Salman Rushdie - Knife. Gedanken nach einem Mordversuch

  • Titel: Knife. Gedanken nach einem Mordversuch

    Autor: Salman Rushdie

    Verlag: Penguin Verlag

    Erschienen: April 2024

    Seitenzahl: 256

    ISBN-10: 3328603271

    Preis: 25.00 EUR


    Ein Blick auf den Klappentext:

    Im August 2022 wird Salman Rushdie während einer Lesung auf offener Bühne mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Mehr als dreißig Jahre nachdem das iranische Regime wegen seines Romans »Die satanischen Verse« eine Fatwa gegen ihn ausgesprochen hat, holt ihn die Bedrohung ein.


    Der Autor:

    Salman Rushdie, 1947 in Bombay geboren, ging mit vierzehn Jahren nach England und studierte später in Cambridge Geschichte. Mit seinem Roman »Mitternachtskinder«, für den er den Booker Prize erhielt, wurde er weltberühmt. 1996 wurde ihm der Aristeion-Literaturpreis der EU für sein Gesamtwerk zuerkannt. 2007 schlug ihn Königin Elizabeth II. zum Ritter. 2022 ernannte ihn das deutsche PEN-Zentrum zum Ehrenmitglied. 2023 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.


    Meine Leseeindrücke:

    Ein solches Buch kann nur der schreiben, der auch leibhaftig ein Attentat erlebt und überlebt hat. Salman Rushdie schafft es dazu auch noch, aus dem Erlebten große Literatur zu machen. Dieses Buch ist intensiv und beeindruckend. Es zeigt aber auch die große Gefahr die vom Islam ausgeht, einer Religion die menschenverachtend und gewalttätig ist. Insofern kann man dieses Buch aber auch als Warnung vor dieser Religion ansehen. Eine Warnung aber auch bezüglich vor Islam-Toleranz.

    Beeindruckend ist auch das fiktive Zwiegespräch zwischen Salman Rushdie und dem Attentäter. Hier zeigt sich das große Können dieses Autors.

    Ein Buch, absolut lesenswert.


    ASIN/ISBN: 3328603271

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Knife - Salman Rushdie


    Mein Eindruck:

    Knife ist ein Buch, dass mich trotz des beklemmenden Themas sofort gepackt hatte.

    Salman Rushdie zeigt detailliert den Prozess des Überlebens und Leben nach dem Attentat mit dem Ziel der Heilung. Zusätzlich erfährt man einiges über das Schreiben und dem Literaturbetrieb. Auch vieles Privates wird in dem Buch erzählt. Man glaubt, nach dem Lesen dieses Buches den Autor auch als Mensch ein Stück weit kennen gelernt zu haben.

    Ich kann Voltaire hinsichtlich dem großen Können nur zustimmen. Salman Rushdie kann wirklich schreiben. Das ist hohe Qualität.

  • dieser Religion ansehen. Eine Warnung aber auch bezüglich vor Islam-Toleranz.


    Man muss nach dieser Message schon sehr gezielt suchen, um sie vielleicht zu finden. Ich sehe das überhaupt nicht so. Rushdie beschreibt sich in erster Linie als Atheist, nicht explizit als Anti-Islamist. Im besagten fiktiven Zwiegespräch mit dem Attentäter, einem von acht Kapiteln, erwähnte er sogar, dass er sich zum Beispiel für die Moschee in der Nähe der eingestürzten Twin Towers ausgesprochen hat.


    Tatsächlich beschreibt Rushdie das Attentat und die Folgen in einem Detail, das die Tat erst einmal vom Kontext löst, und als Rushdie später die Zusammenhänge erarbeitet, geht es unter anderem auch um literarische Bezüge (Beckett, Mahfuz). Wo ich zustimme, ist, dass man so ein Buch nur schreiben kann, wenn man ein solches Attentat selbst erlebt hat, denn er geht auf klinische Details ein, die wehtun – ihm, aber auch den Lesern. Ihm wurde ins Auge gestochen, was das im Detail bedeutet, liest man hier.


    Sehr gefallen haben mir die Passagen, in denen er auf seine Kollegen wie Martin Amis oder Paul Auster trifft, die beide ihrerseits mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten und inzwischen verstorben sind. Er widmet sehr viele Zeilen seiner Wertschätzung für seine Unterstützer, die sich für ihn eingesetzt haben und z. B. Lesungen aus seinem aktuellen Buch 'Victory City' veranstaltet haben, als er nicht dazu in der Lage war, wie z. B. Neil Gaiman und Margaret Atwood. Es gibt auch einige Spitzen gegen den intellektuellen Kreis, der sich nach dem Erscheinen der 'Satanischen Verse' gegen ihn gestellt hat, oder die Presse für ihre sensationalistische Berichterstattung, die ihn noch zusätzlich in Gefahr gebracht hat.


    Rührend sind die Szenen mit seiner Frau. Es war schön zu lesen, aber als Roman wäre mir das zu viel 'Love conquers everything' gewesen. Wie die beiden durch dick und dünn gehen, ist beeindruckend.