Die Sprache der Drachen - S. E. Williamson

  • Über die Autorin (Amazon)

    S. F. Williamson war schon immer von Sprachen fasziniert. Sie ist davon überzeugt, dass Sprachen lebendige Wesen sind, die sich ständig verändern und anpassen, deswegen hat sie Französisch und Italienisch studiert. Ihr Roman »Die Sprache der Drachen« ist von ihrer Arbeit als Übersetzerin inspiriert, bei der ihr bewusst wurde, dass immer etwas verloren geht, wenn man eine Sprache in eine andere überträgt.



    Produktinformation (Amazon)

    ASIN ‏ : ‎ B0DLP3FKCD

    Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag

    Erscheinungstermin ‏ : ‎ 1. Juni 2025

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Dateigröße ‏ : ‎ 4.8 MB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 513 Seiten

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3641321369



    Enttäuschend

    London im Jahr 1923. Der Frieden zwischen den Menschen und den Drachen hält nun seit fünfzig Jahren, doch wird er zunehmend brüchig, denn immer mehr Menschen protestieren gegen das Klassensystem. Und Das ist die Grundlage für den Friedensvertrag. Vivien Featherswallow ist entschlossen sich an die Regeln zu halten. Sie will an der Akademie für Drachensprache aufgenommen werden um ihrer kleinen Schwester Ursa das Abrutschen in die unterste Klasse zu ersparen. Doch da werden ihre Eltern eines Tages verhaftet und ihre Welt bricht zusammen. Sie kann sie nur durch einen mysteriösen Job in Bletchley Park, wo sie die Sprache der Drachen entschlüsseln soll, retten. Doch je mehr sie lernt, desto klarer wird ihr, dass alles eine Lüge ist.



    Meine Meinung

    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Auch wenn ich gut in die Handlung hineingekommen bin, mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen konnte und dachte es würde ein spannendes Buch werden, wurde ich enttäuscht. Viviens Mutter war aus Bulgarien geflohen, weil die bulgarischen Drachen praktisch das ganze Volk ausgelöscht hatten. Die Mutter ist als einzige entkommen. Auch sah es am Anfang so aus, als würde das Buch wirklich spannend werden. Dann passierte etwas, was im Moment spannend war, jedoch in der Folge für mich regelrecht langweilig wurde. Sogar als Vivien in Gefahr geriet. Erst als sie herausfand, was sie eigentlich herausfinden sollte, wurde es spannender. Sie geriet in ein Dilemma, denn würde sie der Premierministerin sagen, was sie wissen will, würde sie vermutlich die Drachen vernichten aber, angeblich, ihre Familie retten. Und ihre Freunde? Was würde mit diesen passieren? Verrät sie jedoch nichts, ja was dann? Auch sind manche der handelnden Personen nicht das, was sie zu sein vorgeben. Am Ende geht es dann ganz schnell und doch befriedigt mich dieses Ende nicht. Gibt es etwa noch einen zweiten Teil? Da das Buch für mich erst spät spannend wurde, am Anfang, wie gesagt, fast langweilig war, kann ich hier nur drei Sterne vergeben.

    ASIN/ISBN: B0DLP3FKCD

  • Britannia, 1923: Die 17jährige Vivien Featherswallow möchte nichts lieber, als an der Akademie für Drachenlinguistik aufgenommen zu werden, dafür tut sie wirklich alles. Als die Kanzlerin der Akademie, Rita Hollingsworth, zu ihrer Familie zu Besuch kommt, hofft sie, diese von sich überzeugen zu können, doch dann kommt alles ganz anders, denn ihre Eltern werden als Rebellen verhaftet, und Vivien und ihrer kleinen Schwester Ursa droht der Absturz in die unterste Gesellschaftsklasse.


    Der Roman spielt in einer Parallelwelt zu unserer, neben Menschen bevölkern Drachen die Erde, erst vor nicht allzu langer Zeit endete in Britannia, unserem Großbritannien, ein Krieg zwischen diesen beiden Völkern, nun gibt es ein Friedensabkommen, das allerdings für beide Seiten auch Nachteile mit sich bringt, weswegen sich Rebellen etabliert haben.


    Menschen und Drachen sprechen zwar unterschiedliche Sprachen, doch es gibt in beiden Völkern welche, die die jeweils andere Sprache sprechen. Vivien ist darin besonders begabt. Sie bekommt daher noch eine Chance. Mit mehreren anderen jungen Menschen soll sie bestimmte Drachenfähigkeiten näher erforschen, sie selbst soll eine besondere Drachensprache nutzbar machen.


    Der Plot klingt sehr interessant, Drachen und die Besonderheiten von Sprachen finde ich interessant, ich mag auch Welten, die nah an unserer eigenen sind. Und in diesen Bereichen konnte der Roman mich auch abholen. Die Drachen sind so unterschiedlich wie Menschen, jedes Individuum ist anders. Es gibt ein paar, die man ein bisschen näher, aber leider nur eine Drachin, die man relativ gut kennenlernt. Die Autorin ist selbst Dolmetscherin, sie weiß, dass es nicht damit getan ist, Sprachen wörtlich zu übersetzen, das fließt auch sehr gelungen in die Geschichte ein. Die besondere Sprache der Drachen, wird nach und nach aufgedeckt, ihre Besonderheiten gefallen mir gut. Auch die Welt ist der Autorin gut gelungen, selbst wollte ich aber nicht in ihr leben, vor allem nicht in diesem Britannia.


    Weniger abholen konnte mich der Roman mit seiner Protagonistin. Diese ist in meinen Augen sehr unsympathisch, unglaublich, was sie aus Selbstbezogenheit bereit ist, zu tun. Die Autorin lässt sie selbst in Ich-Form erzählen, dadurch war es für noch schwieriger, ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen zu können. Durch und durch indoktriniert konnte sie sich kaum anderen Meinungen und Gedankengängen öffnen, und wenn doch, war das Warum für mich wenig nachvollziehbar, wirkte zu aufgesetzt. Leider kamen mir auch die anderen Charaktere nicht nahe, nur bei ein, zwei gelang das ein Stück weit. Das sorgte leider dafür, dass ich emotional kaum angesprochen wurde. Die Liebesgeschichte zwischen Vivien und einem der anderen Jugendlichen konnte ich weder nachvollziehen noch nachfühlen. Schwierig finde ich auch die doch sehr explizite Gewalt, auf die man hier in vielfacher Form trifft. Schon das Gesellschaftssystem an sich mit seinem ungerechten Klassensystem gehört dazu, es wird aber noch deutlich unangenehmer.


    Im Anschluss an den Roman enthält das Buch noch ein Bonuskapitel, in dem die erste Begegnung mit Vivien aus Sicht des anderen Parts der Liebesgeschichte berichtet wird. Das Ende des Romans ist leider noch nicht das Ende der Geschichte. Ob ich weiterlesen möchte, weiß ich noch.


    „Die Sprache der Drachen“ lässt mich zwiegespalten zurück. Der Plot ist interessant, ebenso die Welt sowie die Drachen und ihre Sprachen. Mit der Protagonistin wurde ich dagegen gar nicht warm, und auch die anderen Charaktere blieben mir zu oberflächlich und berührten mich bis auf wenige Ausnahmen kaum. Es fällt mir schwer, den Roman abschließend zu beurteilen, aber ich fürchte mehr als 6 Punkte bleiben nicht übrig. Das Potential der Geschichte wurde nicht ausgeschöpft.