Es ist sehr leicht sich von Zelda Fitzgeralds Roman sofort fesseln zu lassen, es ist leicht, sich dem Sog, den ihre Erzählung entfesselt ,einfach hinzugeben und atemlos ihrer Erzählstimme zu lauschen und einen außergewöhnlichen Text zu genießen. .
" She talked with so spontaneous a color and wit—almost exactly in the way she wrote—that I very soon ceased to be troubled by the fact that the conversation was in the nature of a 'free association' of ideas and one could never follow up anything. I have rarely known a woman who expressed herself so delightfully and so freshly....“
- Edmund Wilson, Literaturkritiker
Sind ihre Kurzgeschichten auch ausgesprochen lesenswert, so sind sie doch in der kurzen Form gefangen, zu eingegrenzt, als das sich Zeldas Talent hier vollends entfalten könnte.
Und sie braucht diesen Raum, diese Halle, welche sie mit ihrer Stimme mühelos bis in den letzten Winkel zu füllen vermag. Obschon dieser Roman sehr stark autobiographisch geprägt ist bedarf es keinerlei Vorwissen um die Biographie Zelda Fitzgeralds, noch Kenntnisse über ihren Mann oder ihre turbulente Ehe – so sehr der Roman vieles davon widerspiegelt, so nachvollziehbar ist die Geschichte und die Handlungen der Protagonisten. Die Fitzgeralds waren zweifelsohne einzigartig – vieles in ihrer Geschichte war es sicherlich nicht. F. Scott Fitzgerald war ein talentierter und gefeierter Autor, aber auch ein verschwendungssüchtiger Säufer, der gegen seine Schulden anschrieb. Zelda genoss es am Anfang, die Frau an der Seite dieses umjubelten Stars der Literaturszene zu sein, und beide gelten heute noch als die Verkörperung des Jazz-Age, der Roaring twenties. Doch reichte es Zelda nicht, nur „Die Frau an der Seite“ zu sein, auf die Rolle der Muse des Künstlers reduziert zu werden, und als Lohn nur eine Rolle in seinem Werk zu bekommen. Ihr Mann sah das offensichtlich ganz anders, und er versuchte alles, die Unabhängigkeitsbestrebungen seiner Frau zu unterbinden. Die von ihr verfassten Kurzgeschichten erschienen unter seinem Namen, sie wurde, wenn überhaupt, nur als Co-Autorin erwähnt – da man, so sein Argument, für die Geschichte eines berühmten, namhaften Autors mehr Geld bekommen konnte. Das war sicherlich richtig, verhinderte allerdings – auch das war offensichtlich Teil seines Plans – die Entdeckung Zeldas als eigenständige Schriftstellerin, die ihr – wie andere künstlerische Bestrebungen – genug finanzielle Unabhängigkeit verschafft hätte, das Jazz-Age-Wunderkind zu verlassen und die Scheidung einreichen zu können – was sie ab einem bestimmten Zeitpunkt durchaus geplant hat. Vor diesem Hintergrund ist es mehr als verständlich, das sich die durch Nancy Milford – welche die erste Biographie über Zelda Fitzgerald verfasste – etablierte Legende, F. Scott hätte an Zeldas Roman einschneidende Veränderungen und Kürzungen vorgenommen, bis heute kolportiert wird. Eine genaue Prüfung der Entwürfe für den Roman zeigen keinerlei Einfluß ihres Mannes, der Text ist nur Zelda zuzuschreiben.
Die Kritiken waren überwiegend negativ, die Verkaufszahlen enttäuschend, und Zelda wandte sich anderen künstlerischen Feldern zu, erst viel später begann sie wieder an einem Roman zu arbeiten, welcher allerdings unvollendet blieb – sie fiel einem Feuer zum Opfer, unter anderem weil es jemand für eine gute Idee gehalten hatte, die Feuertreppe selbst aus Holz zu fertigen. Erst Nancy Milfords Biographie – welche unter Anderem für den Pulitzer Preis und den National Book Award nominiert war – brachte Zelda Fitzgerald als eigenständige Person und Künstlerin wieder in Erinnerung,
Die Videospielreihe „Zelda“ ist nach Zelda Fitzgerald benannt.
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ASIN/ISBN: 3311150449 |