Robert Thorogood - Mrs Potts Mordclub und der tote Bürgermeister

  • Was war jetzt das?



    Der allseits beliebte Bürgermeister stirbt bei der Sitzung. Der Kaffee war vergiftet. Zufällig war Suzie da, eine der drei Damen, die schon die beiden letzten Malen den Fall gelöst haben. Soweit ich das verstanden habe.


    Allerdings war es für mich das erste Buch der Reihe. Vielleicht fand ich es deshalb auch ein sehr großes Durcheinander. Wer war jetzt wer? Und warum haben sie (vor allem Suzie) immer gleich alle verdächtigt? Eine Personenliste zu Anfang wäre vielleicht einfacher gewesen.


    Mit den drei Freundinnen wurde ich auch nicht warm. Sie durften jetzt für die Polizei ermitteln, haben aber immer alles so gemacht, wie sie wollten und nicht, wie es – von Seite der Polizei – richtig gewesen wäre. Nein, sie waren ständig bei den Verdächtigen und sagten denen auf den Kopf zu, dass sie der Mörder seien. Das fand ich nervig.


    Ich habe Rezis von den ersten Büchern gelesen und da haben die meisten geschwärmt, wie lustig sie sind und auch, dass es mit einer witzigen Nacktszene beginnt. Es gab so eine nackte Schwimmszene, aber ich fragte mich: Warum? Für was war das wichtig? Aber klar, wenn das sonst die erste Szene in lustig war, kann es schon wichtig zu sein, und geht wohl als roter Faden durch die Serie?


    Jedenfalls fand ich die Geschichte langweilig, nicht lustig und mit den Protas wurde ich auch nicht warm. Echt schade.


    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

    Vielleicht muss man erst die ersten zwei (?) Teile lesen, um das lustig zu finden und mit den Protas klar kommt. Mir hat es leider nicht gefallen.



    ASIN/ISBN: 3462006932

    Jeder Tag den man ohne in einem Buch zu lesen verbringt ist ein verlorener Tag. Außer du triffst dich mit Freunden. :-)

  • Cosy


    Wer hat den Bürgermeister auf den Gewissen? Diese Frage beschäftigt Judith Potts und ihre Freundinnen.


    Auf einer Gemeinderatssitzung wird der Bürgermeister vergiftet. Nun beginnen für Judith, Suzie und Becks als Beraterinnen der Polizei die Ermittlungen. Schnell sind die ersten Beteiligten verdächtigt- doch wer war es wirklich? Und warum?

    Der Krimi kommt mit dem gewohnten Humor daher. Wie in den Potts Krimis üblich, nimmt der Fall mittendrin eine Wendung nach der anderen und bedient sich teils an Klischees. Ich finde es klasse, wie die Menschen teilweise abschätzig auf das Trio reagieren, dieses jedoch den Fall löst. Spannend finde ich auch, wie sich das Konstrukt immer weiter entwickelt und am Ende eine simple Lösung aufkommt. Das ist insgesamt ein netter, leichter Krimi, ohne in die Tiefe zu gehen oder anspruchsvoll zu sein. Schade finde ich, dass sich die Handlung manchmal etwas zieht. Ich gebe vier Sterne.

  • „Mrs Potts Mordclub und der tote Bürgermeister“ ist der 3. Band der Krimireihe rund um die rüstige Seniorin Judith Potts und ihre Freundinnen, Pfarrersgattin Becks Starling und Hundesitterin Suzie Harris. Die lokale Polizei, angeführt durch Detective Inspector Tanika Malik, hat aus den bisherigen Fällen „gelernt“ und engagiert unser Damentrio beim aktuellen Fall auch als „offizielle Beraterinnen der Polizei“, womit diesmal die eine oder andere Aktion unserer Freizeitermittlerinnen tatsächlich zumindest semi-legal ist. ;-)


    Als Suzie Harris wegen eines von ihr geplanten Bauantrags einer Sitzung des Stadtrats beiwohnt, bricht der Bürgermeister Geoffrey Lushington plötzlich tot zusammen. Schnell ist klar: er wurde vergiftet. Doch wer könnte ihm etwas Böses wollen? Er war überall beliebt und allseits hoch geschätzt.


    Bei ihren Nachforschungen finden die drei Frauen rasch heraus, dass jedes einzelne Mitglied des Stadtrats das eine oder andere düstere Geheimnis hatte, das es zu beschützen galt. Doch reichen diese Skandälchen und Straftaten aus, um jemanden zu ermorden?


    Herrlich fand ich hier, wie im Lauf der Ermittlungen quasi jeder einmal als Mörder beschuldigt wurde und das mit durchaus nachvollziehbaren Begründungen und Motiven. Doch war es wirklich so wie angenommen oder letztlich doch ganz anders? Das muß der Leser natürlich selbst herausfinden.


    Ich habe mich hier wieder gut bei der Lektüre unterhalten. Natürlich überschreiten die drei Ermittlerinnen auch diesmal wieder ihre Befugnisse bei weitem und reden sich dies mit hanebüchenen Erklärungen selbst gegenseitig schön – doch sie stellen die richtigen Fragen und stellen die richtigen Schrauben, um peu à peu den wahren Geschehnissen auf die Spur zu kommen.


    Das ist auch mein Kritikpunkt: dass die drei Frauen ohne mit der Wimper zu zucken mit der Ausrede ihrer Beratertätigkeit oft Grenzen überschreiten, ohne dies mit Tanika abgesprochen zu haben und völlig unterschätzen, dass ihr Tun möglicherweise auch Gefahren bergen könnte (selbst wenn sie meist zu dritt unterwegs sind).


    Witzig fand ich auch den kleinen Nebenstrang mit Becks' Pest von Schwiegermutter, die sich bei ihr zuhause breitmacht und in Becks' Zuhause sitzt wie die dicke Spinne im Netz und auch das Auftauchen von Judiths Jugendfreund hat mich erheitert.


    Alles in allem ein netter, harmloser und unterhaltsamer Cosy Krimi, der einem ein paar vergnügliche Lesestunden beschert. Ich freue mich schon auf den nächsten Band, der im September erscheinen wird.


    Wie ich festgestellt habe, scheint es dazu auch eine TV Serie zu geben, anscheinend (zumindest bisher) aber nur in englisch. :gruebel


    Lesezeichenfee

    Judith ist eine ältere – und etwas schrullige – Frau, die großen Wert auf ihr ruhiges und selbstbestimmtes Leben legt. Dazu gehört für sie, ab und an eine Runde nackt im Fluss hinter ihrem Haus zu schwimmen und auch, sich abends noch einen oder mehr Whiskys zu genehmigen. Für mich ist das kein Gag, sondern der Ausdruck eines „Ich mache, was ich will. Ich bin zu alt, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen, was andere von mir denken könnten“.


    Ich finde es aber immer unglücklich, bei einer Reihe mittendrin einzusteigen, selbst wenn an und für sich die Bände einzeln lesbar wären. Es fehlt einem letztlich doch die Vorgeschichte der Protagonisten.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)