Siegfried Lenz - So zärtlich war Suleyken

  • Siegfried Lenz - So zärtlich war Suleyken




    "Tante Arafa saß auf dem Kutschbock und lachte "


    Tante Arafa wurde von Siegfried Lenz erdacht, aber eigentlich hat sie schon immer gelebt und das Dorf Suleyken gab es gleich hundertfach.


    Lenz erzählt von Masuren und dem Leben eines Dorfes, seiner Heimat.

    Er erzählt heiter, mit freundlichem Blick und Wehmut, mit leiser Melancholie, aber ohne Bitterkeit.

    Er malt die polnische Landschaft auf die Seiten, Sprachlandschaften entstehen, lange und ruhige Flüsse, weite Ebenen und klare Horizonte.



    Die Liebe zu diesem Völkergemisch der Masowier, Polen, Ermländer, Juden und vielen anderen Landsmannschaften, dringt förmlich durch die Zeilen, da feiern, schuften, streiten,schimpfen und singen skurrile Typen, wunderbar normale Menschen, umständlich, warmherzig ,verschlagen oder hintergründig, so fest verwurzelt mit dem masurischen Boden, wie dessen tiefgieblige Bauernhäuser.


    Lenz lässt die Worte fließen, plätschern oder rauschen, wie die Wasser der zehntausend Seen Masurens.


    Es ist ein stilles Lied, manchmal spürt man leichten Nebel von Trauer, aber es ist frei von Verbitterung und vor allem von völkischem Unrat.


    Es ist ein Liebeslied und ein wunderbares kleines Stück Literatur.


    Siegfried Lenz hätte es gefreut zu wissen, daß die nunmehr dritte Auflage in polnischer Sprache vorliegt und das Büchlein in unserem Nachbarland große Beliebtheit erreicht hat.


    ASIN/ISBN: 3596520878