reihe und am Anfang des zweiten Buches gibt es viel zu viele massive Spoiler auf den Vorgängerband. Wer den vorher nicht gelesen hat, braucht es danach nicht mehr tun, weil man den früheren Plot samt Auflösung höchst detailliert erklärt bekommt. Etwas nervig wurden die ständigen Verweise auf Band 1 irgendwann aber doch.

    Dazu kam eine fast schon irrwitzige Verlegung der polizeilichen Ermittlungen von Rügen nach Koblenz. Sowie ein bizarres Liebesdreieck zwischen den Hauptpersonen, das ebenfalls seinen Ursprung im ersten Band hat und mit massiven Spoilern daherkommt. Das alles war höchst gewöhnungsbedürftig. Ganz aus dem Konzept brachte mich dann allerdings, dass es haufenweise agierende Personen gibt, zwischen denen kapitelweise hin und her gesprungen wird. Dadurch ist es schwierig, nicht die Übersicht zu verlieren. Deshalb habe ich nach gut einem Drittel des Romans schließlich das Handtuch geworfen. Wer den ersten Teil der Reihe kennt und auch mit dem Thema gut klarkommt, hat mit „Kinderseelen“ sicherlich ein interessantes Werk vorliegen. Für mich war es einfach zu vieles von dem, was ich nicht mag, auf einmal.