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„Dünenkutter“ von Joost Jensen ist der 1. Teil der Villa Kutterbunt-Reihe.
Der bekannte Schönheitschirurg Alexander Gerber plant in den Borkumer Dünen ein großes Bauprojekt. Dafür soll der Kutter „Villa Kutterbunt“, in dem die Journalistin Fenna Kruskopp und ihre zahme Möwe Ziepeltriene leben, weichen. Dagegen demonstriert Fenna mit einigen Inselbewohnern. Sie schleicht sich sogar auf eine Promiparty, bei der der Vertrag unterschrieben werden soll. Doch bevor es soweit ist, stirbt Gerber. Vor Ort ist nicht nur Fenna, sondern auch ihre Schwester Emilia, die das Projekt unterstützt und sich dadurch mehr Gäste für ihr Restaurant erhofft. Jonas, der nicht nur der Polizist, sondern auch noch der Bruder der beiden Frauen ist, muss Fenna festnehmen. Als ob das nicht schon genug wäre, bekommt er am nächsten Tag auch noch einen jungen Schnösel vorgesetzt, der den Fall bearbeiten soll. Im Gegensatz zu ihm, der sich völlig auf Fenna eingeschossen hat, ermittelt ihre Familie in verschiedene Richtungen und findet somit auch mehr heraus.
Die Familienverhältnisse bei den Kruskopps sind nicht einfach. Wenn es gegen Jonas geht, verstehen sich seine Frau Stine, Fenna und Emilia prima. Ansonsten verteidigen sie ihre eigenen Meinungen sehr vehement. Jonas tut mir wirklich leid, er kann sich nicht mal gegen seine eigene Frau mit ihrem Diät- und Meditationswahn durchsetzen, geschweige denn gegen alle drei Frauen und seinen Vorgesetzten.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und authentisch beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die bildhaften Beschreibungen der Landschaft und der maritimen Elemente lassen die Szenen lebendig werden und ziehen einen direkt ins Geschehen.
Einerseits hat mich das Buch sehr amüsiert, andererseits hat es mich aufgeregt, sowohl was das Bauprojekt betrifft, das ohne Rücksicht auf die Natur durchgesetzt werden sollte, als auch was die Kruskopp-Familie betrifft. Sicher ist Jonas nicht der fähigste Polizist, aber so einen Umgang in der eigenen Familie hat er auch nicht verdient.
Aber alles zusammen macht auch die tolle Handlung des Buches aus und es hat mir sehr gut gefallen.
Das Cover ist sehr schön und lässt eher an Urlaub als an Mord denken.