Mary E. Garner - Das Buch der gefährlichen Wünsche: Roman (Die Chronik der Bücherwelt-Reihe, Band 4)

  • Verlag: Lübbe

    Erscheinungsdatum: Feb. 2024

    Umfang: 432 Seiten


    Über die Autorin:

    Mary E. Garner träumte sich schon immer in die Welten ihrer Lieblingsbücher. Bevorzugt jene, die in ihrem geliebten England spielen. Ihrer persönlichen Leidenschaft zur großen Insel und deren literarischen Figuren entsprang die Idee zu ihrer erfolgreichen Fantasy-Reihe über ein Portal in eine magische Buchwelt. Mit DAS BUCH DER GEFÄHRLICHEN WÜNSCHE können die Leser:innen nun in die Welt der Trilogie DAS BUCH DER GELÖSCHTEN WÖRTER zurückkehren.


    Meine Meinung:


    Wie sehr hatte ich mich auf die lang ersehnte Fortsetzung dieser genialen Buchreihe gefreut, die zu meinen absoluten Lieblingswerken des Fantasy-Genres gehört!


    Die Idee um ein mysteriöses Buch, das Wünsche wahr werden lässt, gefiel mir auf Anhieb, ebenso die anfänglichen Frotzeleien zwischen der weiblichen Hauptfigur Izzy und ihrem Angestellten Brendan. Nach einem verheißungsvollen Einstieg, der mir obendrein gleich ein Wiedersehen mit Hope, Rufus, Gwen & Co. bescherte, dauerte es allerdings ein Weilchen, bis die Geschichte an Fahrt aufnahm.


    Zum einen mochte ich Izzy ganz gerne, wurde jedoch bei Weitem nicht so warm mit ihr wie damals mit Hope, zum anderen fragte ich mich zunehmend , warum Ahmed - krasser Slang und volle Gleichberechtigung hin oder her - überhaupt Teil der Handlung sein musste. Er war maximal eine Randnotiz - bei allen wichtigen Missionen und Spontanaktionen war er verhindert (aufgrund seines realen Jobs oder aufgrund seiner Rolle als werdender Papa) und die Einflechtung seiner Figur wirkte mir letztlich zu gewollt (so als müsse er auf Krampf Teil der Story werden, unabhängig davon, ob er wirklich etwas dazu beiträgt). Das hatte den Effekt, das meine anfängliche Sympathie für ihn irgendwann in Genervtheit umschlug.


    Apropos Sympathie-Faktor: Die Figuren sind allesamt solide ausgearbeitet, keine Frage, aber wenn man die Bände 1-3 gelesen hat … es tut mir in der Seele weh, doch es ist leider kein Vergleich.


    Neben der gewohnt cleveren Einbindung zahlreicher literarischer Klassiker und ihren Figuren zeichnet sich das Werk dafür wieder durch mehrere diverse Charaktere/gleichgeschlechtliche Liebe sowie gegenderte Sprache aus.


    Achtung, bitte beachten: Es handelt sich um eine in sich geschlossene Story und das Glossar im Anhang gibt Aufschluss über die wichtigsten Begriffe des Bücherwelt-Universums, dennoch ist in meinen Augen die Kenntnis der vorangegangenen drei Bände unerlässlich. (Ich persönlich empfände das ganze Konzept um das Portieren zwischen den Welten als zu komplex, wenn ich mit Band 4 gestartet hätte - außerdem sind die Vorgänger einfach großartig, das wollt ihr nicht verpassen!)


    𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:

    Für alle Hardcore-Fans der Reihe ist diese Fortsetzung, deren Cover eine wunderschöne Ergänzung im Regal bildet, natürlich ein klares Must-Read. Für mich ist der Funke letztlich leider nicht übergesprungen, vielleicht lag es an meiner hohen Erwartungshaltung. Meine Favoriten bleiben die Bände 1-3 (sowie weitere (Feel-Good-)Romane dieser talentierten Autorin, die unter ihrem Pseudonym Pippa Watson erschienen sind).


    ASIN/ISBN: 3404192451

  • Darum geht’s

    Als der neue Roman „Sehnsuchtserfüllung“ die Bestsellerlisten erobert, kommt es in der realen Welt zu einem sonderbaren Phänomen: Wie auch in der Wünsche-Agentur der Roman-Protagonistin Izzi Amazing erfüllen sich immer mehr Träume der Leser. Allerdings bewirken die erfüllten Wünsche nicht nur Gutes und bringen auch jeweils unerwünschte Konsequenzen mit sich, welche das Gleichgewicht zwischen der Real- und der Bücherwelt gehörig ins Wanken bringen. Das ruft den Bund der Buchfiguren unter der Leitung von deren Chefin M. auf den Plan, die Izzi und ihrem schusseligen Assistenten Higgs einen Besuch abstatten, da alle Hinweise zu ihrem Roman führen. Die Buchfiguren müssen sich zusammenschließen, um das Schlimmste zu verhindern.


    So fand ich’s

    Die Trilogie „Das Buch der gelöschten Wörter“ war 2020 ein richtiges Lesehighlight für mich und ich hatte die drei Teile mit Begeisterung verschlungen. Umso mehr freute ich mich auf diesen vierten Band und das Wiedersehen mit altbekannten Figuren. Entsprechend leicht fiel mir dann auch der Einstieg in die Geschichte und ich wurde sofort wieder von Mary E. Garners verspielten und flüssigen Erzählweise gefangen genommen.


    Es war wirklich schön, einige Figuren aus der Trilogie wieder anzutreffen und ich finde die Idee, berühmte Bücher und große Klassiker mit in die Geschichte einzubinden, immer noch genial. So kommen beim Lesen immer wieder schöne (Lese-)Erinnerungen auf und so manche bekannte Figur zeigt auch amüsante Seiten von sich.


    Je länger ich gelesen habe, ist dann der Zauber aber leider etwas verblasst. Der Plotaufbau war für mein Empfinden dann doch zu nah an der Trilogie dran, so dass eine gewisse Vorhersehbarkeit nicht zu vermeiden war. Auch die Protagonisten, die durchaus liebenswert sind, blieben für meinen Geschmack etwas zu blass im Vergleich zu den vorherigen Hauptfiguren. Womöglich waren auch meine Erwartungen nach den großartigen ersten drei Bänden zu groß. Hier wollte der Funke leider nicht so richtig überspringen.


    Dass ich das Buch trotzdem nicht ungern gelesen habe, liegt bestimmt daran, dass ich von Mary E. Garners Bücherwelt bereits im Voraus so begeistert war. Ich sehe die Geschichte für mich als kleine Zugabe zur Trilogie, die ich jedem Fantasy-Fan sehr gerne empfehle. Ob mich dieses Buch ohne diese Vorkenntnisse hätte überzeugen können, vermag ich so nicht festzustellen. Vielleicht hätte es mich aber auch mehr gepackt, wenn ich den Vergleich mit der vorherigen Geschichte nicht gehabt hätte. Ich weiß jedenfalls, Mary E. Garner kann es um einiges besser.