Saskia Louis - Mordsmäßig durchgebrannt

  • Saskia Louis kam 1993 mit einer Menge Fantasie zur Welt, die sie seit der vierten Klasse nutzt, um Geschichten zu schreiben. Zusammen mit ihren älteren Brüdern wuchs sie in der Kleinstadt Hattingen auf und über die Jahre hat sie ihr Zuhause in unterhaltsamer Frauenliteratur und Fantasy gefunden. Heute wohnt sie in Köln und wünscht sich, dass Menschen mehr singen als schimpfen würden. Ihr größter Traum ist es, den Soundtrack zu der Verfilmung eines ihrer Bücher zu schreiben.


    "Welcher Mann würde nicht durchbrennen, wenn sie es nicht wollte?" (Franziska zu Reventlow)

    Louisa Manu steckt mitten in den Vorbereitungen für die Hochzeit mit Joshua Rispo. Da wird sie auf eine fehlgeschlagene Hochzeitsanzeige von Ihnen in der Zeitung aufmerksam. Um das Ganze für die Familie Manu wieder richtigzustellen, sucht sie den Zeitungsverlag auf und findet prompt eine Leiche im Kofferraum von einem der Reporter. Auch das noch, wo sie doch keine Leiche und keinen Fall mehr vor ihrer Hochzeit wollten. Dass der Tote dann zufällig auch noch der Auftragsmörder von Rispos Mutter ist, scheint dann doch etwas zu viel Zufall zu sein. Louisa bleibt nichts anderes übrig, als dass sie den Mörder mitsuchen muss. Wenn sie nicht womöglich in drei Tagen alleine vor dem Altar stehen möchte. Denn sie befürchtet, Josh wird diesen Fall nicht so einfach loslassen. Allerdings, je näher sie in die Ermittlungen eintauchen, desto abstruser und verwirrender wird die ganze Angelegenheit. Gleichzeitig kommen sie auch immer mehr auf die Spur, warum Joshs Mutter sterben musste und wer der Auftraggeber dazu gewesen ist.


    Meine Meinung:

    Im zehnten Band der Reihe um Blumenladeninhaberin Louisa Manu und den Kommissar Joshua Rispo geht es nun auf die Zielgerade der Hochzeit zu. Lange genug mussten wir Leser warten, bis die beiden nun endlich heiraten werden. Doch drei Tage vor der Hochzeit entdeckt, wie soll es anders sein, Manu eine Leiche. Ausgerechnet vor dem ehemaligen Zeitungsverlag von Joshs Mutter, und zudem ist unser Toter auch noch der Auftragsmörder von ihr. Wer außer der Familie Rispo hatte wohl noch ein Interesse, den Auftragskiller von damals umzubringen? Es sei denn, der Auftraggeber selbst hat kalte Füße bekommen und hat ihn deshalb um die Ecke gebracht. Mit jeder Menge Humor geht das ultimative Detektivteam um Louisa, Trudi, Finn und die schwangere Emmi wieder auf Mördersuche. Die fast siebzigjährige Trudi hat mal wieder Elan für drei und fällt natürlich auch diesmal wieder durch ihr äußeres Erscheinungsbild auf. Mit ihren schrägen Kommentaren sorgt sie regelmäßig für Spaßmomente. Genauso damit, dass sie ihre Memoiren durch Finn schreiben lassen will. Eine weitere Herausforderung ist die hochschwangere Emmi, die kurz vor der Entbindung steht. Trotzdem Freund Finn ihr verbietet, mit auf Mördersuche zu gehen, gerät sie eben trotzdem mitten hinein. Heiter und für reichliche Debatten sorgen auch Trudi und Louisas Oma, während sie plötzlich mitten in Kölns Kulturstätte, dem Kronleuchtersaal, feststecken. Urplötzlich entdecken sie Rauch und einen Verdächtigen und kurz darauf hat es Manu Trudi zu verdanken, dass sie mitten im Dreck einer Großstadt feststeckt. Nur gut, dass ihr Zukünftiger und Held sie wenig später aus dieser Misere rettet. Romantisch geht es außerdem bei Marvin und Adriane zu ihren beiden Trauzeugen. Mit ganzem Einsatz ihres Lebens finden sie dann gerade noch rechtzeitig den Auftraggeber und Mörder von Rispos Mutter und ihrem letzten Toten. So kann nun endlich die Hochzeit des Jahres gefeiert werden, die dann doch noch für eine weitere Überraschung sorgt. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nehme ich nun Abschied von dieser Cosy-Crime Reihe. Ich hoffe, der Autorin fehlen ihre Protagonisten irgendwann doch so sehr, weshalb sie vielleicht doch eines Tages an der Reihe weiterschreiben wird. Bei zehn Krimis mit einer smarten Blumendetektivin und einer lustigen, chaotischen Truppe gab es jedenfalls jede Menge zu lachen und zu staunen, sodass ich diese Reihe sehr vermissen werde. Von mir gibt es noch mal eine Empfehlung und 5 Sterne für das Buch. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0CWPBTDWX

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Louisa Manu und Joshua Rispo stehen endlich kurz vor ihrer Hochzeit, nur noch ein paar Kleinigkeiten sind zu erledigen, und dann kann der schönste Tag im Leben kommen. Oder besser könnte, denn, wie kann es auch anders sein, nur wenige Tage vorher findet Louisa wieder einmal eine Leiche. Der Tote ist ausgerechnet auch noch der Mörder der Mutter Rispos, es ist also dieses Mal sehr persönlich. Endlich könnten die Rispos erfahren, wer hinter dem Tod ihrer Ehefrau und Mutter steckt, denn der nun Tote war ein Auftragsmörder. Doch die Hochzeit ist wichtiger. Oder?


    Natürlich ist das noch nicht alles, denn Louisas Schwester Emily ist hochschwanger, ihre ehemalige Angestellte Trudi will ein unmögliches Kleid zur Hochzeit tragen, Louisas Mutter hat wieder etwas zu meckern, und ihre angereiste Oma ist noch schlimmer. Hektik und Stress gehört einfach zu Louisas Leben dazu.


    Der zehnte und letzte Band der Reihe fährt wieder alles auf, was diese zu bieten hat. Ich lese die Reihe von Anfang an, und fand sie immer unterhaltsam, auch, wenn ich die meisten Charaktere im wahren Leben nicht hätte treffen wollen, so sind sie als Figuren in einer Krimikomödie doch gut eingesetzt. Doch dieses Mal hatte ich das Gefühl, dass es nun wirklich gut ist, dass die Reihe zu Ende geht. Die Autorin spricht zwar in der Danksagung davon, dass sie vielleicht noch einmal zur ihr zurückkommt, doch ich bin nicht sicher, ob das gut wäre. Ich persönlich war dieses Mal leider etwas enttäuscht, ich hätte mir tatsächlich gewünscht, dass sich Louisas und Joshuas Hochzeitstag etwas anders gestaltet. Nicht dass der hier beschriebene nicht zu ihrer Beziehung, und vor allem zu Louisa gepasst hat, aber meine Erwartung war anders, und auch das hätte gepasst.


    Louisa ging mir in diesem Band leider sehr auf die Nerven, manchmal frage ich mich schon, was Josh an ihr finden könnte. Aber gut, wahrscheinlich kennt er vieles durch seine Brüder, die ähnlich chaotisch sind. Die Charaktere außerhalb des engen Kreises blieben ziemlich oberflächlich, so dass man dieses Mal auch weniger miträtseln konnte. Gut gefallen hat mir allerdings das letzte Kapitel, das vom Danach erzählt, und ausnahmsweise aus Joshs Perspektive in Ich-Form erzählt wird. Sonst erzählt immer Louisa selbst.


    Tatsächlich hat mir auch die Auflösung nicht so recht gefallen, sie ist nicht unlogisch, aber ich hätte einfach mehr erwartet. Letztlich gibt es aber auch viele Szenen, die mich wieder gut unterhalten haben, aber ich hatte auch den Eindruck, vieles schon einmal so oder so ähnlich gelesen zu haben. Also ja, es ist gut, dass die Reihe zum Ende gekommen ist, bevor man sich womöglich noch langweilt.


    Auch wenn mich dieser Band nicht so abgeholt hat, wie erhofft, möchte ich die Reihe insgesamt doch empfehlen, sie ist unterhaltsam, humorvoll, manchmal fast wahnwitzig, mit einigem skurrilem Personal und zum Teil abgehobenen Kriminalfällen. Wer so etwas mag, sollte zugreifen.