Protokoll eines Verschwindens, von Alexander Rupflin

  • ASIN/ISBN: 3365009337



    Protokoll eines Verschwindens, von Alexander Rupflin


    Cover:

    Das dunkle und eigentlich nüchterne Cover gefällt mir hier gut.


    Inhalt und meine Meinung:

    Im Klappentext lesen wir schon was passiert. Und wenn wir das Buch beginnen wird auch schnell klar, dass der Pfleger Fabio auch der Täter ist.

    Doch das tut der Spannung überhaupt keinen Abbruch, denn der Autor versteht e blendend und auf einen Weg mitzunehmen, auf dem er versucht die ganzen Hintergründe und die Gefühle und Motivation aller beteiligten Personen zu ergründen und auch alle zu Wort kommen zu lassen.

    Sehr detailliert wird hier aufgearbeitet.

    Ich kann alles verstehen und nachvollziehen, wenn auch nicht gut heißen.

    Gut gefällt mir, dass nicht nur er Täter genau „seziert“ wird, sondern dass Opfer und sein Umfeld genauso viel Raum bekommen.

    Der Blick in den Abgrund der Menschlichen Existenz wird hier sehr behutsam vorgenommen..


    Autor:

    Alexander Rupflin, geboren 1991, lebt in Hamburg. Als Kriminalreporter schreibt er für die ZEIT und das Magazin ZEIT Verbrechen. Er studierte Jura an der Universität Augsburg, verfasste und inszenierte zugleich teils prämierte Theaterstücke. Zudem ist er Mitgründer der Autorenagentur Hermes Baby, die sich der literarischen Reportage widmet.


    Mein Fazit:

    Ein tolles Buch das wirklich fesselt.

    Von mir 5 Sterne.

  • Protokoll eines Verschwindens

    Alexander Rupflin

    Harper Collins

    ISBN: 3365009337

    288 Seiten, 24 Euro HC, 19,99 Euro Kindle


    True Crime erfreut sich im TV aktuell großer Beliebtheit und erobert nun auch den Buchmarkt. Wie kommt dieser große Erfolg? Liest und sieht man die Fälle, beschäftigt sich mit Opfern, Tätern und den Situationen, in denen Morde geschehen, stellt man fest, dass viele Taten oft spannender und leider schlimmer sind, als sich ein Krimi-Autor ausdenken kann.


    Das Wissen um die Echtheit macht einen großen Teil des Thrills aus. Mir persönlich gefällt aber noch etwas anderes daran; sofern es sich nicht um ungelöste Fälle handelt, wurden der oder die Täter bereits gefasst, viele Hintergründe konnten geklärt werden und sie verbüßen eine hoffentlich gerechte Strafe für ihre Verbrechen.

    So ist es auch in diesem „Protokoll eines Verschwindens“. Der Kriminalreporter Alexander Rupflin war fasziniert, als er davon hörte, dass ein Mann mehr als vier Monate mit einer Leiche in der Wohnung verbracht hat und beginnt zu recherchieren. Er besucht den Prozess, liest Akten und spricht mit den Angehörigen des Opfers aber auch dem Täter.


    Herausgekommen ist eine Art Protokoll, die dem Wunsch entsprungen ist, eine Abfolge des Verbrechens, das Fabio, der unscheinbare Täter, nur unzureichend schildert. Die Gespräche mit Freunden von Fabio aber auch von Gabriel, dem jungen Mann, der die Wohnung von Fabio nicht mehr lebend verlassen wird, lassen einige Fragen offen.


    Was genau geschehen ist, lässt sich nur vermuten, doch in den Gesprächen werden die Abgründe des Täters ein wenig offenbar und durch die Treffen mit der Schwester von Gabriel ergibt sich ein Bild des Opfers und seiner Familie. Die literarische Annäherung an dieses nicht begreifbare Verbrechen liest sich spannend und das Wissen um die Echtheit des Falles übt eine Faszination aus, die den Autor bewogen hat, dieses Buch zu schreiben und diese Faszination mit den Lesern zu teilen.


    Mein Fazit: Ein True-Crime-Roman, der durch seine gute Recherche und die menschliche Annäherung des Autors an Täter und die Opfer-Familie ein wenig Licht in das Dunkel dieses unfassbaren Verbrechens bringt.