Essen – Alina Bronsky

  • Hanser Berlin, 2025

    112 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Nur wenige Dinge sind so privat und so öffentlich, so zelebriert oder verheimlicht, so omnipräsent und zugleich verdrängt wie die Speisen, die wir zu uns nehmen. Jeder könnte ein Buch über Essen schreiben, das genauso einzigartig wäre wie sein Fingerabdruck, behauptet Alina Bronsky, und schreibt nun ihres: Eine höchst subjektive Erzählung über ihre persönliche Beziehung zu Porridge, Schokolade, Butterbrot, Borschtsch oder der Vogelmilchtorte. Denn für sie sind diese Speisen nicht einfach nur Nahrung, sondern ein Mittel der Fürsorge, Emanzipation, emotionalen Erpressung, das mal nach Heimat schmeckt, mal nach Liebe, Hemmungslosigkeit oder Askese. Ein bittersüßes kulinarisches Lesevergnügen: manchmal komisch und manchmal melancholisch.


    Über die Autorin:

    Alina Bronsky, geboren 1978, lebt in Berlin. Ihr Debütroman "Scherbenpark" wurde zum Bestseller und fürs Kino verfilmt. "Baba Dunjas letzte Liebe" wurde für den Deutschen Buchpreis 2015 nominiert. 2019 und 2021 erschienen "Der Zopf meiner Großmutter" und "Barbara stirbt nicht". 2024 folgte der Roman "Pi mal Daumen", der monatelang auf der Spiegel-Bestsellerliste stand und als Lieblingsbuch der unabhängigen Buchhandlungen 2024 ausgezeichnet wurde.


    Mein Eindruck:

    Von Alina Bronsky habe ich fast alle Romane gelesen, aber Essen ist ein Essay aus der Reihe, in der auch schon Dorris Dörrie und Elke Heidenreich mit ihren Essays erschienen sind.

    Das Buch enthält 12 Episoden, immer mit dem Thema Essen und Alina Bronskys ganz persönlicher Ansicht dazu. So ganz teile ich die Vorlieben für osteuropäische Küche nicht und kann auch auf Porridge verzichten, aber dafür schreibt die Autorin auf amüsante Art über die Themen.

    Angereichert wird es oft mit Erinnerungen an ihre Kindheit. Das liest sich dann doch fast wieder wie Prosa und sind für mich die besten Passagen.

    Manchmal spielt auch eine Rolle, dass Alina Bronsky als Kind aus Russland nach Deutschland eingewandert ist und gelegentlich noch einen anderen Blick hat.


    Zwischen den Kapiteln sind Rezepte, die sich auf die vorgehende Episode beziehen und ergänzen. So gesehen, hat die Autorin ihr Buch gut komponiert.

    Kennzeichnend für die Texte sind die Nachdenklichkeit und die reflektierende Art sowie immer wieder der Einsatz von leichter Ironie.


    ASIN/ISBN: 3446281525

  • Gerade habe ich dieses Buch einem Forumsmitglied geschenkt, wohl in der fälschlichen Annahme, dass der Leser von Alina Bronsky und ihren Büchern begeistert ist und sie kannte.

    Unabhängig davon, verbindet mich mit dieser Büchereule die Leidenschaft zum Essen, das wir nicht nur als Nahrungsaufnahme, sondern auch als soziale Interaktion verstehen.

    Essen und Philosophieren könnte sich auch die Autorin Alina Bronsky gedacht haben, als sie diesen Essayband schrieb, der sich in eine Reihe von 10 Bänden einreiht. Acht sind bisher erschienen, zwei werden im nächsten Frühjahr noch folgen und ich möchte schon jetzt schreiben, dass "Essen" definitiv zu den besseren Bänden zählt.

    Geistreich, humovoll und unterhaltend erzählt Alina Bronsky vom Essen und von Menschen, und vielleicht noch ein wenig mehr von letzteren und ihren Erinnerungen, denen man mit Vergnügen folgt. Da das Erzählte keineswegs abgehoben wirkt, ist "Essen" geeignet für eine Vielzahl von Lesern und eignet sich hervorragend als Weihnachtsgeschenk.


    Ein Nachtrag: Weniger bereitwillig habe ich zu "Spielen" von Karen Köhler gegriffen und was soll ich schreiben: Ich bin mittendrin und dieser Band gefällt mir fast noch besser als "Essen".

  • Ich bin mit "Essen" nocht nicht durch, ich finde, es eignet sich wunderbar, wenn man mal zwischendurch einen kurzen Abschnitt lesen möchte.

    Viele Erlebnisse erinnern mich an meine eigene Kindheit. Schon innerhalb Deutschlands sind die Essgewohnheiten recht unterschiedlich, wieviel größer sind die Unterschiede zwischen der Sowjetunion und Deutschland.


    Bisher waren alle Kapitel äußerst vergnüglich und ich habe das Buch ebenfalls schon als Weihnachtsgeschenk vorgesehen.